Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Almost passed away (MP3)

https://dl.dropboxusercontent.com/u/42302972/Almost%20passed%20away%20192.MP3

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Paritätische Wohlfahrt

Ich lese, dass der Paritätische Wohlfahrtsverband in Gestalt seines Verbandspräsidenten Ulrich Schneider der Bundesregierung Tricksereien bei der Festlegung der Hartz 4-Sätze vorgeworfen haben soll. Ich weiß natürlich und kriege das öpfter mit, dass der Satz nirgendwo hinreicht und die Menschen möglichst klein macht, - trotz „fordern und fördern“. Es ist natürlich dies auch eine Folge der gewaltigen Distanz von Lebenswelten. Auf der einen Seite wohlbestallte Politiker, die sich vom schlecht und unterbezahlten Fahrdienst von einem Ort zum andern fahren lassen und eine Aura der Macht um sich verbreiten. Auf der anderen Seite der kleine Hartz4-Empfänger, der sein Fahrrad sattelt, um unter Mitnahme von möglichst wenig Gepäck halbwegs schadlos irgendwohin zu kommen (Regen? Winter? Eis?...). Der Politiker hat ein Heer von Assistenten und anderen willfährigen Kofferträgern um sich, denen er stets dominant voraus geht und das ihm jeden Wunsch von den Lippen abliest. Der „Hartzer“ muss sich um jeden Scheis selbst kümmern und verbringt einen guten Teil seiner Zeit damit, Sonderangebote wahrzunehmen oder sonstwie zum günstigsten Angebot in unserer Angebotsorientierten Gesellschaft zu kommen. Natürlich schaut er „Unterschichtenfernsehen“, gelegentlich lässt er aber auch eine Dokumentation nicht aus, die etwas mit seiner Lebenswelt zu tun hat. Im Grunde sind sie beide Menschen, der Hartzer und der Politiker, doch ihre Lebens- und Sinnwelt trennt sie ganz entscheidend in Oben und Unten. Dass man auf diese Bahn einer fiktiven Gleichheit einbiegen kann, weil Konzerne das auf Kosten des Staates so wollen, kommt den Politikern nur dann in den Sinn, wenn es das Wahlkampfkonzept erlaubt. Darüber sind auch für Politmanager Hartzer nur „Kostenfaktoren“, Teil eines brachliegenden Humankapitals, das man irgendwie halt im Griff behalten will, indem man es mit tausend Kniffen austrickst.
Das Bundessozialministerium widersprach jüngst der Darstellung des Verbands und betonte die Rechtmäßigkeit der Berechnungsgrundlage, die sogar vom Verfassungsgericht überprüft worden war. Seit der Neuberechnung 2011 werden die Regelsätze unter Berücksichtigung von Inflation und Nettolohnentwicklung jedes Jahr angepasst. Schneider forderte Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) auf, diese Praxis aus der Zeit der Vorgängerregierung zu korrigieren. "Es ist schon mehr als enttäuschend, dass auch Frau Nahles diese Tricksereien übernimmt, gehörte sie doch vor ihrer Berufung zur Arbeitsministerin zu den Hauptkritikerinnen der Methoden ihrer Vorgängerin", kritisierte Schneider. Das von Nahles geführte Sozialministerium verwies auf Anfrage auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom vergangenen Jahr: Darin hätten die Karlsruher Richter das Berechnungsmodell bestätigt und dem Gesetzgeber ausdrücklich einen "Entscheidungsspielraum" bei der Einschätzung des notwendigen Bedarfs zuerkannt, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Die Vorgaben des Gerichts würden auch bei den künftigen Bedarfsermittlungen berücksichtigt. Das Bundesverfassungsgericht hatte im September 2014 die Berechnungsgrundlagen für die Regelsätze als "derzeit noch" verfassungsgemäß eingestuft. Das Gericht hatte den Gesetzgeber aber auch aufgefordert, einzelne Leistungen auch schon vor der anstehenden Neuermittlung des Regelsatzes anzupassen.

Dienstag, 29. Dezember 2015

Europa on my Mind

Wieso bloß wählen die Polen solche nationalistischen Deppen an ihre Staatsspitze? Die sind doch weit hinten dran, genauso wie die anderen doofen Nazis in Europa! Das kann doch nicht die Lösung sein, dass jeder Staat im Sinne des neunzehnten Jahrhunderts selbst und in eigenem Namen agiert! Hallo! Wir sind längst eine einzige Welt! Da gilt es, Interesse für die anderen zu entwickeln und nicht, sich abzuschotten! (klar, es geht auch ums Geld, um was denn sonst?) In diese Richtung führt ganz eindeutig der Weg! Sonst wird Europa in diesem wirtschaftlichen Wettrennen am Ende sein! Außerdem gehören wir zusammen! Nur das! Wer einmal außerhalb Europas war, weiß, was ich meine. Aber viele dieser engstirnigen Deppen waren noch nicht einmal draußen! Natürlich ist Europa nicht so wei gekomment, - und schon gar nicht die EU, dieser armselige Verein. Aber nur in Richtung eines gemeinsamen Vorankommens kann es gehen, unabhängig von Merkels und anderen seltsamen Wichtigs. Ich war in Budapest und ich liebe es! Ich war in Paris und ich liebe es! Ich war in Rom und ich liebe es! Das gehört alles zusammen. Es ist ein großes Glück, über scheinbare Grenzen fahren zu können und davon nichts zu merken!Es ist ein großes Glück, endlich ein Gespür dafür zu haben, dass wir etwas wichtiges gemeinsam haben.....

Montag, 28. Dezember 2015

Schifoan

Jetzt fahren sie wieder alle Skifahren. Womit schon das erste Ärgernis benannt wäre. Der Abgasausstoß, über den man sich dank VW und ähnlicher Konzerne gerne mal Illusionen machte. Aber auch mit ihren Werten wäre alleine schon dieser Aufwand verheerend und würde ganz eindeutig auf Kosten der Umwelt gehen. Schon vor 30 Jahren habe ich mich darüber heftig zerstritten mit jemanden, der sich dem Allgäu verbunden fühlte und glaubte, die wirtschaftliche Prosperität würde damit in den alpenländischen Skiparadiesen einziehen. Es hat sich inzwischen erledigt, die Dinge sind zu offensichtlich. Die Klimakatastrophe ist schon lange am Kommen, ignoriert wurde sie hauptsächlich von denen, die es sich leisten zu können glauben: auf Kosten auch der „Bediensteten“, die ihnen das Essen und zünftige Trinken in den Alphütten servieren. Auf Kosten derer, die von der Touristen so gar nichts haben, weil sie in der Gastronomie mit vielen Über- und nicht bezahlten Stunden zu Hungerlöhnen schuften, die nicht mal zum Leben reichen. Währenddessen ging's bei den begüterten Touristen um einen Apres-Ski mit Saufen, Fressen und Ficken. Um Schneekanonen und platt planierte Pisten, je platter, desto besser. Widerliche Mechanismen. Diese energiefressenden Schneekanonen und die großflächige Zerstörung der Alpen zugunsten von Pisten für die reichen Arschlöcher tun ein übriges. Los geht’s mit dem Stau auf der Autobahn in Richtung Berge. Fürs Fortkommen nutzt da auch ein SUV-Citypanzer nichts, allenfalls für ein Gefühl der Überlegenheit im Stau...Haha. Am Ende der Apres-Ski mit den widerlichen Mitgröhlschunklern. 

