Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 23. November 2016
Lobbyarbeit
Um Gottes willen! Was ist denn da los? Mit Korruption
hat das natürlich gar nichts zu tun! Und natürlich werden "Entgelte" anders bezeichnet, um sie besser den Nichtsahnenden "verkaufen" zu können. Es kommt heraus, dass die SPD
gegen Entgelt offenbar Interviewtermine mit Ministern macht. So kann
man eine Partei finanzieren. Und das, nachdem Steinbrück sein
Bundestags-Abgeordnetenmandat zugunsten eines Beraterjobs bei der
Großbank ING aufgegeben hat und der ehemalige Bundeskanzler Schröder
jetzt eine zweite Nordstreamgaspipeline durch die Ostsee anstrebt.
Zum Thema Parteienfinanzierung wird der Bundestag ja regelmäßig
sogar von jener EU ermahnt, die da ja offenbar auch nicht besonders
zimperlich ist und sich einen Kommissionschef Juncker leistet. Noch nicht ganz vergessen ist, dass Pofalla vom
Leiter des Bundeskanzleramts direkt in den Vorstand der Deutschen
Bahn gewechselt ist, gefolgt vom Staatsminister Eckart von Klaeden,
der sich direkt zum Autohersteller Daimler AG verändert hat ist und dort jetzt wohl gute
Lobbyarbeit mit (zumindest) vielen Verbindungen betreibt. Der
Cheflobbyist und Präsident des Verbandes Automobilindustrie, Matthias
Wissmann, war ja früher auch mal Verkehrsminister und hat immer noch
„hervorragende“ Verbindungen in die Bundesregierung. Welche
Auswirkungen das haben kann, mag jetzt in der Klimapolitik der
aktuellen Bundesregierung abgebildet sein. Auch nicht schlecht: Dirk
Niebel: Der
frühere Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit (bis
Dezember 2013) heuerte Anfang 2015 (also ein Jahr „Schonfrist“)
beim Rüstungskonzern Rheinmetall an. Als Entwicklungsminister hatte
der FDP-Politiker auch dem Bundessicherheitsrat angehört.
Marianne
Tritz: Die
langjährige Grünen-Politikerin und Bundestagsabgeordnete wurde im
Jahr 2008 Geschäftsführerin des Verbandes Zigarettenindustrie. Die
Grünen gehören zu den entschiedensten Verfechtern von
Rauchverboten. Die Sachen mit dem EU-Kommissar Oettinger der Frau Reichert und manchen anderen Damen und Herren mögen angesichts solcher Sachlagen tatsächlich nur noch Petitessen sein. Alles in allem: ob so eine Besinnung auf Grundwerte aussieht, ob so etwas nicht willfähriges Kanonenfutter für Populisten aller Art liefert? Ob solch Gebaren nicht zumindest missverständlich ist?
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