Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Mittwoch, 30. Dezember 2015
Paritätische Wohlfahrt
Ich lese, dass der Paritätische Wohlfahrtsverband in
Gestalt seines Verbandspräsidenten Ulrich Schneider der
Bundesregierung Tricksereien bei der Festlegung der Hartz 4-Sätze
vorgeworfen haben soll. Ich weiß natürlich und kriege das öpfter
mit, dass der Satz nirgendwo hinreicht und die Menschen möglichst
klein macht, - trotz „fordern und fördern“. Es ist natürlich
dies auch eine Folge der gewaltigen Distanz von Lebenswelten. Auf der
einen Seite wohlbestallte Politiker, die sich vom schlecht und
unterbezahlten Fahrdienst von einem Ort zum andern fahren lassen und
eine Aura der Macht um sich verbreiten. Auf der anderen Seite der
kleine Hartz4-Empfänger, der sein Fahrrad sattelt, um unter Mitnahme
von möglichst wenig Gepäck halbwegs schadlos irgendwohin zu kommen
(Regen? Winter? Eis?...). Der Politiker hat ein Heer von Assistenten
und anderen willfährigen Kofferträgern um sich, denen er stets
dominant voraus geht und das ihm jeden Wunsch von den Lippen abliest.
Der „Hartzer“ muss sich um jeden Scheis selbst kümmern und
verbringt einen guten Teil seiner Zeit damit, Sonderangebote
wahrzunehmen oder sonstwie zum günstigsten Angebot in unserer
Angebotsorientierten Gesellschaft zu kommen. Natürlich schaut er
„Unterschichtenfernsehen“, gelegentlich lässt er aber auch eine
Dokumentation nicht aus, die etwas mit seiner Lebenswelt zu tun hat.
Im Grunde sind sie beide Menschen, der Hartzer und der Politiker, doch
ihre Lebens- und Sinnwelt trennt sie ganz entscheidend in Oben und Unten. Dass man auf
diese Bahn einer fiktiven Gleichheit einbiegen kann, weil Konzerne das auf Kosten des Staates
so wollen, kommt den Politikern nur dann in den Sinn, wenn es das
Wahlkampfkonzept erlaubt. Darüber sind auch für Politmanager
Hartzer nur „Kostenfaktoren“, Teil eines brachliegenden
Humankapitals, das man irgendwie halt im Griff behalten will, indem
man es mit tausend Kniffen austrickst.
Das Bundessozialministerium widersprach jüngst der Darstellung des Verbands und betonte die Rechtmäßigkeit der Berechnungsgrundlage, die sogar vom Verfassungsgericht überprüft worden war. Seit der Neuberechnung 2011 werden die Regelsätze unter Berücksichtigung von Inflation und Nettolohnentwicklung jedes Jahr angepasst. Schneider forderte Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) auf, diese Praxis aus der Zeit der Vorgängerregierung zu korrigieren. "Es ist schon mehr als enttäuschend, dass auch Frau Nahles diese Tricksereien übernimmt, gehörte sie doch vor ihrer Berufung zur Arbeitsministerin zu den Hauptkritikerinnen der Methoden ihrer Vorgängerin", kritisierte Schneider. Das von Nahles geführte Sozialministerium verwies auf Anfrage auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom vergangenen Jahr: Darin hätten die Karlsruher Richter das Berechnungsmodell bestätigt und dem Gesetzgeber ausdrücklich einen "Entscheidungsspielraum" bei der Einschätzung des notwendigen Bedarfs zuerkannt, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Die Vorgaben des Gerichts würden auch bei den künftigen Bedarfsermittlungen berücksichtigt. Das Bundesverfassungsgericht hatte im September 2014 die Berechnungsgrundlagen für die Regelsätze als "derzeit noch" verfassungsgemäß eingestuft. Das Gericht hatte den Gesetzgeber aber auch aufgefordert, einzelne Leistungen auch schon vor der anstehenden Neuermittlung des Regelsatzes anzupassen.
Das Bundessozialministerium widersprach jüngst der Darstellung des Verbands und betonte die Rechtmäßigkeit der Berechnungsgrundlage, die sogar vom Verfassungsgericht überprüft worden war. Seit der Neuberechnung 2011 werden die Regelsätze unter Berücksichtigung von Inflation und Nettolohnentwicklung jedes Jahr angepasst. Schneider forderte Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) auf, diese Praxis aus der Zeit der Vorgängerregierung zu korrigieren. "Es ist schon mehr als enttäuschend, dass auch Frau Nahles diese Tricksereien übernimmt, gehörte sie doch vor ihrer Berufung zur Arbeitsministerin zu den Hauptkritikerinnen der Methoden ihrer Vorgängerin", kritisierte Schneider. Das von Nahles geführte Sozialministerium verwies auf Anfrage auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom vergangenen Jahr: Darin hätten die Karlsruher Richter das Berechnungsmodell bestätigt und dem Gesetzgeber ausdrücklich einen "Entscheidungsspielraum" bei der Einschätzung des notwendigen Bedarfs zuerkannt, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Die Vorgaben des Gerichts würden auch bei den künftigen Bedarfsermittlungen berücksichtigt. Das Bundesverfassungsgericht hatte im September 2014 die Berechnungsgrundlagen für die Regelsätze als "derzeit noch" verfassungsgemäß eingestuft. Das Gericht hatte den Gesetzgeber aber auch aufgefordert, einzelne Leistungen auch schon vor der anstehenden Neuermittlung des Regelsatzes anzupassen.
Dienstag, 29. Dezember 2015
Europa on my Mind
Wieso bloß wählen die
Polen solche nationalistischen Deppen an ihre Staatsspitze? Die sind
doch weit hinten dran, genauso wie die anderen doofen Nazis in
Europa! Das kann doch nicht die Lösung sein, dass jeder Staat im
Sinne des neunzehnten Jahrhunderts selbst und in eigenem Namen
agiert! Hallo! Wir sind längst eine einzige Welt! Da gilt es,
Interesse für die anderen zu entwickeln und nicht, sich
abzuschotten! (klar, es geht auch ums Geld, um was denn sonst?) In diese Richtung führt ganz eindeutig der Weg! Sonst wird Europa in
diesem wirtschaftlichen Wettrennen am Ende sein! Außerdem gehören
wir zusammen! Nur das! Wer einmal außerhalb Europas war, weiß, was
ich meine. Aber viele dieser engstirnigen Deppen waren noch nicht
einmal draußen! Natürlich ist Europa nicht so wei gekomment, - und schon gar
nicht die EU, dieser armselige Verein. Aber nur in Richtung eines
gemeinsamen Vorankommens kann es gehen, unabhängig von Merkels und
anderen seltsamen Wichtigs. Ich war in Budapest und ich liebe es! Ich
war in Paris und ich liebe es! Ich war in Rom und ich liebe es! Das
gehört alles zusammen. Es ist ein großes Glück, über scheinbare
Grenzen fahren zu können und davon nichts zu merken!Es ist ein großes Glück, endlich ein Gespür dafür zu haben, dass wir etwas wichtiges gemeinsam haben.....
Montag, 28. Dezember 2015
Schifoan
Jetzt fahren sie
wieder alle Skifahren. Womit schon das erste Ärgernis benannt wäre.
Der Abgasausstoß, über den man sich dank VW und ähnlicher Konzerne
gerne mal Illusionen machte. Aber auch mit ihren Werten wäre alleine
schon dieser Aufwand verheerend und würde ganz eindeutig auf Kosten
der Umwelt gehen. Schon vor 30 Jahren habe ich mich darüber heftig
zerstritten mit jemanden, der sich dem Allgäu verbunden fühlte und
glaubte, die wirtschaftliche Prosperität würde damit in den
alpenländischen Skiparadiesen einziehen. Es hat sich inzwischen erledigt, die Dinge sind zu offensichtlich. Die Klimakatastrophe ist
schon lange am Kommen, ignoriert wurde sie hauptsächlich von denen,
die es sich leisten zu können glauben: auf Kosten auch der
„Bediensteten“, die ihnen das Essen und zünftige Trinken in den
Alphütten servieren. Auf Kosten derer, die von der Touristen so gar
nichts haben, weil sie in der Gastronomie mit vielen Über- und nicht
bezahlten Stunden zu Hungerlöhnen schuften, die nicht mal zum Leben
reichen. Währenddessen ging's bei den begüterten Touristen um einen
Apres-Ski mit Saufen, Fressen und Ficken. Um Schneekanonen und platt
planierte Pisten, je platter, desto besser. Widerliche Mechanismen.
Diese energiefressenden Schneekanonen und die großflächige
Zerstörung der Alpen zugunsten von Pisten für die reichen
Arschlöcher tun ein übriges. Los geht’s mit dem Stau auf der
Autobahn in Richtung Berge. Fürs Fortkommen nutzt da auch ein
SUV-Citypanzer nichts, allenfalls für ein Gefühl der Überlegenheit
im Stau...Haha. Am Ende der Apres-Ski mit den widerlichen
Mitgröhlschunklern.
Sonntag, 27. Dezember 2015
Akklamation
Wie
weit Politiker von der Realität entfernt sein können, hat mir jetzt
wieder ein aktuelles Interview einer Sonntagszeitung mit dem Finanzminister
Schäuble gezeigt. „Als Wirtschaftsminister arbeite ich sehr
vertrauensvoll mit Gabriel zusammen. Als SPD-Vorsitzender hat er mein
vollstes Mitleid, weil er Vorsitzender einer innerlich gespaltenen
Partei ist", soll der nämlich dort gesagt haben.
Ob dem Manne ein solcher Akklamationsparteitag wie zuletzt der seiner CDU nicht peinlich ist? Befremdlich schien mir das zu sein,
insbesondere, weil Teile dieser „Partei“ dem Kurs der Kanzlerin
gar nicht zustimmen, aber aus Gründen der „Räson“ wohl
zugestimmt haben. So gab sich ein Bild einer Partei, das von den
Medien ausführlich wegen ihrer „Geschlossenheit“ abgefeiert wurde, was mit Demokratie meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun
hat. Denn allgemeine Wahlen, aber auch Wahlen zu Parteivorsitzenden,
sollten vielleicht eine Art Abbild der Meinungen innerhalb der
Bevölkerung sein. Es wäre schlimm, wenn dies Abstimmungsergebnis
genau dies wäre. Eine Art monolithischer Block sollte eine Partei
nach Ansicht der Mainstream-Medien wohl sein, eine Ansammlung von
Individuen, die möglichst nur eine einzige Meinung für sich als
verbindlich gelten lassen sollen. Der dicke Siggi ist nach ihrer
Ansicht wohl herb abgestraft worden. Nach meiner eigenen Ansicht
spiegelt sein Ergebnis (das er selbst wohl auch als Katastrophe
empfindet) aber viel eher (wenn auch nicht ganz) die Stimmung in der
deutschen Realität wieder. Was sollen denn solche beifallsumrauschten Akklamationsparteitage?, fragen sich viele Menschen in dieser Realität. Vielleicht erklärt einer mal das. Am besten in den großen Medien.
Samstag, 26. Dezember 2015
Sich Herausforderungen stellen
Mir fällt langsam auf, dass die Floskel „Eine
Herausforderung annehmen“ derzeit hoch im Kurs steht. Keine
öffentliche Äußerung ohne diese Phrase, die wohl etwas mit der
Globalisierung und den damit verbindenen Mechanismen zu tun hat. Mit
Kampf, sich durchsetzen in einem Gefecht und mit Verdrängung. Als sei's naturgegeben! Die
Wendung hat sich eingeschlichen in unseren Sprachschatz, in unsere
öffentliche Art der Verständigung untereinander. Alles und jedes
bedeutet „eine Herausforderung“. In der Globalisierung scheint
alles ein Kampf (egal ob Krampf!) und "Wettbewerb", die einem Aufgaben von außen
stellt, die einen zu mehr Leistung provoziert und das unspezifische
Wachstum fördern soll. Der Subtext (dahinter oder darunter verborgene Bortschaft) lautet dabei womöglich, dass nur
so „unser Wohlstand“ zu halten sei. Überall der beste, der
Weltmeister sein. So die ausgegebene Parole. Es hat hier in Deutschland leider schon einmal eine Idiologie gegeben,
die davon ausging und dabei verheerende Ergebnisse gezeitigt hat. So
schleicht sich eine speziell und von interessierten Kreisen
aufgeladene Redewendung unterirdisch ins Bewusstsein, um ein
kollektiver Glaubenssatz zu werden. Als Beförderungskanal solcher
sprachlicher Zuspitzung erscheinen die öffentlichen Medien, in denen
sich die Mächtigen in all ihrer von ihren „Untergebenen“
angebeteten Macht inszenieren. Es bedeutet wahrlich eine
„Herausforderung“, so etwas massenhaft nachvollziehen zu können.
Freitag, 25. Dezember 2015
Donnerstag, 24. Dezember 2015
Mittwoch, 23. Dezember 2015
Spiel mit Sichtweisen
Auch die verschiedenen Beiträge dieses Blogs sind
nur Versuche, die Wirklichkeit zu deuten, ihr eine Perspektive
abzuringen, sich vorsichtig hinein zu tasten, in ein
Spiegelkabinett, dessen Deutung durch tausend Faktoren einigermaßen
vorherbestimmt sein kann. Wir bauen Sichtweisen auf und ab, wir nehmen spielerisch Haltungen ein, wir reflektieren unsere unmittelbare und unsere mittelbare Umgebung, wir
spekulieren darüber, wir versuchen mit unseren Mitteln zu verstehen.
