Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 15. November 2016

Obsoleszenz (3)

Obsoleszenz hat auf sehr direkte Weise mit dem Bestreben nach Profit zu tun, dem Hauptanliegen von Managern eines Produktes. Wenn ich die Qualität dieses Produkts langsam sinken lasse, wenn ich z.b. Kunststoff statt Metall verarbeiten lassen, was tendenziell billiger ist und auf diese Weise die Kosten senkt, so spare ich ein und senke die Qualität des Produkts, ohne dass es der Konsument merken kann. Der Wettbewerber macht natürlich genau dasselbe. Der Konsument müsste, um die Qualität eines Produkts halbwegs glaubhaft abschätzen zu können, Parameter wie „Betriebszeit bis zum möglichen Defekt“ kennen. Da er dies aber nicht tut, ist er den Mechanismen des gewollten Verfalls schutzlos ausgeliefert. Was ist ökonomische Logik dabei? Beispielsweise: ein gesättigter Markt. Wie kann ich den Profit anheben? Durch die schlechtere Verarbeitung von Produkten, durch die Einsparung bei den verarbeiteten Teilen, was eine unmerkliche Abwärtsspirale in Gang setzt, die zur Folge hat, dass Produkte immer schneller defekt sind und ersetzt werden müssen. Einzige Bedingung: der Kunde darf es nicht merken. Denn ansonsten würde er zur Konkurrenz wechseln, die dasselbe Spiel jedoch schon längst auch praktiziert. So können die nach außen (im „Markt“) sichtbaren Kosten gehalten werden und der Gewinn kann trotzdem gesteigert werden.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen