Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 11. November 2016

Eine deutsche Partei

Da ist eine deutsche Partei, die einst auf der außerparlamentarischen Opposition fußte und dabei nicht mit zimperlichen Mitteln hantierte. Sie gibt sich heute extrem staatstragend und glaubt, mittels ihrer Repräsentanten Respekt und „seriöse“ Umgangsformen einklagen zu können. Sie gehört offenbar mittlerweile voll zum früher heftig kritisierten Establishment. Vom einen Extrem ins andere, so möchte man beklagen. Wäre doch soooo radikal nicht nötig gewesen. Alles, was nicht ihrer Meinung entspricht, wird derzeit ausgegrenzt und allzu gerne den „Nazis“ oder dem Begriff „rassistisch“ zugeordnet. Von Basisdemokratie und Mitbestimmung des Volkes (früher eines ihrer wichtigsten Anliegen) ist sowieso kaum mehr die Rede, eher von einer möglichen Koalition mit dem einstigen, heftig bekämpften Mitbewerber, der das Volk auch schon mal mit der Polizei und Wasserwerfern bekämpfen lässt. Da ich in der Gegend von Stuttgart wohne, kann ich hier auf einschlägige Erfahrungen verweisen. Ansonsten scheint dieser "Wettbewerber" als einzige Fraktion des Bundestags, die sich keinerlei Gedanken um plebiszitäre Elemente im Grundgesetz zu machen scheint, der Meinung "Vox populi, vox Rindvieh" zu sein (ich muss "scheint" schreiben, aus juristischen Gründen). Einstige wichtige Entscheidungsträger sind inzwischen Berater bei der Großindustrie und lassen sich es sehr sichtbar gutgehen. Währenddessen will ein politisch korrekt geschniegelter und gestylter Justizminister in Ausnahmefällen (Ausnahmen!, nun ja, die natürlich meist gewährt werden!) die Kinderehe von 16- bis 18jährigen Frauen zulassen. Ob das dann multikulturell political correct ist? Seine Partei findet das gut und korrekt. Hauptsache! Was „political correctness“ bedeutet, definiert vor allem eine gewisse selbst sich so erklärende und verklärende "Elite" (mitsamt dem feinen Justizminister), deren Angehörige hauptsächlich der "richtigen" Partei angehören sollen und dieser "richtigen" Meinung sein sollen. Was in deren Weltbild passt, soll gefälligst „korrekt“ sein, was abweicht, gilt als „unkorrekt“. Gerne wird auch „konstruktive“ Kritik eingefordert und ein sehr ernstes Gesicht dazu gemacht. 

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