Wir drehen uns und nehmen einen anderen Standpunkt ein, spielerisch,
eingedenk der Relationen, die sich jeweils davon ableiten. Wir lassen
uns dafür beschimpfen von den eindeutig orientierten Tatmenschen,
denen jedes Erwägen fremd ist, die nur tun und machen (nach welchen
Maßstäben, wohin treibt es sie...? genau an dieser Stelle will dieses Blog einige Tipps geben...). Wir fragen nach deren
Maßstäben, wir versuchen, uns hineinzuversetzen, wir wollen uns in
Empathie üben.
Dienstag, 22. Dezember 2015
"Künste" der Ärzte (2)
Ärzte sind zum wirtschaftlichen Handeln
aufgefordert, was sie eigentlich schon lange tun. Nur, dass jetzt
gelegentlich noch Tricks hinzu kommen, die der Werbewirtschaft alle
Ehren machen würden. Da ist zum Beispiel das Stichwort IGEL
(Individuelle Gesundheitsleistungen). Diese teils schon beim Betreten
einer Praxis als Liste ausliegenden Leistungen der IGEL sind lukrativer als
Kassenleistungen, weil der Arzt bei der Rechnung jeweils seinen Faktor aufschlagen kann.
Erforderliche Leistungen würden von der Kasse nicht mehr bezahlt,
heißt es begleitend dazu oft. Das ist oft unseriös. Bei einer
wissenschaftlichen Untersuchung der gesetzlichen Krankenkassen
schnitten etwa die Hälfte der IGEL-Maßnahmen schlecht ab. Der
Schaden überwog hierbei den Nutzen. Beispiel: Ultraschall zur
Überwachung der Eierstöcke zur Erkennung von Krebs. Diagnose unsicher. Therapie unklar. Weitere
Beispiele gibt es zuhauf. Vorsorgeuntersuchungen sind besonders
beliebt. Wie in der Werbung wird hier oft Zeitdruck aufgebaut: nur
jetzt, später geht nicht. Lange überlegen gilt nicht. Beratung auch
nicht. Ein probates Druckmittel ist auch gerne mal die Angst des
Patienten. Denn Ärzten fühlen wir uns meist ausgeliefert. Also:
Vorsicht bei IGEL......!
Montag, 21. Dezember 2015
Weihnachtszeit
Seltsam, bald ist sie schon wieder vorbei, die
Weihnachtszeit. Man hat sich gefreut darauf, man ist in den Sog
dieses Ereignisses gekommen, das so viele Menschen hier in
Mitteleuropa ergreift. Und dann soll es plötzlich vorbei sein? Es
ist jedes Jahr dasselbe. Die Leute haben gelöhnt und Geld
ausgegeben. Die Hauptsache. Uns fällt dies oder jenes neu auf. Die
Perspektive scheint eine andere geworden zu sein. Und dann ist es
plötzlich da, dies „Fest“. Was nun? Wir haben uns musikalisch
in die richtige Stimmung gebracht. Mein Körper will Ruhe. Will
Zurücklehnen. Will so etwas wie Winterschlaf, sich aus sich selbst
neu gebären. Sich häuten. Und dann ist Nervosität. Keine Zeit.
Zeit? Man will sich heraushalten aus all dem Stress. Man will auch
hier zusehen. Aber irgendwie gelingt das nicht so ganz. Man wird
hineingezogen. Direkt oder indirekt. Da ist keinerlei Rücksichtnahme
auf eine innere Verfassung. Auf ein Bedürfnis. Da ist nur ein Mitgerissenwerden.
Sonntag, 20. Dezember 2015
Informationsvermittlung, gestern, heute und morgen
Journalisten neigen
oft dazu, ihre eigene, noch immer finanziell gut ausgepolsterte Mittelklasse-Weltsicht, absolut zu setzen. Dabei könnten sie in einer digitalen
Welt relativ zuverlässige Mittler zwischen den immer stärker fraktionierten Deutungen sein,
könnten einer schweigenden Mehrheit die Relativität ihrer Weltsicht
deutlicher machen. Sie glauben gerne, sie täten das ohnehin implizit, indem
sie sich immer wieder neu auf verschiedene Perspektiven einlassen.
Doch ist dies ihrer mehr oder weniger ausgeprägten Professionalität
geschuldet. Was gefragt sei, so glauben sie gerne, sei Orientierung
und klare Vorgaben, weniger die Empathie. Überhaupt: Klarheit. In
einer unklaren Welt dies zu liefern, ist natürlich schwierig und
meist nur mit rhetorischen Tricks zu schaffen. Mit Mimikry und einer
gewissen Verstellung, die sich scheinbar einlässt auf die von außen
kommenden Erwartungen (Informiertheit, „Auskennen“, „ernsthafte
Beschäftigung“... usw.). Vorzugeben, man kenne sich (möglichst
überall) aus und sei wegweisender Experte, gehört da zur
Berufsrolle. Inbegriffen ist natürlich, man sei der Stellvertreter der
Ahnungslosen und der breiten Masse, die das Schauspiel von außen zu
betrachten verurteilt ist. Der Spagat gelingt immer weniger, je
unübersichtlicher die Verhältnisse werden.
Anmaßende Oberflächlichkeit ist das, was oft dabei herauskommt. Mit „journalistischer Distanz“ wird auch gerne eine gewisse Gleichgültigkeit anderen Welten gegenüber kaschiert. Absolutiert wird andererseits wird das eigene Herzensanliegen, aus dem heraus sehr Subjektives und Beliebiges abgesondert wird und Fakten nahezu beliebig so lange interpretiert werden, bis sie in die eigene Weltsicht passen. Dies wird gerne mit einem „Liberalismus“ kaschiert und als „Qualitätsjournalismus“ verkauft. Dies alles trägt mehr zur Verwirrung als zur Klarheit bei. Es entsteht ein Biedermeier der Ahnungslosigkeit, in dem ein unprofessioneller Diletantismus der vergesellschafteten Informationsvermittlung blüht.
Anmaßende Oberflächlichkeit ist das, was oft dabei herauskommt. Mit „journalistischer Distanz“ wird auch gerne eine gewisse Gleichgültigkeit anderen Welten gegenüber kaschiert. Absolutiert wird andererseits wird das eigene Herzensanliegen, aus dem heraus sehr Subjektives und Beliebiges abgesondert wird und Fakten nahezu beliebig so lange interpretiert werden, bis sie in die eigene Weltsicht passen. Dies wird gerne mit einem „Liberalismus“ kaschiert und als „Qualitätsjournalismus“ verkauft. Dies alles trägt mehr zur Verwirrung als zur Klarheit bei. Es entsteht ein Biedermeier der Ahnungslosigkeit, in dem ein unprofessioneller Diletantismus der vergesellschafteten Informationsvermittlung blüht.
Samstag, 19. Dezember 2015
Aussichten: Bürgerkrieg neoliberal
Jawohl, so etwas wie ein neulich offenbar vom CIA
prognostizierter und hierzulande brav belächelter Bürgerkrieg
könnte in Deutschland durchaus zu erwarten sein. Denn die
Wohlstandsbürger werden nicht bereit sein, anderen Menschen etwas
abzugeben, weder durch Steuer noch direkt. Sie sind's über die
Jahre anders programmiert und dressiert worden. Der Sozialstaat
sollte seine Pflichten eigentlich anders erledigen. Blöd nur, dass
der Sozialstaat im Namen der sogenannten „Globalisierung“ längst
wegrationalisiert worden ist. Es gibt ihn nicht mehr. Es gibt nicht einmal mehr die „Soziale
Marktwirtschaft“, die Wohlstand für jedermann versprach. Diese
historische Phase ist längst vorbei, die neoliberalen Kräfte aller
Parteien haben den Staat längst umgekrempelt, indem sie ihn auf
allen Gebieten "verschlankt", verteufelt und abgebaut haben. Die staatlichen Kräfte
wiederum haben es ihnen leicht gemacht, indem Arroganz und
Unfähigkeit ihnen nachzuweisen stets sehr leicht war. Er wurde zugunsten eines "Wettbewerbs" und zu
Privatfirmen hin wegrationalisiert, die dann die Aufgabe leichter
bewältigt haben, indem sie Menschen als "Arbeitskräfte", die sie „Kostenfaktoren“ nannten, abbauten und die dadurch entstehenden (Sozial-)Kosten gerne mal dem Staat
überließen. Schön ließ sich dies auch anhand der Bankenkrise
sehen, bei der hohe Milliardenbeträge öffentlich den Banken zugeschoben wurden, weil diese als "systemrelevant" bezeichnet wurden. Mittlerweile sind die Staaten dermaßen hoch verschuldet, dass
sie gar nicht anders können, als sich extrem neoliberal zu
verhalten und sich gegenseitig auszutricksen, bzw. im Steuerwettbewerb zu unterbieten. Sie sind nur noch und allenfalls Reparaturbetriebe des
Sozialen, stocken auf und zahlen noch Mini-Hartz-Beträge aus, wofür
sie dem mittelklassigen Kleinbürger dann das Geld als Steuer abpressen. Dass solche
Steuern freilich nicht beliebig zu erhöhen sind, lässt ihre Theorie
außer acht. Und so treibt vieles auf fundamentale
Auseinandersetzungen zu, die ein klares Freund-Feind-Profil (Der
Feind des Wohlstandsbürgers wird auch der „Fremde“ sein, der
Bedürftige) haben müssen und die wohl mit allen Mitteln ausgetragen
werden könnten.
Freitag, 18. Dezember 2015
Ärztliche "Künste"
Äskulap-Stab und hypokratischer Eid? Alles für den
Patienten? Mitunter liegen die Dinge doch etwas anders, scheinen doch
die gesetzlichen Bestimmungen auf diesem Gebiet durchaus korruptive
Vorgänge zu erlauben, weil - vereinfacht ausgedrückt -
niedergelassene Ärzte gerne mal als Unternehmer gesehen werden, die
bestrebt sein dürfen, ihren Gewinn zu maximieren und nicht nur dem
Wohle ihres Patienten zu dienen. Besonders in den Fokus sind dabei in
letzter Zeit die sogenannten „Anwendungsbeobachtungen“ gerückt.
Hier verdienen die Ärzte für ein paar Kreuze auf einem
vorgedruckten Formular schon mal 1000 Euro und mehr. Im Jahr können
dabei, so eine Durchschnittszahl, gerne mal 19 000 Euro zusammen
kommen, die ein schmales Budget aufbessern können, das im
Durchschnitt etwa 5000 Euro/Monat beträgt. Angestellte Ärzte müssen
hierbei ein bisschen mehr aufpassen als niedergelassene Ärzte, die
offenbar tun und lassen können, wonach ihnen der Sinn steht –
solange nur der Patient nicht erfährt, dass er zu einer Statistik
beiträgt, deren Ergebnisse nicht veröffentlicht werden dürfen und
die keinen wissenschaftlichen Charakter hat als vielmehr eine Art
bezahlter Bewährungsprobe für das jeweilige (meist total
überteuerte) Medikament sein sollen, um möglichst viel Profit aus
ihm zu „generieren“. Bei den Anwendungsbeobachtungen ist das
bezahlte Geld unverhältnismäßig hoch in Relation zu dem Aufwand,
den ein Arzt dadurch hat. Diese Gelder und Zuwendungen erhöhen das
Risiko, dass der Arzt die Medikamente der Firma anwendet und nicht
unbedingt das, was für den Patienten das beste ist. Manche Patienten
müssen bestimmte Medikamente über einen großen Zeitraum hinweg
einnehmen, so dass hier fette Summen zusammen zu kommen scheinen, die
vom Gesundheitssystem zu tragen sind und stark im Interesse der
Pharmaindustrie und der Ärzte liegen. Hinzu scheinen Prämien aller
Art bei auch schon mal in San Franzisco stattfindenden
Fortbildungsveranstaltungen (jegliche Kosten werden von den „Pharmas“
getragen...) zu kommen, fette Honorare für Vorträge und bestimmte
Veröffentlichungen, die dem Interesse der bezahlenden Firma dienen.
Es gibt dazu übrigens Zahlen, die vor allem von „Transparency
International“ (TI) stammen, der Organisation gegen Korruption: 120
000 Ärzte sollen es alleine in Deutschland sein, die solche
„Anwendungsstudien“ durchführen. Im Durchschnitt könnten nach
TIs Angaben 19 000 Euro jährlich liegen bleiben. Die Ärzte
verpflichten sich bei ihren „Anwendungstudien“ zur Geheimhaltung.
Sie dürfen nicht nicht an Ämter oder öffentliche Stellen
berichten, sondern dürfen nur an den Sponsor. Was dieser mit den
Daten anfängt, ist offenbar seine Sache.
Donnerstag, 17. Dezember 2015
Zinsen rauf, Zinsen runter
Zinsen rauf, Zinsen runter. Inflation rauf, Inflation
runter. Was nutzt nun dies dem Sparer hier? Das scheint die
wichtigste Frage, die sich ununterbrochen stellt. Dabei regelt
hierzulande solche Dinge mittlerweile alleine die EZB (Europäische Zentralbank), die mit ihren
Maßnahmen wohl für eine Art Umverteilung sorgen will. Freilich nur
unter den Banken, die für „systemrelevant“ erachtet werden.
Darin scheint die wahre Einigung Europa zu bestehen. Die EU samt
ihren Institutionen scheint sich dabei etwas dreist der Idee Europa bemächtigt zu
haben, allein unter dem Gesichtspunkt der Finanzen und des Geldes.