Sonntag, 27. Dezember 2015

Akklamation

Wie weit Politiker von der Realität entfernt sein können, hat mir jetzt wieder ein aktuelles Interview einer Sonntagszeitung mit dem Finanzminister Schäuble gezeigt. „Als Wirtschaftsminister arbeite ich sehr vertrauensvoll mit Gabriel zusammen. Als SPD-Vorsitzender hat er mein vollstes Mitleid, weil er Vorsitzender einer innerlich gespaltenen Partei ist", soll der nämlich dort gesagt haben. Ob dem Manne ein solcher Akklamationsparteitag wie zuletzt der seiner CDU nicht peinlich ist? Befremdlich schien mir das zu sein, insbesondere, weil Teile dieser „Partei“ dem Kurs der Kanzlerin gar nicht zustimmen, aber aus Gründen der „Räson“ wohl zugestimmt haben. So gab sich ein Bild einer Partei, das von den Medien ausführlich wegen ihrer „Geschlossenheit“ abgefeiert wurde, was mit Demokratie meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun hat. Denn allgemeine Wahlen, aber auch Wahlen zu Parteivorsitzenden, sollten vielleicht eine Art Abbild der Meinungen innerhalb der Bevölkerung sein. Es wäre schlimm, wenn dies Abstimmungsergebnis genau dies wäre. Eine Art monolithischer Block sollte eine Partei nach Ansicht der Mainstream-Medien wohl sein, eine Ansammlung von Individuen, die möglichst nur eine einzige Meinung für sich als verbindlich gelten lassen sollen. Der dicke Siggi ist nach ihrer Ansicht wohl herb abgestraft worden. Nach meiner eigenen Ansicht spiegelt sein Ergebnis (das er selbst wohl auch als Katastrophe empfindet) aber viel eher (wenn auch nicht ganz) die Stimmung in der deutschen Realität wieder. Was sollen denn solche beifallsumrauschten Akklamationsparteitage?, fragen sich viele Menschen in dieser Realität. Vielleicht erklärt einer mal das. Am besten in den großen Medien. 

Samstag, 26. Dezember 2015

Sich Herausforderungen stellen

Mir fällt langsam auf, dass die Floskel „Eine Herausforderung annehmen“ derzeit hoch im Kurs steht. Keine öffentliche Äußerung ohne diese Phrase, die wohl etwas mit der Globalisierung und den damit verbindenen Mechanismen zu tun hat. Mit Kampf, sich durchsetzen in einem Gefecht und mit Verdrängung. Als sei's naturgegeben! Die Wendung hat sich eingeschlichen in unseren Sprachschatz, in unsere öffentliche Art der Verständigung untereinander. Alles und jedes bedeutet „eine Herausforderung“. In der Globalisierung scheint alles ein Kampf (egal ob Krampf!) und "Wettbewerb", die einem Aufgaben von außen stellt, die einen zu mehr Leistung provoziert und das unspezifische Wachstum fördern soll. Der Subtext (dahinter oder darunter verborgene Bortschaft) lautet dabei womöglich, dass nur so „unser Wohlstand“ zu halten sei. Überall der beste, der Weltmeister sein. So die ausgegebene Parole. Es hat hier in Deutschland leider schon einmal eine Idiologie gegeben, die davon ausging und dabei verheerende Ergebnisse gezeitigt hat. So schleicht sich eine speziell und von interessierten Kreisen aufgeladene Redewendung unterirdisch ins Bewusstsein, um ein kollektiver Glaubenssatz zu werden. Als Beförderungskanal solcher sprachlicher Zuspitzung erscheinen die öffentlichen Medien, in denen sich die Mächtigen in all ihrer von ihren „Untergebenen“ angebeteten Macht inszenieren. Es bedeutet wahrlich eine „Herausforderung“, so etwas massenhaft nachvollziehen zu können. 

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Spiel mit Sichtweisen

Auch die verschiedenen Beiträge dieses Blogs sind nur Versuche, die Wirklichkeit zu deuten, ihr eine Perspektive abzuringen, sich vorsichtig hinein zu tasten, in ein Spiegelkabinett, dessen Deutung durch tausend Faktoren einigermaßen vorherbestimmt sein kann. Wir bauen Sichtweisen auf und ab, wir nehmen spielerisch Haltungen ein, wir reflektieren unsere unmittelbare und unsere mittelbare Umgebung, wir spekulieren darüber, wir versuchen mit unseren Mitteln zu verstehen. Wir drehen uns und nehmen einen anderen Standpunkt ein, spielerisch, eingedenk der Relationen, die sich jeweils davon ableiten. Wir lassen uns dafür beschimpfen von den eindeutig orientierten Tatmenschen, denen jedes Erwägen fremd ist, die nur tun und machen (nach welchen Maßstäben, wohin treibt es sie...? genau an dieser Stelle will dieses Blog einige Tipps geben...). Wir fragen nach deren Maßstäben, wir versuchen, uns hineinzuversetzen, wir wollen uns in Empathie üben.

Dienstag, 22. Dezember 2015

"Künste" der Ärzte (2)

Ärzte sind zum wirtschaftlichen Handeln aufgefordert, was sie eigentlich schon lange tun. Nur, dass jetzt gelegentlich noch Tricks hinzu kommen, die der Werbewirtschaft alle Ehren machen würden. Da ist zum Beispiel das Stichwort IGEL (Individuelle Gesundheitsleistungen). Diese teils schon beim Betreten einer Praxis als Liste ausliegenden Leistungen der IGEL sind lukrativer als Kassenleistungen, weil der Arzt bei der Rechnung jeweils seinen Faktor aufschlagen kann. Erforderliche Leistungen würden von der Kasse nicht mehr bezahlt, heißt es begleitend dazu oft. Das ist oft unseriös. Bei einer wissenschaftlichen Untersuchung der gesetzlichen Krankenkassen schnitten etwa die Hälfte der IGEL-Maßnahmen schlecht ab. Der Schaden überwog hierbei den Nutzen. Beispiel: Ultraschall zur Überwachung der Eierstöcke zur Erkennung von Krebs. Diagnose unsicher. Therapie unklar. Weitere Beispiele gibt es zuhauf. Vorsorgeuntersuchungen sind besonders beliebt. Wie in der Werbung wird hier oft Zeitdruck aufgebaut: nur jetzt, später geht nicht. Lange überlegen gilt nicht. Beratung auch nicht. Ein probates Druckmittel ist auch gerne mal die Angst des Patienten. Denn Ärzten fühlen wir uns meist ausgeliefert. Also: Vorsicht bei IGEL......!

