Was
ich hier mache? Ich greife etwas aus der Flut von Informationen,
Meinungen, Einschätzungen und Aussagen heraus, die täglich auf uns
einstürmen. Von „Experten“, Wichtigtuern, Meinungsstreuern,
-bestätigern, Multiplikatoren und vielen anderen. Das große
Rauschen halt. Aus irgendeinem Grunde ist sie an mir hängen
geblieben, diese Meinung, hat sich in meinem Hirn verhakt. Ich
schreibe sie auf, versuche, sie mir bewusst zu machen. Es gehen mir
bestimmte Sachen eine Zeit lang durch den Kopf. Also versuche ich
mich zu erinnern, versuche möglichst genau zu recherchieren, - und
dann aufzuschreiben. Nicht immer kann dabei das Copyright-echte und
auf jede journalistische Nachfrage korrekt Beantwortbare heraus
kommen. Ein zugestandener Mangel, gewiss. Auch ist nicht alles in mir selbst gewachsen. Keineswegs. Ich gebe
mir im Hinblick darauf jedoch alle Mühe, allein schon, um mich nicht angreifbar zu
machen. In erster Linie versuche ich dabei ohnehin, eigene
Gedankenfrüchte aufzunehmen. Reaktionen. Einstellungen. Haltungen.
Sichtweisen. Gelegentlich versuche ich aber auch das aufzunehmen und
hier zu deuten, was mich „aufgekratzt“ hat, was an mir hängen
geblieben ist, was mich freut, was mich ärgert, was mich provoziert.
Ich versuche dann daran das zu finden, was alle betrifft, was
gesellschaftliche Lebenswelten prägt, was Einfluss auf uns als
Gesellschaft hat, wie wir leben (müssen), ob wir wollen oder nicht. Machtstrukturen,
schichtspezifisch typische Einstellungen, sozial geprägte Meinungen,
ökonomische „Verdichtungen“: alles kann hier Eingang finden. Ich
versuche auf diese Weise eine Reise durch Lebenswelten und den mit
ihnen verbundenen Lebenswelten zu machen. Empathie einüben. Ich nehme dabei
Informationen auf, versuche über meinen Tellerrand zu schauen und
zu staunen. Aber ich versuche auch, mich auf das zu verlassen, was
ich kennen gelernt habe.
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