Was dabei heraus kommen hat können, war eindringlich in den
vergangenen Monaten und davor zu bestaunen. Klar, dass jetzt die
„gemeinsamen Werte“ beschworen werden sollen. Diese gemeinsamen
Werte scheinen einzig und allein im Wert des Geldes zu bestehen, das
zwischen Banken hin- und hergeschoben werden soll. Unnötig zu
betonen, dass beim gemeinen Menschen auf der Straße davon nichts
ankommt. Ausgaben in diesem Bereich gelten alleine als Konsum, der
nichts einbringt. Keynesianische Nachfragepolitik (so nennt sich
das zuweilen unter „Experten“) ist längst verschrienen und
verpönt. Läuft auf Investionsprogramme hinaus. Und das ist ja wohl
das Allerletzte. Hat eh nichts gebracht, so der Reflex. So scheint's alles definiert und in Stein gemeißelt
in dieser EU.
Mittwoch, 16. Dezember 2015
Dienstag, 15. Dezember 2015
Parteitage, Zustimmungsrituale
Das Maß an Wirklichkeitsflucht und
Verdrängungskultur ist schon erstaunlich: Der CDU-Parteitag wählt
die Vorsitzende mit einer Mehrheit und einer Klatschpartie, die
sämtliche Parteitage des ehemaligen Ostblocks neidisch gemacht
hätte. Demonstrativ versammelt man sich hinter einer Leitfigur und
glaubt auf diese Weise, ein spezielles Signal in die Bevölkerung
senden zu müssen. Dabei ist die Realität eine ganz andere:
Zerstrittenheit und Meinungsverschiedenheit kennzeichnet die
Situation. Es wäre sehr angezeigt, das auch auf einem Parteitag zu
widerspiegeln. Stattdessen Einigkeit um jeden Preis. Ein eitles
Vorzeigen von Parteiräson. Da ist mir trotz aller peinlicher
Zustimmungsorgien sogar noch der SPD-Parteitag lieber! Auch wenn die
Medien und mit ihnen ein - wie gestern abend in „Hart aber Fair“
vorgezeigter - Vertreter der Politikwissenschaft solches Gebaren zu
beklatschen und zu bekräftigen scheinen. Dies zeigt einiges am
Zustand unserer parlamentarischen Demokratie, über das nachzudenken
lohnend wäre. Die einen, die andern. Verschiedene Wirklichkeiten. Wirklichkeit der Inszenierung. Interessengeleitet. Aber auch emotionsgesteuert.
Montag, 14. Dezember 2015
Weihnachten als Ritual
Rituale strukturieren unseren Alltag und bilden einen
Teil unseres Tagesablaufs. Es gibt jedoch auch die Rituale des
Nichtalltäglichen, die Höhepunkte des Jahres, der Arbeit, bei
Geburt und Tod, Krankheit und Abschied, Feste und Feiern, die
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen bringen. Ohne
Gewohnheiten und Rituale zu leben wäre sehr anstrengend und würde
eine fortwährende Neuorientierung nach sich ziehen. Chaos zu
bändigen, wäre möglicherweise nicht möglich ohne sie. Sie bieten
auch Chancen, mit ihren Formen schöpferisch und phantasievoll
umzugehen. Das Problem ist, das sich viele Menschen an Ritualen
festhalten und den Sinn dahinter vergessen zu haben scheinen. Die
Folge ist, dass solche Rituale zunehmend hohl werden. Ob Weihnachten
auch ein solches Ritual ist? Vielfältig wird es benutzt, in einem
ökonomischen Sinne, weil beispielsweise darauf spekuliert wird, dass
Weihnachtsgeld „auf den Kopf gehauen“ wird. Doch ein
Weihnachtsgeld sehen immer weniger Arbeitsverträge vor, außer den
Privilegierten natürlich, bei denen es zu den sogenannten „Benefits“
gehört. Ein sich daran knüpfendes 13. und manchmal sogar 14.
Monatsgehalt erscheint als Ergänzung dazu selbstverständlich.
Natürlich schafft so etwas ein bestimmtes Selbstwertgefühl, die
Anerkennung und eine dazu gehörende Sinnwelt.
Sonntag, 13. Dezember 2015
Prima Klima (3)
Hurra! Die Klimakonferenz scheint geklappt zu haben. Alle Staaten haben unterschrieben. Es werden eindeutige und überprüfbare Ziele ausgegeben! Jetzt gibt es so etwas wie eine "Road Map", an die sich die Staaten dann auch halten sollten! Im letzten Moment das Steuer herum reißen? Vielleicht klappt es noch..... Gut gemacht, Fabius! Es braucht ja oft Einzelne, die das Ganze voran bringen!
Lobbyismus im Bundestag
Die
„Entscheider“ und Emporkömmlinge in den Gremien haben
möglicherweise „keinerlei Ahnung davon, was in Deutschland vorgeht
und welches Bedürfnis nach Transparenz besteht. So reagieren
Bundestagsabgeordnete empört und frech auf das Ansinnen, ihre
Lobby-Kontakte offen zu legen. Abgeordnetenwatch.de zitiert in diesem
Zusammenhang unter anderem die CDU-Bundestagsabgeordnete Ute Bertram,
die offensichtlich antwortete „Ich denke gar nicht dcaran!“. Ich
zitiere weiter aus dem Newsletter von Abgeordnetenwatch.de: „Bernd
Westphal von der SPD wollte dagegen keine Angaben zu Treffen mit
Lobbyvertretern machen, weder in seiner Antwort noch
auf der eigenen Homepage: "Meine Gesprächslisten mit Lobbyisten
werde ich allerdings nicht veröffentlichen." Auf das Thema ging
er in seinem Antwortschreiben dennoch ein:
"Ich
bekomme eine Reihe von Terminanfragen und habe in einer Berliner
Sitzungswoche durchschnittlich ca. 20 Termine mit Personen oder
Institutionen, die bestimmten Partikularinteressen zuzuordnen sind.
Bei der Terminvergabe bin ich nicht parteilich, sondern versuche
allen gerecht zu werden. Zu meinen Gesprächspartnern gehören
Umwelt- und Menschenrechtsgruppen, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen
genauso wie Wirtschaftsverbände und Unternehmervertreter."
- See more at: https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2015-12-11/wie-abgeordnete-auf-die-frage-antworteten-ob-sie-ihre-lobbykontakte-offenlegen#sthash.A1kQDce4.dpufWow!
Außerdem
behauptet Abgeordnetenwatch.de: „....weit
über 100.000 Euro aus Steuergeldern hat die Bundestagsverwaltung für
externe Anwälte ausgegeben, um Dokumente wie die Hausausweis-Liste
geheim zu halten“. Außerdem lese ich dort: „Trotz
einer eigenen Rechtsabteilung hat der Bundestag in zwei aktuellen
Gerichtsprozessen mehr als 100.000 Euro für externe Anwälte
ausgegeben. Um die Offenlegung der Lobbyisten-Hausausweise vor
Gericht zu verhindern, beauftragte die Parlamentsverwaltung eine
Großkanzlei für mehr als 20.000 Euro. Noch weitaus höher waren die
Anwaltshonorare in einem anderen Fall, wie Rechnungen an den
Bundestag belegen, die abgeordnetenwatch.de vorliegen. - See more at:
https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2015-12-08/anwaltsrechnungen-hausausweise-gutachten#sthash.9O6a5rFs.dpuf
Wenn das tatsächlich alles wahr wäre, dann würde es von einem
merkwürdigen Demokratieverständnis zeugen und müsste einen heftig
zum Nachdenken bringen.
Samstag, 12. Dezember 2015
Werbung um Gefühle
Ein ganz bestimmter Spot für einen Handelskonzern hat auf Weihnachten hin nun wirklich alle gerührt. Gerade zu Weihnachten. Ach. Wieder
ein Beispiel dafür, wie die Werbeindustrie mit unseren Gefühlen
umgeht, wie sie versucht, das auch indirekt in bare Münze zu
wandeln. „Kreative“ setzen dafür ihre Ideen ein, versuchen unter
Einsatz aller Technologien an Emotionen ran zu kommen. Und es
klappt! Ein alter Mann feiert Weihnachten alleine. Die Kinder sind
beschäftigt, einfach nur drin im Getriebe. Sie haben keine Zeit. Da
gibt er, der alte Mann, eine Todesanzeige heraus. Und schwuppdiwupp!
Sind sie alle da. Da tritt der alte Mann aus dem Hintergrund und
freut sich.....bis hin zu einem Familienabendessen, zu dem sich alle
anschließend treffen. ("Heiliges"?)Abendmahl. Bilder. Dialoge. Weich spülende Popmusik. Schmeichler. Eine kleine Story, verpackt in einen kleinen Spot. Ein Schlaglicht, verkauft im Interesse eines Konzerns, eines
Markenzeichens. Und doch darüber hinaus weisend. Eine Marke mit Gefühlen aufladen. Es gilt,
Aufmerksamkeit und Emotion abzufischen. An den Konsumenten ran zu
kommen. Mit allen Mitteln. Eine Marke der Herzen und der wohligen Tradition erzeugen. Sie
befördern. Umsatz kreieren, Kohle machen. Das könnte auch die
Botschaft dieses Clips sein.
Freitag, 11. Dezember 2015
Wohlstandsreden
Im Fernsehen läuft die Rede von Siggi Gabriel. Im Vorbeigehen kriege ich Einiges mit: Ich
finde es widerlich, wie dieser Typ seinen „Genossinnen und
Genossen“ seine Sprüchlein zu verkaufen versucht und
dabei die alten sozialdemokratischen Reflexe abrufen will.
Ein wahrer Wirtschaftsminister, gewiss. Ein kommender Kanzlerkandidat. Nette Werbesprüchlein, auf
die alle hereinfallen, die des wahren Glaubens sind. In der
Wirklichkeit aber draußen, da ganz anders handeln! TTIP, Waffenhändeleien, Kohlekumpeleien und andere
Schweinevereinbarungen durchsetzen im Interesse „unseres
Wohlstands“, wie da so breitmäulig dumpfbackig verkündet wird.
Die Wirklichkeit im Deutschland des Jahres 2015 ist wohl eine andere. Da gibt
es nicht mehr nur die „Arbeitnehmerschaft“ und die Arbeitgeber.
Da gibt es wahnsinnig viele prekäre Lebensverhältnisse, die in
keiner Statistik auftauchen, da gibt es Hartz 4 (Hm, nach einem
ehemaligen VW-Manager benannt... ---> Niedersachsenkumpeleien) und all die Folgen, die sich daran
knüpfen. Da gibt es die immer größer werdende Zahl der Alten und Abgeschobenen, da gibt es die Selbständigen ohne Perspektive.....u.a. Nun ja, Funktionäre wie die hier Auftretenden haben sich dagegen längst abgesichert mit fetten Pensionen.... im Gleichklang mit den satt grinsenden Vorständen der Wirtschaft..... da kommt so etwas natürlich nicht zur Sprache, es sei denn in Sprüchlein wie "Gutes Geld für gute Arbeit", wofür dann Beifall vom linken Flügel kommt.....
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Weihnachten
Liebe, die sich keinem Interesse unterordnet. Liebe
zum „Sosein“, einfach Dasein, zu etwas mit meinen Mitteln
Erkanntem, um das ich mich auch mühe, für das ich
selbstverständlich Geduld aufbringe, - das könnte es sein. Ein sich
Hinwenden zum Anderen und sich solidarisieren mit ihm. Lächelnd auf
ihn zugehen. Ohne Hintergedanken. Mit ihm eins sein. Ihm Zuneigung
entgegen bringen. Hilfe. Das, was ich geben kann. Geben!, - nicht
nehmen.
Mittwoch, 9. Dezember 2015
Prima Klima (2)
Es dudelt freundliche
Wohlfühlmusik, und überhaupt sollten wir nicht immer alles schwarz
malen. Be positive! Die Botschaft vernehmen wir wohl. Überhaupt alle
Botschaften zu diesem Thema. Es ermüdet. Klimakatastrophe.
Klimakonferenz. Ach ja. Jemand sollte, wir sollten, die
Industrienationen und die anderen, auch Afrika----Die Welt ist
schlecht, die Macht des Faktischen schlägt ohnehin alles und wir
sind froh, auf der richtigen Seite zu sein. Zwei Wochen lang ein
bisschen Empörung und eine Prise Aufregung. Dann ein Herabkochen,
ein Abblenden, ein Vergessen - das war's. Außer gewaltigen Spesen
nix gewesen. Vielleicht ein paar unverbindliche Statements.
Absichtserklärungen, Warnungen auch mit betroffenen Gesichtern.
Staatschefs reisen in Sonderflugzeugen und in riesigen Limousinen an, sie halten dann stundenlange Reden, die von anderen geschrieben
wurden. Es ist wie beim Terrorismus. Insofern ist Paris der ideale
Ort. Ein Hang zum Aktionismus. Wenn jetzt nicht der nächste Anschlag
kommt, dann schläft das alles ohnehin ein. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung
ist verkümmert, die zum alsbaldigen Vergessen, Abblenden,
Verdrängen, Abtauchen bestens ausgeprägt. Im Hintergrund klingt „Ich heb' ab...“.
Anders geht das doch nicht in der Mediengesellschaft. „Die
ökologische Krise könnte zusammen mit der Zerstörung der
ökologischen Vielfalt zum Ende der Spezies Mensch führen“ sagt
sogar der Papst vor den UN. Heiliger Franziskus! Ohne Frieden bleibe
der Klimaschutz eine Illusion, so der Papst weiter in einer
Enzyklika. Schade. Es ist ein Teil des Theaterdonners, der
moralischen Aufwallung und der unsäglichen Arroganz. Da können wir
alle gut mit überein stimmen. Der Winter ist bisher seltsam mild, zu
warm fast. Was es damit wohl auf sich hat? Holland baut neue Dämme,
für Hamburg werden sich Lösungen finden. Soll Bangla Desh doch
untergehen! Ein Problem weniger...., so denken sie insgeheim, die die
Welt mit ihrer Wachstumsidiologie beherrschen und immer weiter
machen.....