Montag, 21. Dezember 2015

Weihnachtszeit

Seltsam, bald ist sie schon wieder vorbei, die Weihnachtszeit. Man hat sich gefreut darauf, man ist in den Sog dieses Ereignisses gekommen, das so viele Menschen hier in Mitteleuropa ergreift. Und dann soll es plötzlich vorbei sein? Es ist jedes Jahr dasselbe. Die Leute haben gelöhnt und Geld ausgegeben. Die Hauptsache. Uns fällt dies oder jenes neu auf. Die Perspektive scheint eine andere geworden zu sein. Und dann ist es plötzlich da, dies „Fest“. Was nun? Wir haben uns musikalisch in die richtige Stimmung gebracht. Mein Körper will Ruhe. Will Zurücklehnen. Will so etwas wie Winterschlaf, sich aus sich selbst neu gebären. Sich häuten. Und dann ist Nervosität. Keine Zeit. Zeit? Man will sich heraushalten aus all dem Stress. Man will auch hier zusehen. Aber irgendwie gelingt das nicht so ganz. Man wird hineingezogen. Direkt oder indirekt. Da ist keinerlei Rücksichtnahme auf eine innere Verfassung. Auf ein Bedürfnis.  Da ist nur ein Mitgerissenwerden. 

Sonntag, 20. Dezember 2015

Informationsvermittlung, gestern, heute und morgen

Journalisten neigen oft dazu, ihre eigene, noch immer finanziell gut ausgepolsterte Mittelklasse-Weltsicht, absolut zu setzen. Dabei könnten sie in einer digitalen Welt relativ zuverlässige Mittler zwischen den immer stärker fraktionierten Deutungen sein, könnten einer schweigenden Mehrheit die Relativität ihrer Weltsicht deutlicher machen. Sie glauben gerne, sie täten das ohnehin implizit, indem sie sich immer wieder neu auf verschiedene Perspektiven einlassen. Doch ist dies ihrer mehr oder weniger ausgeprägten Professionalität geschuldet. Was gefragt sei, so glauben sie gerne, sei Orientierung und klare Vorgaben, weniger die Empathie. Überhaupt: Klarheit. In einer unklaren Welt dies zu liefern, ist natürlich schwierig und meist nur mit rhetorischen Tricks zu schaffen. Mit Mimikry und einer gewissen Verstellung, die sich scheinbar einlässt auf die von außen kommenden Erwartungen (Informiertheit, „Auskennen“, „ernsthafte Beschäftigung“... usw.). Vorzugeben, man kenne sich (möglichst überall) aus und sei wegweisender Experte, gehört da zur Berufsrolle. Inbegriffen ist natürlich, man sei der Stellvertreter der Ahnungslosen und der breiten Masse, die das Schauspiel von außen zu betrachten verurteilt ist. Der Spagat gelingt immer weniger, je unübersichtlicher die Verhältnisse werden.
Anmaßende Oberflächlichkeit ist das, was oft dabei herauskommt. Mit „journalistischer Distanz“ wird auch gerne eine gewisse Gleichgültigkeit anderen Welten gegenüber kaschiert. Absolutiert wird andererseits wird das eigene Herzensanliegen, aus dem heraus sehr Subjektives und Beliebiges abgesondert wird und Fakten nahezu beliebig so lange interpretiert werden, bis sie in die eigene Weltsicht passen. Dies wird gerne mit einem „Liberalismus“ kaschiert und als „Qualitätsjournalismus“ verkauft. Dies alles trägt mehr zur Verwirrung als zur Klarheit bei. Es entsteht ein Biedermeier der Ahnungslosigkeit, in dem ein unprofessioneller Diletantismus der vergesellschafteten Informationsvermittlung blüht.  

Samstag, 19. Dezember 2015

Aussichten: Bürgerkrieg neoliberal

Jawohl, so etwas wie ein neulich offenbar vom CIA prognostizierter und hierzulande brav belächelter Bürgerkrieg könnte in Deutschland durchaus zu erwarten sein. Denn die Wohlstandsbürger werden nicht bereit sein, anderen Menschen etwas abzugeben, weder durch Steuer noch direkt. Sie sind's über die Jahre anders programmiert und dressiert worden. Der Sozialstaat sollte seine Pflichten eigentlich anders erledigen. Blöd nur, dass der Sozialstaat im Namen der sogenannten „Globalisierung“ längst wegrationalisiert worden ist. Es gibt ihn nicht mehr. Es gibt nicht einmal mehr die „Soziale Marktwirtschaft“, die Wohlstand für jedermann versprach. Diese historische Phase ist längst vorbei, die neoliberalen Kräfte aller Parteien haben den Staat längst umgekrempelt, indem sie ihn auf allen Gebieten "verschlankt", verteufelt und abgebaut haben. Die staatlichen Kräfte wiederum haben es ihnen leicht gemacht, indem Arroganz und Unfähigkeit ihnen nachzuweisen stets sehr leicht war. Er wurde zugunsten eines "Wettbewerbs" und zu Privatfirmen hin wegrationalisiert, die dann die Aufgabe leichter bewältigt haben, indem sie Menschen als "Arbeitskräfte", die sie „Kostenfaktoren“ nannten, abbauten und die dadurch entstehenden (Sozial-)Kosten gerne mal dem Staat überließen. Schön ließ sich dies auch anhand der Bankenkrise sehen, bei der hohe Milliardenbeträge öffentlich den Banken zugeschoben wurden, weil diese als "systemrelevant" bezeichnet wurden. Mittlerweile sind die Staaten dermaßen hoch verschuldet, dass sie gar nicht anders können, als sich extrem neoliberal zu verhalten und sich gegenseitig auszutricksen, bzw. im Steuerwettbewerb zu unterbieten. Sie sind nur noch und allenfalls Reparaturbetriebe des Sozialen, stocken auf und zahlen noch Mini-Hartz-Beträge aus, wofür sie dem mittelklassigen Kleinbürger dann das Geld als Steuer abpressen. Dass solche Steuern freilich nicht beliebig zu erhöhen sind, lässt ihre Theorie außer acht. Und so treibt vieles auf fundamentale Auseinandersetzungen zu, die ein klares Freund-Feind-Profil (Der Feind des Wohlstandsbürgers wird auch der „Fremde“ sein, der Bedürftige) haben müssen und die wohl mit allen Mitteln ausgetragen werden könnten. 

