Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 6. November 2016

Wem Palmöl nützt

Palmöl? Wichtig für den Biosprit in den Industrieländern. Seine nachhaltige Gewinnung z.b. in Borneo oder auf Sumatra soll durch einschlägige Zertifikate garantiert werden. Problem nur, dass nicht ganz klar scheint, was die Zertifizierung eigentlich zertifiziert. Ob etwa riesige Monokulturen als „nachhaltig“ bewehrt sein können? Welcher Begriff von „Nachhaltigkeit“ da wohl dahinter steckt? Ob etwa Zuwiderhandlungen mit Sanktionen belegt sind, also bestraft werden? Dies scheint nicht unbedingt so. Und weil der größtmögliche Profit für alle Konzerne die Leitlinie abgibt, wird dies wohl letztenendes auch hier die Leitlinie abgeben. Hm. Und wenn jemand expandieren will, - für alle wohlmeinenden Müslis, besonders in den Industriestaaten, dann tut er es einfach.... ist ja nicht ausdrücklich verboten.....Leidtragende sind unter anderem die Urang Utans, die deswegen wohl aussterben müssen. Leidtragende sind wohl genauso diejenigen Einwohner, die sich noch gegen die Palmölfirmen wehren. Der ganze abgeholzte Regenwald schneidet dabei womöglich mit allen ökologischen, menschenrechtlichen und sozialen Auswirkungen nicht besonders gut ab. Es wird immer weiter geholzt, aufgekauft und mit schweren Maschinen platt gewalzt. Eine kleine Minderheit profitiert davon, eine große Mehrheit leidet womöglich darunter. Das Modell hat sich marktwirtschaftlich „bewährt“ und wird offensichtlich flankierend mit allerlei Einschüchterungsmethoden flankiert. An was ich mich erinnere: Etwa 70 Prozent des Regenwalds sind bereits weg. Die Natur verschwindet, damit Regierungen der Industriestaaten zusammen mit ihren europäische Ökos „umweltschonend“ Biosprit fahren können. Bei der EU wird das Thema weitgehend totgeschwiegen, obwohl inzwischen eine Studie vorliegt, die darlegt, dass einige Arten von Palmölsprit etwa 80% schädlicher für die Umwelt ist, als fossiler Sprit. Er hat demnach mit Abstand die schlechteste Energiebilanz aller Rohstoffe. Die EU freilich hat mit ihrer Komission wohl wider besseres Wissen längst beschlossen, wie es nach 2020 mit den erneuerbaren Energie weiter gehen soll. Wichtig scheint nur zu sein, dass in Europa von einer kleinen Schicht und den Konzernen möglichst viel verdient wird. Nun ja, was will man erwarten von einer Komission, deren ehemaliger Präsident Baroso unlängst bei Goldmann Sachs angeheuert hat und deren aktueller Präsident Jean-Claude Juncker heißt, der als Regierungschef in Luxemburg wohl jahrelang eine Steuervermeidungsstrategie für Großkonzerne befördert hat. Wenn es ums Geld geht, ist der Umweltschutz halt zweitrangig. Der Einfluss der Automobillobby erscheint da recht zuverlässig.

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