Dienstag, 8. Dezember 2015
Reisen mit Goethe
Ich versuche mich auf
verschiedene Deutungen unserer Wirklichkeit einzulassen, mit einem
imaginären Leser zusammen eine Reise durch sie zu unternehmen. Noch
verbindet die Deutung der Wirklichkeit uns alle in der analogen Welt.
Doch es wird heftig daran gearbeitet, dies zu verändern.
Datenbrillen simulieren digitale Wirklichkeiten, austauschbar
gespeist mit abgepressten Daten (übrigens: der Staat in Gestalt des
Einwohnermeldeamts darf nach Gesetzesänderungen Deine Daten an
beliebige Abnehmer verkaufen, wenn Du nicht ausdrücklich
widersprichst...). Auf Laufbändern können wir bald durch
Einkaufsstraßen (wichtig!) schlendern oder auf alpine Gipfel
kraxeln. Es gibt dann keine Notwendigkeit mehr, sich mit anderen
Menschen abzusprechen oder mit ihnen zu interagieren. Dies gehört
dann alles der alten analogen Welt an. Selbst das Kopulieren wird
dann digital möglich sein. Reiz-Stimulus-Modelle stehen zuhauf zur
Verfügung. Aber noch ist es eine gewisse analoge Anstrengung, sich
einzulassen, Empathie aufzubringen, so neugierig zu sein, wie das
beispielsweise ein Johann Wolfgang von Goethe uns in grauen Vorzeiten
vorgemacht hat. Auch er hat diese Werte geprägt, die derzeit so
gerne beschworen werden. Er hat sich auf Individuen genauso
eingelassen wie auf Kulturen und den mit ihnen zusammenhängenden
Mechanismen. Er hat sich bis ins hohe Alter für den Fortschritt der
Technik interessiert und hat die Folgen, die sich für alle ergeben, antizipiert.
Montag, 7. Dezember 2015
Sonntag, 6. Dezember 2015
Samstag, 5. Dezember 2015
Negativ
„Negative Menschen“: „wenn wir uns mit ihnen
umgeben, schaden wir uns selbst“. Habe ich eben gelesen. Problem:
das Etikett „negativ“ kann jeder allen anhängen. Kritik ist oft
negativ. Ist es ein Ausweg, Kritik zu meiden? Wenn aber gewisse Dinge
so sind, wie sie sind? Wenn unser Urteil negativ ausfällt? Nicht
mehr äußern, damit wir positiver rüberkommen? Bloß mit niemand
darüber reden, damit man nicht als sich dauernd wiederholender
Trauerkloß wirkt? Das schadet unserer Seele und unserem Körper? Ob
die Ursachen uns auch schaden? Das, über was kommuniziert wird? Ob
manche Elemente unserer Umwelt durchaus negativ sind und ob es nicht
so etwas wie eine befreiende Wirkung hat, wenn wir über das mit
anderen Menschen kommunizieren, die direkt oder indirekt denselben
Einflüssen ausgesetzt sind? Wenn wir uns darüber einig sind? Über
die Folgen können wir dann ja immer noch verschiedener Meinung sein.
Jaja, es sind nicht immer „die anderen“. Manchmal sind wir
selbst es. Ist doch klar. Wenn wir einigermaßen reif sind, dann
denken wir das immer mit. Selbstverständlich. Wer dauernd das
Gegenteil unterstellt, unterschätzt sein Gegenüber. Die Welt ist
schön, wir müssen das nur erkennen. Der Auseinandersetzung mit
solchen Sprüchen hilft die Lektüre von Aldous Huxleys 1932
erschienenes Buch „Schöne Neue Welt“ etwas auf die Sprünge.
Freitag, 4. Dezember 2015
Menschheit?
Die Menschheit wird
aussterben. Was ist denn daran so schlimm? Stimmt, wir werden noch
nicht mit dabei sein. Mühsam wird man uns über ie Schwelle tragen.
Aber andere werden kein Wasser mehr haben oder – im Meer
untergehen. Sie werden ihre Vorfahren verfluchen, die Konferenzen und
Zusammenkünfte abgehalten haben, die zuletzt zu nichts geführt
haben werden (so wie jetzt die „Klimakonferenz in Paris“).
Staatschefs, Häuptlinge und Wichtigs aller Kontinente werden sich
nicht geeinigt oder geeinigt haben auf Ziele, die sie nicht umgesetzt
haben werden. Die Quittung wird nach erbitterten Verteilungskämpfen
die Bevölkerung auf der Erde tragen müssen, die Reichsten derer
werden sich zu anderen Planeten aufmachen. Ob die Menschheit die
Kurve gekriegt haben wird? Die Zeichen stehen nicht sehr günstig.
Die meisten Menschen sind unfähig, über eine kollektive Zukunft
nachzudenken, der Prozess der Anpassung an die Technologie geht
einfach zu langsam. Zerstörerisches Potential wird nicht rechtzeitig
erkannt, die soziale Erosion wird schleichend verlaufen. Diejenigen,
die es sich leisten können, werden versuchen zu fliehen, abzuhauen.
Ob sie die Kurve noch kriegen. Ob es sich darüber nachzudenken
lohnt, dass es nicht unbedingt schade wäre, wenn der Mensch
aussterben würde. Ach unsere Kinder und Enkel? Sind auch nur ein
Teil des Ganzen, das untergehen wird. So verlief die Evolution, so
verlief die biblische Geschichte.....
Donnerstag, 3. Dezember 2015
Kriegsspiele
Dass jetzt die
Tornados der Bundeswehr im Eilverfahren mal eben so ohne größeres
Nachdenken in den Einsatz geschickt werden sollen, zeugt meiner
Meinung nach vom mangelnden Respekt der Häuptlinge (oder moderner:
der „Eliten“) ihren Untergebenen gegenüber und gleichzeitig von einer Missachtung der Rolle des Parlaments in einem Staat. Tatsache
ist, dass es hier in einem Kriegseinsatz auf Leben und Tod geht und
dass genau das quasi „im Vorbeigehen“ vom Parlament abgesegnet
werden soll. Könnte einem zu denken geben. Noch schnell vor
Weihnachten über die Bühne bringen, damit die Verbündeten in
Gestalt eines schwachen Präsidenten, der gegenüber seiner
rechtpopulistischen Konkurrenz den starken Mann heraushängen will,
befriedet sind. Innenpolitische Überlegungen, nach denen eine
Außenpolitik gemacht werden soll. Konzeption? Perspektiven? Pläne? Fehlanzeige. Einfach
mal Bomben werfen, - das ist wie im letzten Jahrhundert. Stärke
demonstrieren, auch wenn es im besten Falle völlig sinnlos ist.
Dabei sein. Zusammen eine Konzeption oder halbwegs effektive Strategie überlegen, die
mannigfache Bereiche einbeziehen würde? Fehlanzeige. Dass andere
dafür den Kopf hinhalten müssen, zeigt etwas an der Funktionsweise
dieser parlamentarischen Demokratie, die eigentlich (auch aus
historischen Erfahrungen heraus) sehr viel weiter sein müsste, als
diejenige anderer Länder.
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Dienstag, 1. Dezember 2015
Bin dann mal weg
Wenn ich heute sterben würde, würde niemand drüber reden, daran denken. Man würde „ganz unverhofft“ und
plötzlich und „vor der zeit“, wie es heißt, das Weite suchen.
Dann könnte es zum Beispiel auch eine Verwechslung sein. Könnte.
Doch wenn man es mal ganz unromantisch definieren will, ist der Tod
der Zustand eines Organismus nach der Beendigung des Lebens. - das
klingt gar nicht so schrecklich, wie es alle machen! Wenn etwa ein
Flugzeug abstürzt, dann entlockt uns das die Bemerkung
„ach“ und „oh“. Auch Betroffenheit. Nehmen wir also an, ich
stürbe, wäre es ein riesiges Desaster für mich selbst natürlich.
für die Menschheit vielleicht weniger. Ich wär ja dann mal weg.
Einfach weg. Nicht aufzufinden. Verschwunden. Versicherungen?
Finanzamt? Testament? Erbschaften? Ich hinterlasse keine
ungeklärten Verhältnisse, ich hinterlasse überhaupt keine
Verhältnisse. Sollte also der Tod jetzt kommen, gilt die Devise der
Zweckpessimisten: „der Sarg ist halb leer.“ Ich merke, wie ich
schwanke: zwischen schwarzem Humor, Verdrängung und
Aufschiebgedanken.
Montag, 30. November 2015
Sonntag, 29. November 2015
Gruß an Thomas Bernhard
Was
uns an Thomas Bernhard imponiert hat? Seine Sprache auch, sein Spott,
sein Humor.... Wie er die Welt umfangen hat mit seinen
Deutungsmodellen, die sich und ihre Helden doch immer wieder selbst
in Frage gestellt haben. Wie er den Tod umfangen hat als etwas
Unumgängliches, das immer sehr nahe ist. Wie er mit dem Sozialen
umgegangen ist, weitab aller welterlösenden Theorien, - etwa in „Die
Billigesser“: Er scheint auf das Konkrete geschaut zu haben und es
dann in einen surrealen und stark persönlich gefärbten Zusammenhang
gestellt zu haben. Sein Roman „Holzfällen“ könnte auch dafür
stehen und ist damals sogar verboten worden: sein Blick auf die
österreichische High-Society scheint eine Spur zu genau gewesen zu
sein, die Ähnlichkeiten waren offenbar zu nahe dran an der Realität.
Flugs wurden die Advokaten vorgeschickt. Er scheint sich selbst als
eine Art teilnehmenden Beobachter gesehen zu haben, der erst
registriert und zu verstehen versucht hat, ehe er auf eine sehr
individuelle Weise etwas beklagt. Sein Spott liegt über allem, ein
befreiendes Lachen, das die alltägliche und unalltägliche Tücke
integriert, einbezieht, das Niedere dem Hohen lachend nahebringt. Der
Künstler ist bei ihm eine Lieblingsfigur, die sich in ihren eigenen
Nabel verbohrt und eigene Bewegungsdynamiken entwickelt, die
lächerlich machen. Das Scheitern ist bei ihm ein Teil des Gelingens,
wobei er selbst durchaus auch eitel war. Bewundernswert, wie er etwa in seinem Drama
„Heldenplatz“ das alltäglich Faschistoide aufgenommen und als
Einstellungsritual vorgeführt hat. Wie er seiner Schilderung eine
eigene Sprache verpasst hat. Wie er die Langeweile als Bodensatz auch
der Anstrengung eingeführt hat. Wie er oft genug virtuose
Denkkapriolen mit Chaplin-haften Abstürzen in die totale Auslöschung kombiniert hat. Das alles hat kosmisch-komische Züge: er scheint dadurch Vexierbilder der Existenz geschaffen zu haben.
Samstag, 28. November 2015
Gelassenheit
Frei von allzu großer Unruhe sein. Geht das
angesichts des Todes? Vielleicht im Glauben, an das Jenseits. Weg
sein. Aufhören zu existieren. Aber entweder in die Hölle oder in
den Himmel kommen. Heute sind viele Menschen sehr beunruhigt, weil
sie keinen Glauben haben. Unsere Zeit glaubt im besten Westen, dass der Tod sinnlos
sei. Argument gefällig? Stell dir vor, das Leben sei nicht endlich.
Das auf diese Einsicht folgende Leben könnte jegliche Spannung
verlieren und tödlich langweilig sein. Alles was Grenzen hat, ist
wertvoll. Wird gesagt.
Freitag, 27. November 2015
Kaderdurchblicker
Das Problem ist, dass
bestimmte Leute meinen, sie und nur sie seien im Besitz der absoluten
Wahrheit. Nach eigener Einschätzung berechtige sie das zu allem.
Auch dazu, Leute umzubringen. Schon Lenin hat diese gefährliche
Haltung vorgemacht. Ein Schlächter. Stalin hat das dann
perfektioniert. Gewisse Intellektuelle haben viele Jahre danach seine
gefährlichen und mörderischen Phrasen nachgeplappert. Peinlich.
Auch der unsägliche Honnecker hat sich daran beteiligt. „Den
Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf“. Sein
Spruch. Spießgesellen haben solchen Nonsensbonmots Beifall
geklatscht. Und es mit Mord und Totschlag umgesetzt. Später sind sie
dann doch aufgehalten worden, hauptsächlich von denen, in deren
Interesse sie zu handeln glaubten, - was sie klar für sich in Anspruch
nahmen. Alte unsäglich verfallende und für nichts verantwortliche Knattle-Opas sind übrig geblieben. Sind
geflohen. Haben sich geduckt, so, wie sie sich immer geduckt haben.
Doch ihr totalitärer Macht- und Kadergedanke, er lebt in den
verschiedensten Formen fort. Er scheint für die Durchblicker aller
Zeiten allzu anziehend und verlockend, - auch und gerade in den sich
selbst so definierenden parlamentarischen Demokratien, die in
Wirklichkeit weitgehend von den Wirtschaftsoligarchien und ihren
Lobby-Handlangern beherrscht werden. Nur, dass das in heutigen Zeiten
zeitgemäße und allzu „moderne“ Formen gefunden hat.
„Forschungsinstitute“, Think Tanks und Berater segnen alles ab, liefern Argumentationen und setzen alles nach allen Regeln ihrer „Kunst“ um.