Freitag, 18. Dezember 2015

Ärztliche "Künste"

Äskulap-Stab und hypokratischer Eid? Alles für den Patienten? Mitunter liegen die Dinge doch etwas anders, scheinen doch die gesetzlichen Bestimmungen auf diesem Gebiet durchaus korruptive Vorgänge zu erlauben, weil - vereinfacht ausgedrückt - niedergelassene Ärzte gerne mal als Unternehmer gesehen werden, die bestrebt sein dürfen, ihren Gewinn zu maximieren und nicht nur dem Wohle ihres Patienten zu dienen. Besonders in den Fokus sind dabei in letzter Zeit die sogenannten „Anwendungsbeobachtungen“ gerückt. Hier verdienen die Ärzte für ein paar Kreuze auf einem vorgedruckten Formular schon mal 1000 Euro und mehr. Im Jahr können dabei, so eine Durchschnittszahl, gerne mal 19 000 Euro zusammen kommen, die ein schmales Budget aufbessern können, das im Durchschnitt etwa 5000 Euro/Monat beträgt. Angestellte Ärzte müssen hierbei ein bisschen mehr aufpassen als niedergelassene Ärzte, die offenbar tun und lassen können, wonach ihnen der Sinn steht – solange nur der Patient nicht erfährt, dass er zu einer Statistik beiträgt, deren Ergebnisse nicht veröffentlicht werden dürfen und die keinen wissenschaftlichen Charakter hat als vielmehr eine Art bezahlter Bewährungsprobe für das jeweilige (meist total überteuerte) Medikament sein sollen, um möglichst viel Profit aus ihm zu „generieren“. Bei den Anwendungsbeobachtungen ist das bezahlte Geld unverhältnismäßig hoch in Relation zu dem Aufwand, den ein Arzt dadurch hat. Diese Gelder und Zuwendungen erhöhen das Risiko, dass der Arzt die Medikamente der Firma anwendet und nicht unbedingt das, was für den Patienten das beste ist. Manche Patienten müssen bestimmte Medikamente über einen großen Zeitraum hinweg einnehmen, so dass hier fette Summen zusammen zu kommen scheinen, die vom Gesundheitssystem zu tragen sind und stark im Interesse der Pharmaindustrie und der Ärzte liegen. Hinzu scheinen Prämien aller Art bei auch schon mal in San Franzisco stattfindenden Fortbildungsveranstaltungen (jegliche Kosten werden von den „Pharmas“ getragen...) zu kommen, fette Honorare für Vorträge und bestimmte Veröffentlichungen, die dem Interesse der bezahlenden Firma dienen. Es gibt dazu übrigens Zahlen, die vor allem von „Transparency International“ (TI) stammen, der Organisation gegen Korruption: 120 000 Ärzte sollen es alleine in Deutschland sein, die solche „Anwendungsstudien“ durchführen. Im Durchschnitt könnten nach TIs Angaben 19 000 Euro jährlich liegen bleiben. Die Ärzte verpflichten sich bei ihren „Anwendungstudien“ zur Geheimhaltung. Sie dürfen nicht nicht an Ämter oder öffentliche Stellen berichten, sondern dürfen nur an den Sponsor. Was dieser mit den Daten anfängt, ist offenbar seine Sache.  

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Zinsen rauf, Zinsen runter

Zinsen rauf, Zinsen runter. Inflation rauf, Inflation runter. Was nutzt nun dies dem Sparer hier? Das scheint die wichtigste Frage, die sich ununterbrochen stellt. Dabei regelt hierzulande solche Dinge mittlerweile alleine die EZB (Europäische Zentralbank), die mit ihren Maßnahmen wohl für eine Art Umverteilung sorgen will. Freilich nur unter den Banken, die für „systemrelevant“ erachtet werden. Darin scheint die wahre Einigung Europa zu bestehen. Die EU samt ihren Institutionen scheint sich dabei etwas dreist der Idee Europa bemächtigt zu haben, allein unter dem Gesichtspunkt der Finanzen und des Geldes. Was dabei heraus kommen hat können, war eindringlich in den vergangenen Monaten und davor zu bestaunen. Klar, dass jetzt die „gemeinsamen Werte“ beschworen werden sollen. Diese gemeinsamen Werte scheinen einzig und allein im Wert des Geldes zu bestehen, das zwischen Banken hin- und hergeschoben werden soll. Unnötig zu betonen, dass beim gemeinen Menschen auf der Straße davon nichts ankommt. Ausgaben in diesem Bereich gelten alleine als Konsum, der nichts einbringt. Keynesianische Nachfragepolitik (so nennt sich das zuweilen unter „Experten“) ist längst verschrienen und verpönt. Läuft auf Investionsprogramme hinaus. Und das ist ja wohl das Allerletzte. Hat eh nichts gebracht, so der Reflex. So scheint's alles definiert und in Stein gemeißelt in dieser EU.   

Dienstag, 15. Dezember 2015

Parteitage, Zustimmungsrituale

Das Maß an Wirklichkeitsflucht und Verdrängungskultur ist schon erstaunlich: Der CDU-Parteitag wählt die Vorsitzende mit einer Mehrheit und einer Klatschpartie, die sämtliche Parteitage des ehemaligen Ostblocks neidisch gemacht hätte. Demonstrativ versammelt man sich hinter einer Leitfigur und glaubt auf diese Weise, ein spezielles Signal in die Bevölkerung senden zu müssen. Dabei ist die Realität eine ganz andere: Zerstrittenheit und Meinungsverschiedenheit kennzeichnet die Situation. Es wäre sehr angezeigt, das auch auf einem Parteitag zu widerspiegeln. Stattdessen Einigkeit um jeden Preis. Ein eitles Vorzeigen von Parteiräson. Da ist mir trotz aller peinlicher Zustimmungsorgien sogar noch der SPD-Parteitag lieber! Auch wenn die Medien und mit ihnen ein - wie gestern abend in „Hart aber Fair“ vorgezeigter - Vertreter der Politikwissenschaft solches Gebaren zu beklatschen und zu bekräftigen scheinen. Dies zeigt einiges am Zustand unserer parlamentarischen Demokratie, über das nachzudenken lohnend wäre. Die einen, die andern. Verschiedene Wirklichkeiten. Wirklichkeit der Inszenierung. Interessengeleitet. Aber auch emotionsgesteuert.

Montag, 14. Dezember 2015

Weihnachten als Ritual

Rituale strukturieren unseren Alltag und bilden einen Teil unseres Tagesablaufs. Es gibt jedoch auch die Rituale des Nichtalltäglichen, die Höhepunkte des Jahres, der Arbeit, bei Geburt und Tod, Krankheit und Abschied, Feste und Feiern, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen bringen. Ohne Gewohnheiten und Rituale zu leben wäre sehr anstrengend und würde eine fortwährende Neuorientierung nach sich ziehen. Chaos zu bändigen, wäre möglicherweise nicht möglich ohne sie. Sie bieten auch Chancen, mit ihren Formen schöpferisch und phantasievoll umzugehen. Das Problem ist, das sich viele Menschen an Ritualen festhalten und den Sinn dahinter vergessen zu haben scheinen. Die Folge ist, dass solche Rituale zunehmend hohl werden. Ob Weihnachten auch ein solches Ritual ist? Vielfältig wird es benutzt, in einem ökonomischen Sinne, weil beispielsweise darauf spekuliert wird, dass Weihnachtsgeld „auf den Kopf gehauen“ wird. Doch ein Weihnachtsgeld sehen immer weniger Arbeitsverträge vor, außer den Privilegierten natürlich, bei denen es zu den sogenannten „Benefits“ gehört. Ein sich daran knüpfendes 13. und manchmal sogar 14. Monatsgehalt erscheint als Ergänzung dazu selbstverständlich. Natürlich schafft so etwas ein bestimmtes Selbstwertgefühl, die Anerkennung und eine dazu gehörende Sinnwelt. 

Sonntag, 13. Dezember 2015

Prima Klima (3)

Hurra! Die Klimakonferenz scheint geklappt zu haben. Alle Staaten haben unterschrieben. Es werden eindeutige und überprüfbare Ziele ausgegeben! Jetzt gibt es so etwas wie eine "Road Map", an die sich die Staaten dann auch halten sollten! Im letzten Moment das Steuer herum reißen? Vielleicht klappt es noch..... Gut gemacht, Fabius! Es braucht ja oft Einzelne, die das Ganze voran bringen!

Lobbyismus im Bundestag

Die „Entscheider“ und Emporkömmlinge in den Gremien haben möglicherweise „keinerlei Ahnung davon, was in Deutschland vorgeht und welches Bedürfnis nach Transparenz besteht. So reagieren Bundestagsabgeordnete empört und frech auf das Ansinnen, ihre Lobby-Kontakte offen zu legen. Abgeordnetenwatch.de zitiert in diesem Zusammenhang unter anderem die CDU-Bundestagsabgeordnete Ute Bertram, die offensichtlich antwortete „Ich denke gar nicht dcaran!“. Ich zitiere weiter aus dem Newsletter von Abgeordnetenwatch.de: „Bernd Westphal von der SPD wollte dagegen keine Angaben zu Treffen mit Lobbyvertretern machen, weder in seiner Antwort noch auf der eigenen Homepage: "Meine Gesprächslisten mit Lobbyisten werde ich allerdings nicht veröffentlichen." Auf das Thema ging er in seinem Antwortschreiben dennoch ein:
"Ich bekomme eine Reihe von Terminanfragen und habe in einer Berliner Sitzungswoche durchschnittlich ca. 20 Termine mit Personen oder Institutionen, die bestimmten Partikularinteressen zuzuordnen sind. Bei der Terminvergabe bin ich nicht parteilich, sondern versuche allen gerecht zu werden. Zu meinen Gesprächspartnern gehören Umwelt- und Menschenrechtsgruppen, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen genauso wie Wirtschaftsverbände und Unternehmervertreter."
  • See more at: https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2015-12-11/wie-abgeordnete-auf-die-frage-antworteten-ob-sie-ihre-lobbykontakte-offenlegen#sthash.A1kQDce4.dpuf
    Wow!

Außerdem behauptet Abgeordnetenwatch.de: „....weit über 100.000 Euro aus Steuergeldern hat die Bundestagsverwaltung für externe Anwälte ausgegeben, um Dokumente wie die Hausausweis-Liste geheim zu halten“. Außerdem lese ich dort: „Trotz einer eigenen Rechtsabteilung hat der Bundestag in zwei aktuellen Gerichtsprozessen mehr als 100.000 Euro für externe Anwälte ausgegeben. Um die Offenlegung der Lobbyisten-Hausausweise vor Gericht zu verhindern, beauftragte die Parlamentsverwaltung eine Großkanzlei für mehr als 20.000 Euro. Noch weitaus höher waren die Anwaltshonorare in einem anderen Fall, wie Rechnungen an den Bundestag belegen, die abgeordnetenwatch.de vorliegen. - See more at: https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2015-12-08/anwaltsrechnungen-hausausweise-gutachten#sthash.9O6a5rFs.dpuf Wenn das tatsächlich alles wahr wäre, dann würde es von einem merkwürdigen Demokratieverständnis zeugen und müsste einen heftig zum Nachdenken bringen. 

Samstag, 12. Dezember 2015

Werbung um Gefühle

Ein ganz bestimmter Spot für einen Handelskonzern hat auf Weihnachten hin nun wirklich alle gerührt. Gerade zu Weihnachten. Ach. Wieder ein Beispiel dafür, wie die Werbeindustrie mit unseren Gefühlen umgeht, wie sie versucht, das auch indirekt in bare Münze zu wandeln. „Kreative“ setzen dafür ihre Ideen ein, versuchen unter Einsatz aller Technologien an Emotionen ran zu kommen. Und es klappt! Ein alter Mann feiert Weihnachten alleine. Die Kinder sind beschäftigt, einfach nur drin im Getriebe. Sie haben keine Zeit. Da gibt er, der alte Mann, eine Todesanzeige heraus. Und schwuppdiwupp! Sind sie alle da. Da tritt der alte Mann aus dem Hintergrund und freut sich.....bis hin zu einem Familienabendessen, zu dem sich alle anschließend treffen. ("Heiliges"?)Abendmahl. Bilder. Dialoge. Weich spülende Popmusik. Schmeichler. Eine kleine Story, verpackt in einen kleinen Spot. Ein Schlaglicht, verkauft im Interesse eines Konzerns, eines Markenzeichens. Und doch darüber hinaus weisend. Eine Marke mit Gefühlen aufladen. Es gilt, Aufmerksamkeit und Emotion abzufischen. An den Konsumenten ran zu kommen. Mit allen Mitteln. Eine Marke der Herzen und der wohligen Tradition erzeugen. Sie befördern. Umsatz kreieren, Kohle machen. Das könnte auch die Botschaft dieses Clips sein.  

Freitag, 11. Dezember 2015

Wohlstandsreden

Im Fernsehen läuft die Rede von Siggi Gabriel. Im Vorbeigehen kriege ich Einiges mit: Ich finde es widerlich, wie dieser Typ seinen „Genossinnen und Genossen“ seine Sprüchlein zu verkaufen versucht und dabei die alten sozialdemokratischen Reflexe abrufen will. Ein wahrer Wirtschaftsminister, gewiss. Ein kommender Kanzlerkandidat. Nette Werbesprüchlein, auf die alle hereinfallen, die des wahren Glaubens sind. In der Wirklichkeit aber draußen, da ganz anders handeln! TTIP, Waffenhändeleien, Kohlekumpeleien und andere Schweinevereinbarungen durchsetzen im Interesse „unseres Wohlstands“, wie da so breitmäulig dumpfbackig verkündet wird. Die Wirklichkeit im Deutschland des Jahres 2015 ist wohl eine andere. Da gibt es nicht mehr nur die „Arbeitnehmerschaft“ und die Arbeitgeber. Da gibt es wahnsinnig viele prekäre Lebensverhältnisse, die in keiner Statistik auftauchen, da gibt es Hartz 4 (Hm, nach einem ehemaligen VW-Manager benannt... ---> Niedersachsenkumpeleien) und all die Folgen, die sich daran knüpfen. Da gibt es die immer größer werdende Zahl der Alten und Abgeschobenen, da gibt es die Selbständigen ohne Perspektive.....u.a. Nun ja, Funktionäre wie die hier Auftretenden haben sich dagegen längst abgesichert mit fetten Pensionen.... im Gleichklang mit den satt grinsenden Vorständen der Wirtschaft..... da kommt so etwas natürlich nicht zur Sprache, es sei denn in Sprüchlein wie "Gutes Geld für gute Arbeit", wofür dann Beifall vom linken Flügel kommt.....