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Donnerstag, 26. November 2015
Soziale Realitäten
Erstaunt war ich immer wieder, wie wenig über
soziale Realitäten bekannt ist. Beispiel: Dass ein Leiharbeiter nach eigenen Einschätzungen kein
Geld hat, um sich als Mitglied bei jener Gewerkschaft eintragen zu
lassen, die vorgibt, sich für seine Interessen einzusetzen. Dass er, wie er mir erzählt, und seine Interessen also nirgendwo und durch niemand vertreten wird und sich nicht nur dadurch eine Dreiteilung dieser Gesellschaft ergibt:
Arbeitgeber, "klassische" Arbeitsplatzinhaber und Arbeitslose/Prekäre. Das letzte
Drittel hat nahezu keine Chance, seine Belange zu vertreten,
gschweige denn überhaupt öffentlich sichtbar zu sein. Die Medien aller Kanäle geben dafür offenbar kein Plateau ab. Oft genug
wird dieses "letzte Drittel" der Gesellschaft nach allen Regeln der Kunst des Profitmachens ausgenommen und beispielsweise Arbeitsplatzschutzbestimmungen sind bei ihm (leider oft genug mit Zustimmung
der "klassischen" Arbeitnehmerschaft) auf eine krasse Weise ohnehin nur
Makulatur. Nun sollen sogar Flüchtlinge, die offenbar die klassische "Reservearmee" abgeben sollen, gegen diese ständig sich
vergrößernde Bevölkerungsschicht ausgespielt werden, indem der
Mindestlohn planmäßig unterlaufen wird, was ja jetzt schon viel zu
häufige Praxis zu sein scheint. Dass Manager oft mit einem
astronomischen Gehalt entlohnt werden, das weit jenseits der
Vorstellungskraft eines einfachen Arbeitnehmers ist, scheint zur
Normalität zu gehören. Es wird sich einfach nicht dafür
interessiert und die allgemein ausgegebenen Formeln von Verantwortung oder
Leistung wiedergekäut. Diejenigen, die diese Menschen offiziell
vertreten sollten, sind oft genug ein gut bestallter Teil dieses
Systems. Weit verbreitet ist oft Resignation angesichts solcher
Zustände. Man könne daran ja ohnehin nichts ändern. Es war schon
immer so und wird immer so sein. Dabei beruht auch der
wirtschaftliche Nachkriegserfolg Deutschlands auf einer
Sozialpartnerschaft ("soziale Marktwirtschaft"), die jetzt zugunsten eines hemmungslosen
Turbokapitalismus, - als "Globalisierung" verkauft, - aufgekündigt erscheint. Verbreitet werden Zahlen,
die die soziale Realität kaum beschreiben. Einfaches Beispiel: wenn
jemand 100 000 Euro verdient und der andere 10 Euro, dann ist der
rechnerische Durchschnitt 5005 Euro (was natürlich in der Realität niemand verdient).
Tatsache ist auch, dass immer mehr Menschen von ihren
sozialabgabepflichtigen Einkommen nicht mehr leben können.
Aufgestockt wird vom Arbeitsamt, so wird gerne verbreitet. Doch wer
ist „das Arbeitsamt“? Der Staat. Das Gesamte. Die Allgemeinheit. Sie hat die Kosten zu tragen, genau wie bei der "Bankenrettung" Ein beliebter Sport ist besonders bei den Medien, die verschiedenen
„Töpfe“ dieser Allgemeinheit gegenseitig auszuspielen (Bund,
Land, Gemeinden, Sonderzuschüsse, EU...).Insgesamt aber scheint zu
gelten: Wer permanent verbreitet, dass es in Deutschland noch nie so
gut gegangen sei wie heute, der weiß über Statistik zu wenig
Bescheid oder vertritt einfach nur Interessen.
Mittwoch, 25. November 2015
Pressekonferenz und Werbung
Bei "Pressekonferenzen" von Fußballvereinen gibt es kleine (aber durchaus zu große)
Bildschirme, auf denen die Logos von Industriekonzernen rollieren.
Trainer und andere Wichtigs ziehen dahinter sitzend die
Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und die Logos, was jetzt auch
in den kurzen und meist wenig bedeutsamen Einblendungen der
Fernsehprogramme (auch der öffentlich-rechtlichen!) zu sehen ist.
Nur über das Fernsehen funktioniert das ja. Der Wettbewerb um
Aufmerksamkeiten scheint nun auch auf diesen „Pressekonferenzen“
der fetten Fußballvereine geführt zu werden, bei denen die
Medienvertreter ihre ergebenen und bewundernden Fragen meist als
Stichwortimpulse stellen. Nun ja, solche Mechanismen scheinen mit
unseren vielbeschworenen „Werten“ ja problemlos vereinbaren zu
sein, was sie in Wirklichkeit auf Kosten einer gleichgültigen
Allgemeinheit und des fußballerisch bedeutungslosen Restes der Welt angreifbar macht. Die Durchdringung jeglicher Sphären
von den penetrantesten privaten Profitinteressen (und nur in sehr
latenter Weise von den viel gescholtenen religiösen
Überzeugungen...), die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die
Penetranz der smart grinsenden Geschäftemacher zeitigt Folgen, die
vielleicht doch ein bisschen fragwürdig sind, was in den scheinbar
empor strebenden Gesellschaften eines ungezügelten
Manchesterkapitalismus besonders gut zu sehen ist.
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Dienstag, 24. November 2015
Grundwerte und Werte
Oh je! Ich lese, ich überfliege die Meldung, dass
manche „Fans“ ihre Kosten für die Länderspielabsage nicht voll
erstattet bekommen, weil „outgesourct“ wurde. Tricky, das. Auch
will, so war zu erfahren, ein abgas- und CO2-betrügerischer
deutscher Automobilkonzern seine Kunden in Deutschland im Gegensatz
zu jenen in den USA mit Entschädigungen oder Ähnlichem recht schmal
halten. Macht ja nichts, ist ja nur die Umwelt, die das Abgaszeugs abkriegt! Und die gehört
allen.... Ob das alles wahr ist? Das darf doch nicht wahr sein! Pech gehabt? Ob das die gerade jetzt
so vielbeschworenen „Grundwerte“ repräsentiert? Oder vielmehr
die „Werte“? Ob hier jemand etwas verkennt? Ob das dann doch
etwas schnöde ist? Helmut Schmidt ist jetzt abschließend geehrt
worden. Ob er noch eine Zeit repräsentiert, als man gewisse Dinge
etwas anders gesehen hat? Etwas weniger unter dem kaufmännischen
Aspekt? Etwas? Ob sich hier merklich und unmerklich im Laufe der Zeit
die Perspektive etwas verändert hat?
Montag, 23. November 2015
Herausforderung der Globalisierung
Auch ein Autoskandal
dieser Tage zeigt wieder: Leute, die mit soliden zweistelligen
Millionensummen und fetten Abfindungen in Rente geschickt werden,
weil sie die Allgemeinheit schlichtweg betrogen haben, sind wegen
ihres erfolgsgetragenen und machtbewussten Verantwortungssinns
jahrelang gehätschelt worden. Wer verantwortet dies? Letztlich
niemand, so stellt sich heraus, sondern das System der Regeln, nach
denen alles abzulaufen scheint. Wahnwitziger Reichtum versus
galoppierender Armut. Die Armen hoffen, reich zu werden, was jede noch
so große Ungleichheit und Ungerechtigkeit am Leben erhält. Denn alles würde ja keinen
Sinn machen, wenn es nicht diese Unterschiede gäbe. Der
Leistungsgedanke thront noch immer über allem. Dabei gehört auch ein Wille zur
Rücksichtslosigkeit, ein Wille zu dieser Art des Erfolgs, sich an der Leistung anderer zu
bereichern, andere als „Alphatier“ zu beherrschen und ihnen das
Ganze als „Menschenführung“ zu verkaufen. Denn in Wirklichkeit,
so die gelegentlich offen dargelegte Idiologie, suche die Mehrheit
der Menschen genau dies: Führung und Unterwerfung. Versklavung und Wohlfahrt auf
Kosten der Habenichtse in unterentwickelten Ländern ist unter dem
Zeichen der Globalisierung daraus geworden. Im Schönsprech der
Entscheider sind „Herausforderungen“ daraus geworden: Die
Besitzenden und Tonangeber der Zentren samt ihren Handlangern in den
Peripherien sind legitimiert, alles an sich zu raffen, auch mit
merkwürdigen Freihandelsabkommen, in denen sie sich gegenseitige
Vorteile zuzuschustern versuchen, auf Kosten derer, die ohnehin
nichts haben und ihnen die Rohstoffe für ihre Raubzüge zu liefern
gezwungen sind.
Sonntag, 22. November 2015
Parteitage
Jetzt scheint wieder
die Zeit der Parteitage zu sein. Und die große Zeit der Reden von
Schwätzern, die ihre Gemeinplätze unter dem Beifall ihrer
Gesinnungsgenossen absondern müssen. Festplatten werden in gestanzten Phrasen geleert, die Parteien versammeln sich dahinter und treffen
Beschlüsse, die man genau so von ihnen und den Strömungen in ihnen
erwartet hat. Selbstvergewisserung. Identitätsrituale. Frankreich, oh je, besonders Paris, und all dies war
ein Angriff auf unsere Werte und unsere Partei, jawohl.
Was soll das?, fragt man sich von außen. Hohlheiten. Verkäufer von müden Phrasen, die nichts so meinen zu scheinen, wie sie es sagen. Die jeden Kompromiss mitmachen. (Jaja, ohne Kompromisse geht’s in einer Demokratie nicht....aber jeden? Alles und jedes zermahlen in den Mühlen einer Kungelei und seltsamer Absprachen...?). Sie versammeln sich unter den grellen Sprüchen der Werbeagenturen. Vorsitzende werden mit großen Mehrheiten gewählt – oder mit kleineren. Die Kleinen bestätigen die Großen, ihre Häuptlinge und Leittiere. Mit Abstimmungsergebnissen, selbstverständlich, damit auch alles demokratisch wirkt. Und dann geht’s ins Rennen um die Macht im Staat, um die Deutungshoheit, um das souveräne Absondern in brav vom Fernsehen übertragenen Talkshows, bei denen die immer selben Nasen, ihre immer gleichen Sprüche zu den immer gleichen Fragen einer immer gleichgesichtigen Moderation ablassen. Betroffenheit, Empörung, Forderungen. Gegen wen? Gegen die Entscheidungsträger. Diese verweisen ihrerseits auf größere Zusammenhänge, können nix machen. Beifall. Mit sich im Reinen sein, hauptsächlich mit sich selbst, das ist wichtig. Selbsterschöpfende Rituale. Die Allgemeinheit tritt weit dahinter zurück, eine Kumpelei der parteibonzigen Verantwortungsträger lässt sich auf Parteitagen demokratisch legitimieren. Diese Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit, so hat das viel beschworene Grundgesetz einmal erklärt. "Wirken mit...". Inzwischen haben sich diese Parteien des Staates längst bemächtigt, sie kontrollieren ihn und klatschen auf Parteitagen sich und ihrem eigenen unterwürfigen Getue bei sinkenden Mitgliederzahlen selbst Beifall.
Was soll das?, fragt man sich von außen. Hohlheiten. Verkäufer von müden Phrasen, die nichts so meinen zu scheinen, wie sie es sagen. Die jeden Kompromiss mitmachen. (Jaja, ohne Kompromisse geht’s in einer Demokratie nicht....aber jeden? Alles und jedes zermahlen in den Mühlen einer Kungelei und seltsamer Absprachen...?). Sie versammeln sich unter den grellen Sprüchen der Werbeagenturen. Vorsitzende werden mit großen Mehrheiten gewählt – oder mit kleineren. Die Kleinen bestätigen die Großen, ihre Häuptlinge und Leittiere. Mit Abstimmungsergebnissen, selbstverständlich, damit auch alles demokratisch wirkt. Und dann geht’s ins Rennen um die Macht im Staat, um die Deutungshoheit, um das souveräne Absondern in brav vom Fernsehen übertragenen Talkshows, bei denen die immer selben Nasen, ihre immer gleichen Sprüche zu den immer gleichen Fragen einer immer gleichgesichtigen Moderation ablassen. Betroffenheit, Empörung, Forderungen. Gegen wen? Gegen die Entscheidungsträger. Diese verweisen ihrerseits auf größere Zusammenhänge, können nix machen. Beifall. Mit sich im Reinen sein, hauptsächlich mit sich selbst, das ist wichtig. Selbsterschöpfende Rituale. Die Allgemeinheit tritt weit dahinter zurück, eine Kumpelei der parteibonzigen Verantwortungsträger lässt sich auf Parteitagen demokratisch legitimieren. Diese Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit, so hat das viel beschworene Grundgesetz einmal erklärt. "Wirken mit...". Inzwischen haben sich diese Parteien des Staates längst bemächtigt, sie kontrollieren ihn und klatschen auf Parteitagen sich und ihrem eigenen unterwürfigen Getue bei sinkenden Mitgliederzahlen selbst Beifall.
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Samstag, 21. November 2015
Entscheider
"Ich
arbeite dafür (...), dass wir diese Außengrenzen wieder in den
Griff bekommen, weil sie uns die Freiheit im Inneren der Europäischen
Union erhalten", sagt Angela Merkel in ihrer Rede zur
Flüchtlingsfrage anlässlich 25 Jahre CDU-Landtagsfraktion in
Schwerin.