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Weihnachten

Liebe, die sich keinem Interesse unterordnet. Liebe zum „Sosein“, einfach Dasein, zu etwas mit meinen Mitteln Erkanntem, um das ich mich auch mühe, für das ich selbstverständlich Geduld aufbringe, - das könnte es sein. Ein sich Hinwenden zum Anderen und sich solidarisieren mit ihm. Lächelnd auf ihn zugehen. Ohne Hintergedanken. Mit ihm eins sein. Ihm Zuneigung entgegen bringen. Hilfe. Das, was ich geben kann. Geben!, - nicht nehmen. 

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Prima Klima (2)

Es dudelt freundliche Wohlfühlmusik, und überhaupt sollten wir nicht immer alles schwarz malen. Be positive! Die Botschaft vernehmen wir wohl. Überhaupt alle Botschaften zu diesem Thema. Es ermüdet. Klimakatastrophe. Klimakonferenz. Ach ja. Jemand sollte, wir sollten, die Industrienationen und die anderen, auch Afrika----Die Welt ist schlecht, die Macht des Faktischen schlägt ohnehin alles und wir sind froh, auf der richtigen Seite zu sein. Zwei Wochen lang ein bisschen Empörung und eine Prise Aufregung. Dann ein Herabkochen, ein Abblenden, ein Vergessen - das war's. Außer gewaltigen Spesen nix gewesen. Vielleicht ein paar unverbindliche Statements. Absichtserklärungen, Warnungen auch mit betroffenen Gesichtern. Staatschefs reisen in Sonderflugzeugen und in riesigen Limousinen an, sie halten dann stundenlange Reden, die von anderen geschrieben wurden. Es ist wie beim Terrorismus. Insofern ist Paris der ideale Ort. Ein Hang zum Aktionismus. Wenn jetzt nicht der nächste Anschlag kommt, dann schläft das alles ohnehin ein. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung ist verkümmert, die zum alsbaldigen Vergessen, Abblenden, Verdrängen, Abtauchen bestens ausgeprägt. Im Hintergrund klingt „Ich heb' ab...“. Anders geht das doch nicht in der Mediengesellschaft. „Die ökologische Krise könnte zusammen mit der Zerstörung der ökologischen Vielfalt zum Ende der Spezies Mensch führen“ sagt sogar der Papst vor den UN. Heiliger Franziskus! Ohne Frieden bleibe der Klimaschutz eine Illusion, so der Papst weiter in einer Enzyklika. Schade. Es ist ein Teil des Theaterdonners, der moralischen Aufwallung und der unsäglichen Arroganz. Da können wir alle gut mit überein stimmen. Der Winter ist bisher seltsam mild, zu warm fast. Was es damit wohl auf sich hat? Holland baut neue Dämme, für Hamburg werden sich Lösungen finden. Soll Bangla Desh doch untergehen! Ein Problem weniger...., so denken sie insgeheim, die die Welt mit ihrer Wachstumsidiologie beherrschen und immer weiter machen..... 

Dienstag, 8. Dezember 2015

Reisen mit Goethe

Ich versuche mich auf verschiedene Deutungen unserer Wirklichkeit einzulassen, mit einem imaginären Leser zusammen eine Reise durch sie zu unternehmen. Noch verbindet die Deutung der Wirklichkeit uns alle in der analogen Welt. Doch es wird heftig daran gearbeitet, dies zu verändern. Datenbrillen simulieren digitale Wirklichkeiten, austauschbar gespeist mit abgepressten Daten (übrigens: der Staat in Gestalt des Einwohnermeldeamts darf nach Gesetzesänderungen Deine Daten an beliebige Abnehmer verkaufen, wenn Du nicht ausdrücklich widersprichst...). Auf Laufbändern können wir bald durch Einkaufsstraßen (wichtig!) schlendern oder auf alpine Gipfel kraxeln. Es gibt dann keine Notwendigkeit mehr, sich mit anderen Menschen abzusprechen oder mit ihnen zu interagieren. Dies gehört dann alles der alten analogen Welt an. Selbst das Kopulieren wird dann digital möglich sein. Reiz-Stimulus-Modelle stehen zuhauf zur Verfügung. Aber noch ist es eine gewisse analoge Anstrengung, sich einzulassen, Empathie aufzubringen, so neugierig zu sein, wie das beispielsweise ein Johann Wolfgang von Goethe uns in grauen Vorzeiten vorgemacht hat. Auch er hat diese Werte geprägt, die derzeit so gerne beschworen werden. Er hat sich auf Individuen genauso eingelassen wie auf Kulturen und den mit ihnen zusammenhängenden Mechanismen. Er hat sich bis ins hohe Alter für den Fortschritt der Technik interessiert und hat die Folgen, die sich für alle ergeben, antizipiert.  

Samstag, 5. Dezember 2015

Negativ

Negative Menschen“: „wenn wir uns mit ihnen umgeben, schaden wir uns selbst“. Habe ich eben gelesen. Problem: das Etikett „negativ“ kann jeder allen anhängen. Kritik ist oft negativ. Ist es ein Ausweg, Kritik zu meiden? Wenn aber gewisse Dinge so sind, wie sie sind? Wenn unser Urteil negativ ausfällt? Nicht mehr äußern, damit wir positiver rüberkommen? Bloß mit niemand darüber reden, damit man nicht als sich dauernd wiederholender Trauerkloß wirkt? Das schadet unserer Seele und unserem Körper? Ob die Ursachen uns auch schaden? Das, über was kommuniziert wird? Ob manche Elemente unserer Umwelt durchaus negativ sind und ob es nicht so etwas wie eine befreiende Wirkung hat, wenn wir über das mit anderen Menschen kommunizieren, die direkt oder indirekt denselben Einflüssen ausgesetzt sind? Wenn wir uns darüber einig sind? Über die Folgen können wir dann ja immer noch verschiedener Meinung sein. Jaja, es sind nicht immer „die anderen“. Manchmal sind wir selbst es. Ist doch klar. Wenn wir einigermaßen reif sind, dann denken wir das immer mit. Selbstverständlich. Wer dauernd das Gegenteil unterstellt, unterschätzt sein Gegenüber. Die Welt ist schön, wir müssen das nur erkennen. Der Auseinandersetzung mit solchen Sprüchen hilft die Lektüre von Aldous Huxleys 1932 erschienenes Buch „Schöne Neue Welt“ etwas auf die Sprünge. 

Freitag, 4. Dezember 2015

Menschheit?

Die Menschheit wird aussterben. Was ist denn daran so schlimm? Stimmt, wir werden noch nicht mit dabei sein. Mühsam wird man uns über ie Schwelle tragen. Aber andere werden kein Wasser mehr haben oder – im Meer untergehen. Sie werden ihre Vorfahren verfluchen, die Konferenzen und Zusammenkünfte abgehalten haben, die zuletzt zu nichts geführt haben werden (so wie jetzt die „Klimakonferenz in Paris“). Staatschefs, Häuptlinge und Wichtigs aller Kontinente werden sich nicht geeinigt oder geeinigt haben auf Ziele, die sie nicht umgesetzt haben werden. Die Quittung wird nach erbitterten Verteilungskämpfen die Bevölkerung auf der Erde tragen müssen, die Reichsten derer werden sich zu anderen Planeten aufmachen. Ob die Menschheit die Kurve gekriegt haben wird? Die Zeichen stehen nicht sehr günstig. Die meisten Menschen sind unfähig, über eine kollektive Zukunft nachzudenken, der Prozess der Anpassung an die Technologie geht einfach zu langsam. Zerstörerisches Potential wird nicht rechtzeitig erkannt, die soziale Erosion wird schleichend verlaufen. Diejenigen, die es sich leisten können, werden versuchen zu fliehen, abzuhauen. Ob sie die Kurve noch kriegen. Ob es sich darüber nachzudenken lohnt, dass es nicht unbedingt schade wäre, wenn der Mensch aussterben würde. Ach unsere Kinder und Enkel? Sind auch nur ein Teil des Ganzen, das untergehen wird. So verlief die Evolution, so verlief die biblische Geschichte.....   

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Kriegsspiele

Dass jetzt die Tornados der Bundeswehr im Eilverfahren mal eben so ohne größeres Nachdenken in den Einsatz geschickt werden sollen, zeugt meiner Meinung nach vom mangelnden Respekt der Häuptlinge (oder moderner: der „Eliten“) ihren Untergebenen gegenüber und gleichzeitig von einer Missachtung der Rolle des Parlaments in einem Staat. Tatsache ist, dass es hier in einem Kriegseinsatz auf Leben und Tod geht und dass genau das quasi „im Vorbeigehen“ vom Parlament abgesegnet werden soll. Könnte einem zu denken geben. Noch schnell vor Weihnachten über die Bühne bringen, damit die Verbündeten in Gestalt eines schwachen Präsidenten, der gegenüber seiner rechtpopulistischen Konkurrenz den starken Mann heraushängen will, befriedet sind. Innenpolitische Überlegungen, nach denen eine Außenpolitik gemacht werden soll. Konzeption? Perspektiven? Pläne? Fehlanzeige. Einfach mal Bomben werfen, - das ist wie im letzten Jahrhundert. Stärke demonstrieren, auch wenn es im besten Falle völlig sinnlos ist. Dabei sein. Zusammen eine Konzeption oder halbwegs effektive Strategie überlegen, die mannigfache Bereiche einbeziehen würde? Fehlanzeige. Dass andere dafür den Kopf hinhalten müssen, zeigt etwas an der Funktionsweise dieser parlamentarischen Demokratie, die eigentlich (auch aus historischen Erfahrungen heraus) sehr viel weiter sein müsste, als diejenige anderer Länder. 

Dienstag, 1. Dezember 2015

Bin dann mal weg

Wenn ich heute sterben würde, würde niemand  drüber reden, daran denken. Man würde „ganz unverhofft“ und plötzlich und „vor der zeit“, wie es heißt, das Weite suchen. Dann könnte es zum Beispiel auch eine Verwechslung sein. Könnte. Doch wenn man es mal ganz unromantisch definieren will, ist der Tod der Zustand eines Organismus nach der Beendigung des Lebens. - das klingt gar nicht so schrecklich, wie es alle machen! Wenn etwa ein Flugzeug abstürzt, dann entlockt uns das die Bemerkung „ach“ und „oh“. Auch Betroffenheit. Nehmen wir also an, ich stürbe, wäre es ein riesiges Desaster für mich selbst natürlich. für die Menschheit vielleicht weniger. Ich wär ja dann mal weg. Einfach weg. Nicht aufzufinden. Verschwunden. Versicherungen? Finanzamt? Testament? Erbschaften? Ich hinterlasse keine ungeklärten Verhältnisse, ich hinterlasse überhaupt keine Verhältnisse. Sollte also der Tod jetzt kommen, gilt die Devise der Zweckpessimisten: „der Sarg ist halb leer.“ Ich merke, wie ich schwanke: zwischen schwarzem Humor, Verdrängung und Aufschiebgedanken.    

Sonntag, 29. November 2015

Gruß an Thomas Bernhard

Was uns an Thomas Bernhard imponiert hat? Seine Sprache auch, sein Spott, sein Humor.... Wie er die Welt umfangen hat mit seinen Deutungsmodellen, die sich und ihre Helden doch immer wieder selbst in Frage gestellt haben. Wie er den Tod umfangen hat als etwas Unumgängliches, das immer sehr nahe ist. Wie er mit dem Sozialen umgegangen ist, weitab aller welterlösenden Theorien, - etwa in „Die Billigesser“: Er scheint auf das Konkrete geschaut zu haben und es dann in einen surrealen und stark persönlich gefärbten Zusammenhang gestellt zu haben. Sein Roman „Holzfällen“ könnte auch dafür stehen und ist damals sogar verboten worden: sein Blick auf die österreichische High-Society scheint eine Spur zu genau gewesen zu sein, die Ähnlichkeiten waren offenbar zu nahe dran an der Realität. Flugs wurden die Advokaten vorgeschickt. Er scheint sich selbst als eine Art teilnehmenden Beobachter gesehen zu haben, der erst registriert und zu verstehen versucht hat, ehe er auf eine sehr individuelle Weise etwas beklagt. Sein Spott liegt über allem, ein befreiendes Lachen, das die alltägliche und unalltägliche Tücke integriert, einbezieht, das Niedere dem Hohen lachend nahebringt. Der Künstler ist bei ihm eine Lieblingsfigur, die sich in ihren eigenen Nabel verbohrt und eigene Bewegungsdynamiken entwickelt, die lächerlich machen. Das Scheitern ist bei ihm ein Teil des Gelingens, wobei er selbst durchaus auch eitel war. Bewundernswert, wie er etwa in seinem Drama „Heldenplatz“ das alltäglich Faschistoide aufgenommen und als Einstellungsritual vorgeführt hat. Wie er seiner Schilderung eine eigene Sprache verpasst hat. Wie er die Langeweile als Bodensatz auch der Anstrengung eingeführt hat. Wie er oft genug virtuose Denkkapriolen mit Chaplin-haften Abstürzen in die totale Auslöschung kombiniert hat. Das alles hat kosmisch-komische Züge: er scheint dadurch Vexierbilder der Existenz geschaffen zu haben.