Das ist das Stichwort. „Wir schaffen das!“. Ach? Die deutsche
Politik hat im europäischen Rahmen kläglich versagt. Nichts ist
geschafft! Absolut nichts. Nicht mal das! 130 Flüchtlinge sind
inzwischen auf die einzelnen Staaten verteilt, viele Wochen nach den einschlägigen
Beschlüssen, die 160 000 vorsahen. Wieso erpressen diese Leute nicht
diese unwilligen Staaten mit EU-Beiträgen, wenn genau diese
„Staaten“ den Rest Europas so rücksichtslos erpressen?
EU-Egoismus. Wie wenn hier kein Land des Egoismus sei! Hier in
Deutschland ist er sogar gesellschaftlich verordnet, trotz und gegen
alle wohlmeinenden Freiwilligen, die der Stolz dieses Landes sind und
zu denen solche „Entscheider“ der Politklasse nicht gehören. Was
ist eigentlich mit den Menschenfreunden aus Frankreich? Es sind hier
wie dort nur wenige Politiker und Bestimmer, die sich selbst
persönlich an Hilfe beteiligen. Es entspricht halt nicht ihrer
Idiologie. Und sie sind zu bequem dazu. Zu wohlsituiert. Die liefern lieber Waffen in den Nahen Osten, weil ihrer Klasse das Geld bringt. Und? Kulturmenschen sind ohnehin nicht sichtbar. Wieso eigentlich nehmen
die wichtigsten „Verbündeten“ in Europa so gut wie niemand auf?
Angst vor Le Pen? Rechtspopulisten? Bitte keine solche politischen
Tabuzonen! Das passt nicht zu Europa, - zur EU wahrscheinlich schon.
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Freitag, 20. November 2015
Empfehlungen der Celebrities und anderer Promis
Mir fällt auf, dass immer mehr „Celebrities“ und
gestandene Hollywoodgrößen Uhren, Kaffeemaschinen, Parfums und andere
Konsumgüter in farbig grinsenden medialen Kampagnen mit
großflächigen Anzeigen empfehlen. Es weiß ja jeder, dass dies mit
den persönlich gepflegten Gewohnheiten der jeweiligen „Stars“
nichts zu tun hat, dass es eine reine Sache des Vertrags und des
gewerbsmäßig übertragenen Images ist. Der Trick geht so: wer dies
benutzt, kann sich wie der XYStar fühlen. Ist fast schon so wie das
angebetete Standbild der Prominenz. Und es klappt auch noch! Shoppen wird auf diese
Weise mindestens dreimal so schön! Übrigens: Comedians, die sich gerne als unabhängig und kritisch inszenieren, sind darin besonders gut. Und wenn ungehörige Paparazzi
über das Privatleben dieser Celebreties berichten oder belichten, ist
das denunziatorisch, feige und miserabel. Interessiert aber die auf
den Geschmack gebrachte Öffentlichkeit. Homestorys, Klatsch,
Plauder- und Liebesgeschichten sind so lange gut, wie sie den
„Promis“ nützen. Haben sie aber ein ganz bestimmtes Interesse
erweckt, sollen sie tabu sein. Und über allem ein universelles
positives Lächeln! Um Parallelen zu entdecken, mag sich ein Blick in
Aldous Huxleys in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts
geschriebenes Buch „Schöne Neue Welt“ lohnen.
Donnerstag, 19. November 2015
Mittwoch, 18. November 2015
Unkrautvertilgungsmittel
Wer wäre man, dass man die Gefährlichkeit von
Glyphosat bestimmen könnte? Es ist das am meisten verwendete
Unkrautvertilgungsmittel und findet beispielsweise als Wirkstoff in
dem berühmt-berüchtigten Mittel „Roundup“ Anwendung, auf das
bestimmte Landwirte schwören, weil es alles vernichtet, was ihrer
Ernte gefährlich werden könnte. Die zuständige EU-Behörde
erklärt es als unbedenklich und will sogar den Grenzwert für die
tägliche Aufnahme von 0,3 auf 0,5 Milligramm hochsetzen. Die
Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hingegen stuft das
Mittel klar als „krebserregend“ ein. Beide stützen ihre
Einstufung auf eine Fülle von Untersuchungen. Wer hat nun recht?
Unter dem Eindruck der Informationen darüber, welchen Einfluss die
Lobbyisten in Brüssel und in Berlin haben, drängt sich ein
bestimmter Verdacht auf. Zu beweisen ist da natürlich gar nichts. Ob
man sich nicht noch etwas mehr Zeit hätte lassen sollen, um die
strittige Frage etwas klarer zu entscheiden? Die "zuständigen
Behörden", die Rechtsverdreher, all diese so unabhängigen „Gesundheitsspezialisten“......
Dienstag, 17. November 2015
Gastronomie (2)
Ein Fernsehkoch, der mit seinem Schnurrbart und
eingebautem Dauerlächeln längst zu einem Markenzeichen geworden
ist, hat jetzt, so hieß es, Probleme mit der Steuer.
Steuerhinterziehung. Sozialbetrug. So die Vorwürfe, die keineswegs
richtig sein müssen. Findige Rechtsanwälte der teuren Art werden
hier wahre Bollwerke aufbauen oder längst aufgebaut haben. Schaden
für die öffentlichen Kassen: 300 000 Euro. So heißt es. Mit der
Entlohnung von Angestellten herumgetrickst. Mutmaßlich. Im eigenen
Gourmettempel auf dem Rücken von Mitarbeitern Geschäftlein gemacht.
Mindestlohn? Hm. Nicht ganz eingehalten. Ist ja Gastronomie. Und der
geht’s doch so schlecht! Und erst den Sternegastronomien! Da müssen dringend Werbeverträge ran.
Produktlinien. TV-Auftritte. Gut gelaunte und honorierte Einlagen.
Allüberall. Da muss ja etwas liegen bleiben. Und:
Steuerhinterzeihung ist in. In München wurde das ja im Sommer gleich
mehrfach einem großen Publikum vorgeführt. Natürlich gilt die
Unschuldsvermutung. Privatsphäre. Klaro. Alles ist sowieso nur mutmaßlich so.
Montag, 16. November 2015
Gastronomische Expansion
Mir fallen schon seit längerem die vielen
Fernsehköche auf, die je nach Zielgruppe überall (auch und gerade in den elektronischen Medien...) ihr Süppchen
kochen. Man kann sich ihre vielen Namen schon gar nicht mehr merken. Es gilt dabei, was durchaus lobesam sein könnte, das Gute vom
Schlechten zu scheiden und es entsprechend zuzubereiten. Ein
sinnliches Vergnügen. Ein Fest mit dem richtigen Kochbuch in der Hand. Nur: Man muss sich so etwas leisten
können. In ihrer mittelklassigen Welt äußern diese Starbrutzler
so gerne, dass hier in Deutschland doch niemand hungern oder
sonstwie darben müsse. Es ginge doch allen soooo gut (der Zusatz „im
Vergleich zum Rest der Welt“ steht für das Bemühen um eine eher
„alternative“ Zielgruppe und wird von manchen pflichtschuldigst darangehängt...). Ich empfehle mal einen Blick zu den
Tafeln. Einfach so. So nebenbei zeigen gewisse Zahlen, dass das Essen
als Zeichen der sozialen Polarisation ein Statussymbol geworden ist,
dessen Kapitaleinsatz und Zeitaufwand sich halt nicht alle leisten können.
Man bekocht also möglichst mit einem Dauerlächeln im Gesicht
diejenigen, die es sich leisten können. Selbstverständlich fehlt
auch nicht der Hinweis, das man halt ein wenig mehr Aufwand dafür
leisten müsse, sich etwas Wohlschmeckendes zuzubereiten. Die
Prioritäten müssten sich verschieben, früher sei das ja auch
anders gewesen. Ach, und wer seine Verzehrwaren beim Discounter
kaufe, sei selbst schuld, wenn er sich ungesund ernähre. Was wolle
man von anonymen Industrie-Erzeugnissen eigentlich erwarten, die ihre
Käufer über den Preis finden? Das könne ja nur und unter
sämtlichen Mittelklassegesichtspunkten NICHTS taugen. Nebenbei
eröffnet der grinsende Koch gerade eben sein zigtes Lokal, was er
gerne mal als seinen finanziellen Erfolg ausweist.
Selbstverwirklichung rocks. Wer nichts wird, ist selbst schuld. In
Dubai, London und Südafrika gekocht und jetzt mit kulturell wertvollem Nobelfood und
Kochbüchern die Ernte eingefahren. Gastronomische Expansion ist
angesagt. Wer es sich nicht leisten will, bleibt zurück. das passt und wird gelernt.
Sonntag, 15. November 2015
Paris
Ist doch klar, dass wir mit Paris solidarisch sind.
Die Frage ist nur, was das heißt. Alberne Bildchen mit der Trikolore
veröffentlichen? Leute, wir sind da genauso angebombt! Wir sitzen im
selben Boot. Paris ist eine wunderbare Stadt! Berlin auch. London
auch. Und Rom. Wir sind dort, überall. Wir sind in Europa! Wir sind Europa! Das ist sooo wertvoll.....
Samstag, 14. November 2015
Freitag, 13. November 2015
Selbst bestimmter Tod
Selbst bestimmter Tod? Gut wäre es und im Grundsatz
okay. Der Bundestag hat ja in der vergangenen Woche darüber
abgestimmt. Gesetz und Selbstbestimmung. Doch scheinen auch auf
diesem ernsten Gebiet, wie überall, die mittelklassigen Gutmenschen
und moralischen Bescheidwisser von ihren geschützten und gestützten Welten aus die Szene zu bestimmen. Diejenigen, die die Meinungshoheit rücksichtslos auf allen medialen Kanälen ausüben, die hierarchisch bestimmen und egoistisch anordnen. Seltsamerweise
hat in der ganzen Diskussion keine Rolle gespielt, dass im Falle
einer völligen Freigabe an das Subjekt wohl sehr bald so etwas wie
ein „sozialer Druck“
aufkommen könnte. Die Formulierung „Falle doch nicht Deinen
Angehörigen zur Last“ oder „was das wieder Geld kostet!“ würde
ins breit gestreute Vokabular der Gesellschaft einwandern und es vor allem älteren
Menschen nahe legen, sich umbringen (zu lassen). Ein scheinbar akzeptierter Konsens würde dem Gelde geopfert, oder den "Chancen der nachfolgenden Generation". Ein ehrgeiziger Jungpolitiker hatte ja diesbezüglich einst einen Versuchsballon steigen lassen, was schließlich als Ergebnis erbrachte, dass die Zeit noch nicht reif für solche durchgreifenden Einstellungen sei. Es würde aber jetzt genauso
funktionieren wie jetzt mit dem Schönheitswahn und den sich daran
knüpfenden Operationen: Zuerst nur Avantgarde, dann allgemein
akzeptierte Methode der „Entsorgung“. Geld, Beiträge, Investitionen, Produktivkraft u.ä. wären, - um nur Stichworte zu nennen - Argument genug. Auch dies würde ins längst
akzeptierte Motto des Neoliberalismus passen: jeder ist für sich
selbst verantwortlich, auch wenn er von seiner Umwelt und den von ihr
propagierten Wertmaßstäben aus "Kostengründen" dazu gedrängt wird. "Die Allgemeinheit kann sich das nicht mehr leisten". Das Geld regiert
und entscheidet. Und das spricht eine sehr eindeutige Sprache.
Jegliche Formen von Menschlichkeit werden ihm, dem Geld nämlich, nur allzu gerne
geopfert. Wer sich unbedingt selbst entscheiden will oder kann, müsste auch
das Geld dazu haben.
Donnerstag, 12. November 2015
Mittwoch, 11. November 2015
Spiel der Inszenierung
Ob die Vielen das Spiel mit den Inszenierungen noch
durchschauen? Politiker bringen gestanzte Anliegen vor, stehen
scheinbar für etwas ganz Bestimmtes (mit dem sie auf anderer Ebene
nichts zu tun haben!), was durchaus auch mal von der gröberen und
durchschlagsfähigen Sorte sein darf. Beispiele gibt es viele. Kolumnisten und ständig wiederkehrende Imageträger machen wichtige Gesichter und Meinungen, sind ätzend albern und beschäftigen ganze Stäbe von Zuträgern. Prominente aller Art empfehlen sich auf ihren „offiziellen Homepages“ und
lassen Imagebroschüren einbringen. Geschickt lancieren sie
Enthüllungsgeschichten und neueste Berichte über ihr scheinbares
„Privatleben“ in den Medien, erzeugen Interesse, das dann oft
genug auf eigene Produktlinien gelenkt wird. Es gilt, ein Stück Privatheit zu ergattern, wenn schon nicht das eigene, dann das von „Promis“.
Noch besser: ein Blick durchs Schlüsselloch eines Arschlochs, das
möglichst prominent ist und in möglichst effektiver
Selbstverherrlichung mit auf Shopping-Tour geht. Online-Tagebücher
der medial inszenierten Belanglosigkeiten sind auch beliebt. Peinlich, das. Albern.
Doof. Zumindest für den, der es einmal durchschaut hat und zumindest auf diese
Weise nicht mehr so leicht zum Konsum rumzukriegen ist.
Dienstag, 10. November 2015
Bildung, ein System der Beeinflussung
Jaja, das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ beschreibt
in einer seiner bisher letzten Ausgaben gut, wie die Wirtschaft sich
inzwischen sogar an die Schule heranmacht, um die Köpfe
von Lehrern und Schülern zu erobern. Und wie staatliche Stellen,
insbesondere das Innenministerium, dabei artig mitspielen. „Personell
und finanziell ausgeblutet“ hätten dem die Schulen kaum etwas
entgegen zu setzen, Bildung würde willig den Interessen von
Unternehmen ausgesetzt, ihren manipulativen und tendenziösen
Darstellungen. Angestellte von Unternehmen selbst hätten gelegentlich
sogar schon die Lehrerposition selbst eingenommen (genauso wie in der "Regierung"). Kostenloses
„Lehrmaterial“ und Spenden aller Art würden dem von seiten der
Firmen entgegen gebracht, Lehrer verteilten dementsprechend
Gutscheine, Schulhefte und Trikots mit Markenlogo. Gewinn- und
Gemeinwohlinteressen würden zugunsten des Profits gegenseitig
ausgespielt.
Das, so würde ich hier meinen, ist alles keine Überraschung, sondern die Steigerung und Fortsetzung einer Idee, die schon in den vergangenen 30 Jahren die ursprünglich staatliche Aufgabe der Bildung beherrscht hat. „Fit machen für den globalen Wettbewerb“, „Bologna-Reform“ und Verkürzung aller Ausbildungssgänge zugunsten einer frühen Eingliederung in den Wirtschaftskreislauf sind ja nur Stichworte auf diesem Weg (den Christdemokraten, Sozialdemokraten und Grüne unter wechselnden Vorzeichen gleichermaßen verfolgt haben...). So, wie bei der „inneren Sicherheit“ das Stichwort „Terror“ alles zu rechtfertigen scheint, so ist in scheinbar wirtschaftlichen Dingen (die gleichwohl das ganze Leben betreffen) das Wort „globaler Wettbewerb“ die Rechtfertigung für nahezu alles. Privatisierung und Vereinzelung schienen in der neoliberalen Phase der Schlüssel für die Lösung aller Probleme. Scheinbar gefälschte Doktorarbeiten und leichtfertig vergebene Titel scheinen da nur die Kehrseite eines übergroßen Leistungsdrucks, der sich für die Wirtschaft vor allem in Umsatzzahlen und Gewinnmargen bemisst. Der aktuelle Großskandal in der Automobilindustrie scheint da mit all seinen totalitären Implikationen nur ein weiterer Beleg auf diesem Weg zu sein.
Das, so würde ich hier meinen, ist alles keine Überraschung, sondern die Steigerung und Fortsetzung einer Idee, die schon in den vergangenen 30 Jahren die ursprünglich staatliche Aufgabe der Bildung beherrscht hat. „Fit machen für den globalen Wettbewerb“, „Bologna-Reform“ und Verkürzung aller Ausbildungssgänge zugunsten einer frühen Eingliederung in den Wirtschaftskreislauf sind ja nur Stichworte auf diesem Weg (den Christdemokraten, Sozialdemokraten und Grüne unter wechselnden Vorzeichen gleichermaßen verfolgt haben...). So, wie bei der „inneren Sicherheit“ das Stichwort „Terror“ alles zu rechtfertigen scheint, so ist in scheinbar wirtschaftlichen Dingen (die gleichwohl das ganze Leben betreffen) das Wort „globaler Wettbewerb“ die Rechtfertigung für nahezu alles. Privatisierung und Vereinzelung schienen in der neoliberalen Phase der Schlüssel für die Lösung aller Probleme. Scheinbar gefälschte Doktorarbeiten und leichtfertig vergebene Titel scheinen da nur die Kehrseite eines übergroßen Leistungsdrucks, der sich für die Wirtschaft vor allem in Umsatzzahlen und Gewinnmargen bemisst. Der aktuelle Großskandal in der Automobilindustrie scheint da mit all seinen totalitären Implikationen nur ein weiterer Beleg auf diesem Weg zu sein.
Montag, 9. November 2015
Sonntag, 8. November 2015
Arm und Reich today - Vereinzelung
Jaja, angesichts all
der Missstände und der seltsamen Mechanismen dieser Welt die Leute
in die Vereinzelung treiben! Es gilt der subjektive Gefühlsausbruch,
die emotionale Befindlichkeitsmitteilung, das banalste am Ich.
Facebook und Co. sind da nur ein Beleg unter vielen. Viele Medien
sind dabei die Schrittmacher, wenn es darum geht, Leuten Sand in die Augen
zu streuen. Betäubungsstrategien zu entwerfen. Die Literatur macht da ja auch gerne mit. Persönliche (nichts Kollektives) Spiritualität (Kirchen sind out!) lässt sich dafür gerne missbrauchen. Das
Bildungsbürgertum japst mit, so gut es halt geht. Mit der Zeit
gehen, digital werden, neoliberal sowieso... dabei sein ist alles.
Wer nicht mitmacht, ist isoliert. Wie armselig! Als müsste man das Einzelne nicht mit dem Gesamten in einen sinnvollen Ausgleich bringen! Als sei genau dies nicht eine anspruchsvolle Veranstaltung. Denker sind in
Denkfabriken abgestellt, eingefriedet und gut honoriert, Elfenbeintürme wachsen von Konzernen hochgezogen aus der Erde, Universitäten sind eine
Veranstaltung des Staates und als solche verpönt.
Grundlagenforschung findet nicht mehr statt, es zählt, was Profit
bringt. Schule des Turbokapitalismus. Keine Tarife mehr, dafür
Start-Ups, in denen sich die Leute selbst ausbeuten, um schließlich
überwiegend pleite zu gehen. Keine Gruppen, keine Mengen, keine
Massen mehr. Das trüge nur zur Destabilisierung des „Systems“
bei. Keine generellen Regeln mehr, denn dann würden ja die Schwachen (die ja nur eine Chance haben, wenn sie sich vereinen) stärker. Es gelten zunehmend einzelne Abmachungen, Verträge, Agreements, die mit Individuen getroffen
werden, um das Ganze zu schwächen. Denn der einzelne Schwache ist
chancenlos gegenüber dem Starken. Dieser kann auf diese Weise endlich seine
Bedingungen diktieren und verkauft das dann über findige PR-Agenturen so, als sei es zum Wohle der
Allgemeinheit. Ob das demokratisch ist? Sozial? Begriffe aus
vergangenen Zeiten, klar. Globalisierung nach Art der Besitzenden ist
angesagt. Polarisierung auf allen Gebieten. Aufspaltung in einzelne
Individuen. Teile und herrsche.
Samstag, 7. November 2015
Arm und Reich today
85 Menschen besitzen
so viel, wie die halbe Weltbevölkerung. Noch nie war Geld so
ungleich verteilt. Wenn die Reichen immer reicher werden, dann haben
auch diejenigen etwas davon, die nichts haben – heißt es. Steht im
Raum. Von den Superreichen profitieren? Es würde etwas einsickern in
andere Schichten, wenn diese Schmarotzer immer reicher würden. Wer
eigentlich verbreitet solchen Unsinn? Seit dem großen Finanzeinbruch
2008 wurden beispielsweise allein in Großbritannien 118 Milliarden
eingespart, die auf Umwegen als Boni und sonstige Vergütungen an die Banker und ein paar Manager gingen. Während die
Reichen ein paar schlechtere Monate hatten, ging an den Rest der Welt
während all der Jahre seitdem kein Vermögenszuwachs mehr. Sparkurs
allüberall. Stagnierende Einkommen. Hingegen explodierende Einkommen der
Superreichen. Vorbei die Zeiten von „mehr Demokratie wagen“ und
Chancengleichheit.
Wenn sie Taxis mieten, Restaurants besuchen, noble Uhren, Yachten und Autos kaufen, erzeugen sie Wohlstand für alle, so das immer wieder dahinter stehende und zu oft verbreitete Credo der Reichen und ihrer Handlanger. Reichtum zu verteilen schaffe Chancen für alle. Das stimmt gleich in mehrfacher Hinsicht nicht. Denn solche „Konsumausgaben“ kommen auf dem Umweg über Arbeitsplätze nur einer kleinen Anzahl von Menschen zugute, die in der Regel für ihre Dienste nicht gerade herausragend bezahlt sind. Und was überhaupt in den Bereich von Unternehmen gelangt, also zu Betriebskapital wird, wird nicht mehr im altmodischen Sinne investiert, sondern es wird zur Rationalisierung von Betriebsabläufen verwandt, - was heutzutage heißt: es werden Arbeitsplätze eingespart, es werden Menschen „freigesetzt“, rausgeschmissen, die in den Industriestaaten dann auf Kosten des Staates alimentiert werden. Sozialtransfer nennt sich dann so etwas. Viele Medien stützen solche Mechanismen ab und preisen den Mythos von Steve Jobs, Bill Gates und Co. (Figuren, die alle aus den 70er und 80er Jahren Jahren stammen...). Als neulich jemand einen BH für 2 Millionen Euro vorführte, war die mediale Gier überwältigend und die Meldung überall präsent. Ein weiteres Beispiel: in den sogenannten „Autotests“ der Zeitungen, Zeitschriften und TV-Sendungen, werden in der Regel teure Sportwagen vorgeführt, die sich niemand von denen leisten kann, die davon träumen.Es scheint, als sei dies das normalste der Welt.
Wenn sie Taxis mieten, Restaurants besuchen, noble Uhren, Yachten und Autos kaufen, erzeugen sie Wohlstand für alle, so das immer wieder dahinter stehende und zu oft verbreitete Credo der Reichen und ihrer Handlanger. Reichtum zu verteilen schaffe Chancen für alle. Das stimmt gleich in mehrfacher Hinsicht nicht. Denn solche „Konsumausgaben“ kommen auf dem Umweg über Arbeitsplätze nur einer kleinen Anzahl von Menschen zugute, die in der Regel für ihre Dienste nicht gerade herausragend bezahlt sind. Und was überhaupt in den Bereich von Unternehmen gelangt, also zu Betriebskapital wird, wird nicht mehr im altmodischen Sinne investiert, sondern es wird zur Rationalisierung von Betriebsabläufen verwandt, - was heutzutage heißt: es werden Arbeitsplätze eingespart, es werden Menschen „freigesetzt“, rausgeschmissen, die in den Industriestaaten dann auf Kosten des Staates alimentiert werden. Sozialtransfer nennt sich dann so etwas. Viele Medien stützen solche Mechanismen ab und preisen den Mythos von Steve Jobs, Bill Gates und Co. (Figuren, die alle aus den 70er und 80er Jahren Jahren stammen...). Als neulich jemand einen BH für 2 Millionen Euro vorführte, war die mediale Gier überwältigend und die Meldung überall präsent. Ein weiteres Beispiel: in den sogenannten „Autotests“ der Zeitungen, Zeitschriften und TV-Sendungen, werden in der Regel teure Sportwagen vorgeführt, die sich niemand von denen leisten kann, die davon träumen.Es scheint, als sei dies das normalste der Welt.
Freitag, 6. November 2015
Donnerstag, 5. November 2015
Mittwoch, 4. November 2015
Momentaufnahme
Das ist auch eine Momentaufnahme: ein hoher
Fußballfunktionär kommt in Erklärungsnot, weil mehr als 6
Millionen irgendwohin, sehr wahrscheinlich in Richtung FIFA geflossen
sein sollen. Dort scheinen ja ohnehin nur Abzocker und
Korruptionsspezialisten zu sitzen. Ein einziger Sumpf, das, - so
scheint es. Bloß nichts behaupten, erst mal abwarten. Auch wenn dieser Sumpf nur auf Druck den einen oder anderen
Einblick in seinen Morast zu gewähren scheint. 6,7 Millionen? Daran
scheint sich jetzt niemand erinnern zu wollen. Auch nicht ein
stotternder und hilflos herumdrucksender Fußballfunktionär auf
einer Pressekonferenz. Kommt ja aus der Portokasse. Man kann ja nicht
über jede Kleinigkeit Bescheid wissen. „Peanuts“ hat sowas ein
Bankboss legendär einmal genannt. Aber „Verantwortung“!, das
schon. Das darf sein. Wird auch gerne mal mit ein paar Extramillionen honoriert. In
solchen Kreisen spielt das ja ohnehin keine Rolle, - lächerliche 6,7
Millionen! Das kann einem schon mal rausrutschen. Mal eben
Unterschrift drunter gesetzt. Ist jetzt und war damals nicht
wichtig. Ein legendärer Fußballspieler, der irgendwie irgendwo bei
irgendwas beteiligt zu gewesen scheint, scheint nach der Methode
„Schau mer mal“ die Sache auszusitzen. Nix sagen. Alle scheinen
sich ohnehin an nichts Genaues nicht zu erinnern. Behörden sind
unterwegs, brauchen aber jene Zeit, die die Aufmerksamkeitsspanne des
breiten Publikums natürlich weit übersteigt. Das will nämlich weiterhin
an sein "Sommermärchen“ glauben. Also verläuft sich das alles im
Sand und Ausschüsse werden gegründet. Brave Spieler, das! (Auf
Plätzen und in Parlamenten). Üble Funktionäre (will jetzt gerade niemand sein!). Noch immer wird das
sauber geschieden. Dabei kann die Gesamt- und Verdienstlage dieser
vom Turbokapitalismus begünstigten Spieler als ein einziger Skandal
begriffen werden. In ganz Europa übrigens. Das arme Spanien wurde offenbar ja
von der EU mit ein paar vielen Millionen (oder Milliarden? auch egal...) kräftig unterstützt, damit
es unter anderem seine Starfußballclubs von der Steuer freihalten
kann. Ob die EU auch ein komischer Club ist? Der seine Substanz jetzt
ganz offen angesichts herbeiströmender Flüchtlinge zeigt? Aber mit
Millionen und Milliarden hantieren, das geht schon! Jetzt wurden 30
Flüchtlinge an einem Flugzeug inmitten eines Spaliers von EU-Funktionären verabschiedet: aufgrund eines schon
vor Wochen verabschiedeten "Programms" will die EU 160 000 auf ihre
einzelnen Mitgliedsländer verteilen. Na gut, immerhin schon mal 30! Auch nicht schlecht! Der Schulz faselt dazu etwas vom Lächeln im Gesicht eines Flüchtlingskindes. Ein Herz für Kinder! Derweil weitet sich ein Abgasskandal weiter aus:
Deutschlands größtes Unternehmen hat wohl auch bei
Benzinabgaswerten geschummelt. Und über die hochgelobte "Plattform" (mehr platt als plat-) in andere Fabrikate verteilt. Der über die Medien nahezu dauernd
kolportierte Lichtblick: Es hat diese Betrügereien selbst
aufgedeckt und zugegeben. Musste nichts in den USA zugeben. Unsäglich, das alles.
Dienstag, 3. November 2015
Image, Werbung und Globalisierung
Wer redet denn noch so tumb traditionell von „Werbung“?
Im Zeitalter der sogenannten Globalisierung ist das oft „Branding“,
also das Aufladen eines Produkts oder eines Begriffs mit emotionalen
Inhalten und Botschaften. Kulturelle Stereotypen scheinen sich dazu
besonders gut zu eignen: alle Amerikaner sind oberflächlich, alle
Franzosen träumen von der Liebe, die die Italiener recht feurig
machen, alle Schwedinnen sind blond... usw. Für was wohl inzwischen
„Made in Germay“ steht? Für Ehrlichkeit, tüftlerischen
Fortschritt und Pünktlichkeit? Nun ja, von den in Deutschland
gebauten Automobilen wird ja oft behauptet, sie seien die besten
überhaupt. Ob sie das wirklich sind? Der Kunde kann sich nicht
irren. Exporterfolge und Kohle sprechen für sich. Was das für ein
Denken ist? Wohin es führen kann, wenn Firmen mehr auf Image und Ruf
setzen, auf Werte und Emotionen, als auf Qualität, das wurde nicht
erst jüngst an vielen Beispielen ersichtlich.
Doch die Personen, Firmen, Staaten und Produkte gehen flott weiter voran, wenn es um daraum geht, sich von anderen zu unterscheiden, einen Lifestyle zu prodduzieren und die damit verknüpften Insignien. Bloß immer auf der Höhe des Zeitgeists sein! Prestige, Lebensgefühl und „Konkurrenzfähigkeit“ (was ein anderes Wort dafür ist, andere Mitbewerber fertig zu machen, was nicht heißt, sie unbedingt in der Qualität zu überholen... alle Tricks und Betrugsmechanissmen scheinen da ja erlaubt...) Gebote der Globalisierung. Ein einprägsames Logo und eine zeitgemäße Farbgebung scheinen auch dazuzugehören, was dahinter im Alltag des Produzierens passiert, ist dabei egal. Nur das Erscheinungsbild am Markt scheint da zu zählen. Es zählt, was am billigsten ist. Umsatz. Strategie. Penetration. Was eigentlich wäre angesichts dessen der Begriff „günstig“. Wieso muss es immer „billig“ sein? Vom Image her gedacht, wäre nicht nur das lächerlich. Teure Phrasen und dämliche Wortspiele, alles passt und wird gut.
Doch die Personen, Firmen, Staaten und Produkte gehen flott weiter voran, wenn es um daraum geht, sich von anderen zu unterscheiden, einen Lifestyle zu prodduzieren und die damit verknüpften Insignien. Bloß immer auf der Höhe des Zeitgeists sein! Prestige, Lebensgefühl und „Konkurrenzfähigkeit“ (was ein anderes Wort dafür ist, andere Mitbewerber fertig zu machen, was nicht heißt, sie unbedingt in der Qualität zu überholen... alle Tricks und Betrugsmechanissmen scheinen da ja erlaubt...) Gebote der Globalisierung. Ein einprägsames Logo und eine zeitgemäße Farbgebung scheinen auch dazuzugehören, was dahinter im Alltag des Produzierens passiert, ist dabei egal. Nur das Erscheinungsbild am Markt scheint da zu zählen. Es zählt, was am billigsten ist. Umsatz. Strategie. Penetration. Was eigentlich wäre angesichts dessen der Begriff „günstig“. Wieso muss es immer „billig“ sein? Vom Image her gedacht, wäre nicht nur das lächerlich. Teure Phrasen und dämliche Wortspiele, alles passt und wird gut.
Montag, 2. November 2015
Images (1)
Was denken wir denn über Marken und Images? Wir
wissen, dass von der Industrie sehr viel Geld dafür ausgegeben wird,
dass es ein allgemein anerkanntes Gebiet der Wissenschaft zu sein
scheint und wir müssen zudem als einigermaßen denkender Mensch geradezu
lachen über diesen Begriff, der ja nicht erst in jüngster Zeit von
der Industrie selbst total zugrunde gerichtet wurde. Dieselkisten und
Motoren: Made in Germany. Naja. Eine Computermarke, die mal das Image
des Piekfeinen und Außergewöhnlichen hatte, ist zum nach Börsenwert
teuersten Konzern der Welt aufgerückt, um, wie jeder weiß, die
Hersteller in Asien und die Böden in Afrika auf der Suche nach
seltenen Erden auf der Jagd nach besserem Profit auszunehmen! Kein
Wunder, dass man da Geld auszugeben gewillt ist, um das Image ein
bisschen positiver aufzuladen und so etwas wie Exklusivität
weiterhin zu produzieren. Ein paar Chemie-Düngemittelkonzerne und etliche
„global“ agierende Lebensmittelkonzerne scheinen uns unter
anderem aus Gründen der möglichst profitablen Logistik schleichend zu
vergiften, was natürlich keiner merken soll. Auch die Pharamnkonzerne scheinen da gerne mitzumischen, wobei deren "Kerngebiet" wohl die Krankenkassen sind. Doch die Nachrichtenlage
muss da möglichst ein wenig „gelenkt“ und geschönt werden.
Und so geht es weiter. Filme über dieses und jenes, „Imagefilme“, sollen da eine Marke mit Bedeutung aufladen, die natürlich nichts mit der Realität zu tun haben muss. Ein Witz! Und die „Konsumenten“ fallen reihenweise darauf herein, kaufen sich im Ausland gefälschte Markenprodukte, nur um sich im Licht einer Marke sonnen zu können. Vielleicht aber auch, weil's meist spottbillig ist. Manche Hersteller mit teuren Marken lassen ihre Klamotten in Bangladesh genau dort herstellen, wo auch die ganz billigen Labels in der Produktion unterwegs sind. Auch solche Dinge haben sich längst herumgesprochen und medial verbreitet. Und diese Marken sollen mit Begehren aufgeladen werden? Zum Lachen... auch wenn solche unmessbaren Dinge sogar ernsthaft gelehrt werden...Zeitgenössische Weisheiten.....
Und so geht es weiter. Filme über dieses und jenes, „Imagefilme“, sollen da eine Marke mit Bedeutung aufladen, die natürlich nichts mit der Realität zu tun haben muss. Ein Witz! Und die „Konsumenten“ fallen reihenweise darauf herein, kaufen sich im Ausland gefälschte Markenprodukte, nur um sich im Licht einer Marke sonnen zu können. Vielleicht aber auch, weil's meist spottbillig ist. Manche Hersteller mit teuren Marken lassen ihre Klamotten in Bangladesh genau dort herstellen, wo auch die ganz billigen Labels in der Produktion unterwegs sind. Auch solche Dinge haben sich längst herumgesprochen und medial verbreitet. Und diese Marken sollen mit Begehren aufgeladen werden? Zum Lachen... auch wenn solche unmessbaren Dinge sogar ernsthaft gelehrt werden...Zeitgenössische Weisheiten.....
Sonntag, 1. November 2015
Lobbyismus und Parlament
Peinlich sowas, wenn es um Grundsätzliches geht!
Lobbyismus, Politik, Parlament und Verantwortung. Wichtige Teile des Bundestags scheinen sich zu weigern, die Namen der Lobbyisten zu veröffentlichen,
obwohl diese überall zu den Abgeordneten per Hausausweis freien
Zugang haben und teilweise sogar in den Büros selbst
Gesetzesvorlagen erarbeiten! „Normale“ Bürger hingegen müssen
sich strengen „Sicherheitsüberprüfungen“ unterziehen, wenn sie
in das Zentrum der von ihnen ausgehenden Macht vordringen wollen. So
scheint das zu sein. Und obwohl das alles mit der (der Terrorismus ist ja
fast schon ein Totschlagargument) "Sicherheit" leicht zu begründen wäre,
widerspricht es sämtlichen Grundlagen der parlamentarischen
Demokratie! Ob so etwas zur Politikverdrossenheit beiträgt! Ob sich
da hinter den Kulissen komische Spiele abspielen? Ein Schelm, wer so
etwas vermutet und die Konstruktion einer Berliner
„Politik-Käseglocke“ unter anderem an diesem Mechanismus der
Abschottung von kommerziellen Interessen festmachen will! Es hat
sogar jemand dagegen geklagt! Und ihm wurde Recht gegeben. Jetzt
geht’s – natürlich! - in die nächste Instanz. Berufung und
hochbezahlte Anwälte im Talar! Der Rechtsstreit wird wohl Jahre
dauern. Natürlich wird nicht einmal ein Ausschuss für so etwas zusammengerufen.
Doch - scheis der Hund drauf! - auf Druck der sogenannten „Großen Koalition“ scheint sich der Bundestag weiterhin zu weigern, seine Lobbyisten namentlich offen zu legen. Wow! So etwas scheint ja sämtlichen Vorurteilen recht zu geben. „Recht“ geben! Immerhin hat sich die SPD einigermaßen erweichen lassen und weist die Namen ihrer Lobbyisten jetzt aus. Doch die Union der aufrechten Parlamentarier bleibt hart und weigert sich standhaft. Die Interessenvertreter können auch weiterhin ihrer “Tätigkeit“ im Verborgenen nachgehen. Ob das alles richtig ist? Ob's wahr ist? Das darf doch nicht wahr sein! Bitte erklären!!! In tausend Talkshows, die doch ansonsten alle mit PR-Phrasen zugemüllt werden. Es muss doch anders sein! Was ist die offizielle Rechtfertigung für so etwas? Und TTIP wollen sie auch noch im Windschatten der Flüchtlingsproblematik durchpeitschen? Was ist denn das? Parlamentarische Demokratie? Nun ja in vielen anderen Parlamenten scheint das auch nicht anders zu sein. Ob das die Rechtfertigung ist? Verdrossenheit ob solcher Politik?
Doch - scheis der Hund drauf! - auf Druck der sogenannten „Großen Koalition“ scheint sich der Bundestag weiterhin zu weigern, seine Lobbyisten namentlich offen zu legen. Wow! So etwas scheint ja sämtlichen Vorurteilen recht zu geben. „Recht“ geben! Immerhin hat sich die SPD einigermaßen erweichen lassen und weist die Namen ihrer Lobbyisten jetzt aus. Doch die Union der aufrechten Parlamentarier bleibt hart und weigert sich standhaft. Die Interessenvertreter können auch weiterhin ihrer “Tätigkeit“ im Verborgenen nachgehen. Ob das alles richtig ist? Ob's wahr ist? Das darf doch nicht wahr sein! Bitte erklären!!! In tausend Talkshows, die doch ansonsten alle mit PR-Phrasen zugemüllt werden. Es muss doch anders sein! Was ist die offizielle Rechtfertigung für so etwas? Und TTIP wollen sie auch noch im Windschatten der Flüchtlingsproblematik durchpeitschen? Was ist denn das? Parlamentarische Demokratie? Nun ja in vielen anderen Parlamenten scheint das auch nicht anders zu sein. Ob das die Rechtfertigung ist? Verdrossenheit ob solcher Politik?
Samstag, 31. Oktober 2015
Freitag, 30. Oktober 2015
Halloween mit einem Asteroiden
Die Situation erinnert mich ein bisschen an die in
Lars von Triers Film „Melancolia“: Heute
spätnachmittag/abend/nacht (zusehen sogar mit einem Fernrohr...) (am
nächsten der Erde: Samstag um 13, 16 und 19 Uhr) kommt der Asteroid
TB 145 der Erde ziemlich nahe, das heißt, er soll in einer
Entfernung von etwa 500 000 km (im kosmischen Maßstab ist das
nichts) mit etwa 126 000 Km/Stunde vorbei rasen. Der Asteroid soll
etwa einen Durchmesser von 400 Meter haben (Zum Vergleich: der, der
2013 in Sibirien eingeschlagen ist und nicht nur durch seine
Druckwelle große Schäden (etwa 1600 Verletzte) verursacht hat,
hatte etwa 20 Meter Durchmesser). Happy Halloween! Knapp daneben ist
auch vorbei, denkt sich da der Optimist. Hoffentlich haben die
Wissenschaftler richtig gerechnet. „Heft zurück – setzen –
Fünf“, diesen verstaubt älteren Spruch würde es nämlich in
einem anderen Fall nicht mehr geben. Eine größere Fläche wäre
dann nämlich zerstört. Der Asteroid ist sehr spät entdeckt worden,
nämlich am 10. Oktober. Was sagt uns das? Womöglich ziemlich viel.
Wenn das Ding die Erde treffen würde, würde uns das im Voraus
verraten? Welche Vorwarnzeiten hätten wir eigentlich? Bloß gut,
dass es nach Informationen der NASA und der ESA nur 5000 bis 6000
solch gefährlicher Asteroiden gibt! Was solche Informationen wohl
taugen? Hm.
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