Samstag, 28. November 2015

Gelassenheit

Frei von allzu großer Unruhe sein. Geht das angesichts des Todes? Vielleicht im Glauben, an das Jenseits. Weg sein. Aufhören zu existieren. Aber entweder in die Hölle oder in den Himmel kommen. Heute sind viele Menschen sehr beunruhigt, weil sie keinen Glauben haben. Unsere Zeit glaubt im besten Westen, dass der Tod sinnlos sei. Argument gefällig? Stell dir vor, das Leben sei nicht endlich. Das auf diese Einsicht folgende Leben könnte jegliche Spannung verlieren und tödlich langweilig sein. Alles was Grenzen hat, ist wertvoll. Wird gesagt. 

Freitag, 27. November 2015

Kaderdurchblicker

Das Problem ist, dass bestimmte Leute meinen, sie und nur sie seien im Besitz der absoluten Wahrheit. Nach eigener Einschätzung berechtige sie das zu allem. Auch dazu, Leute umzubringen. Schon Lenin hat diese gefährliche Haltung vorgemacht. Ein Schlächter. Stalin hat das dann perfektioniert. Gewisse Intellektuelle haben viele Jahre danach seine gefährlichen und mörderischen Phrasen nachgeplappert. Peinlich. Auch der unsägliche Honnecker hat sich daran beteiligt. „Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf“. Sein Spruch. Spießgesellen haben solchen Nonsensbonmots Beifall geklatscht. Und es mit Mord und Totschlag umgesetzt. Später sind sie dann doch aufgehalten worden, hauptsächlich von denen, in deren Interesse sie zu handeln glaubten, - was sie klar für sich in Anspruch nahmen. Alte unsäglich verfallende und für nichts verantwortliche Knattle-Opas sind übrig geblieben. Sind geflohen. Haben sich geduckt, so, wie sie sich immer geduckt haben. Doch ihr totalitärer Macht- und Kadergedanke, er lebt in den verschiedensten Formen fort. Er scheint für die Durchblicker aller Zeiten allzu anziehend und verlockend, - auch und gerade in den sich selbst so definierenden parlamentarischen Demokratien, die in Wirklichkeit weitgehend von den Wirtschaftsoligarchien und ihren Lobby-Handlangern beherrscht werden. Nur, dass das in heutigen Zeiten zeitgemäße und allzu „moderne“ Formen gefunden hat. „Forschungsinstitute“, Think Tanks und Berater segnen alles ab, liefern Argumentationen und setzen alles nach allen Regeln ihrer „Kunst“ um.

Donnerstag, 26. November 2015

Soziale Realitäten

Erstaunt war ich immer wieder, wie wenig über soziale Realitäten bekannt ist. Beispiel: Dass ein Leiharbeiter nach eigenen Einschätzungen kein Geld hat, um sich als Mitglied bei jener Gewerkschaft eintragen zu lassen, die vorgibt, sich für seine Interessen einzusetzen. Dass er, wie er mir erzählt, und seine Interessen also nirgendwo und durch niemand vertreten wird und sich nicht nur dadurch eine Dreiteilung dieser Gesellschaft ergibt: Arbeitgeber, "klassische" Arbeitsplatzinhaber und Arbeitslose/Prekäre. Das letzte Drittel hat nahezu keine Chance, seine Belange zu vertreten, gschweige denn überhaupt öffentlich sichtbar zu sein. Die Medien aller Kanäle  geben dafür offenbar kein Plateau ab. Oft genug wird dieses "letzte Drittel" der Gesellschaft nach allen Regeln der Kunst des Profitmachens ausgenommen und beispielsweise Arbeitsplatzschutzbestimmungen sind bei ihm (leider oft genug mit Zustimmung der "klassischen" Arbeitnehmerschaft) auf eine krasse Weise ohnehin nur Makulatur. Nun sollen sogar Flüchtlinge, die offenbar die klassische "Reservearmee" abgeben sollen, gegen diese ständig sich vergrößernde Bevölkerungsschicht ausgespielt werden, indem der Mindestlohn planmäßig unterlaufen wird, was ja jetzt schon viel zu häufige Praxis zu sein scheint. Dass Manager oft mit einem astronomischen Gehalt entlohnt werden, das weit jenseits der Vorstellungskraft eines einfachen Arbeitnehmers ist, scheint zur Normalität zu gehören. Es wird sich einfach nicht dafür interessiert und die allgemein ausgegebenen Formeln von Verantwortung oder Leistung wiedergekäut. Diejenigen, die diese Menschen offiziell vertreten sollten, sind oft genug ein gut bestallter Teil dieses Systems. Weit verbreitet ist oft Resignation angesichts solcher Zustände. Man könne daran ja ohnehin nichts ändern. Es war schon immer so und wird immer so sein. Dabei beruht auch der wirtschaftliche Nachkriegserfolg Deutschlands auf einer Sozialpartnerschaft ("soziale Marktwirtschaft"), die jetzt zugunsten eines hemmungslosen Turbokapitalismus, - als "Globalisierung" verkauft, - aufgekündigt erscheint. Verbreitet werden Zahlen, die die soziale Realität kaum beschreiben. Einfaches Beispiel: wenn jemand 100 000 Euro verdient und der andere 10 Euro, dann ist der rechnerische Durchschnitt 5005 Euro (was natürlich in der Realität niemand verdient). Tatsache ist auch, dass immer mehr Menschen von ihren sozialabgabepflichtigen Einkommen nicht mehr leben können. Aufgestockt wird vom Arbeitsamt, so wird gerne verbreitet. Doch wer ist „das Arbeitsamt“? Der Staat. Das Gesamte. Die Allgemeinheit. Sie hat die Kosten zu tragen, genau wie bei der "Bankenrettung" Ein beliebter Sport ist besonders bei den Medien, die verschiedenen „Töpfe“ dieser Allgemeinheit gegenseitig auszuspielen (Bund, Land, Gemeinden, Sonderzuschüsse, EU...).Insgesamt aber scheint zu gelten: Wer permanent verbreitet, dass es in Deutschland noch nie so gut gegangen sei wie heute, der weiß über Statistik zu wenig Bescheid oder vertritt einfach nur Interessen. 

Mittwoch, 25. November 2015

Pressekonferenz und Werbung

Bei "Pressekonferenzen" von Fußballvereinen gibt es kleine (aber durchaus zu große) Bildschirme, auf denen die Logos von Industriekonzernen rollieren. Trainer und andere Wichtigs ziehen dahinter sitzend die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und die Logos, was jetzt auch in den kurzen und meist wenig bedeutsamen Einblendungen der Fernsehprogramme (auch der öffentlich-rechtlichen!) zu sehen ist. Nur über das Fernsehen funktioniert das ja. Der Wettbewerb um Aufmerksamkeiten scheint nun auch auf diesen „Pressekonferenzen“ der fetten Fußballvereine geführt zu werden, bei denen die Medienvertreter ihre ergebenen und bewundernden Fragen meist als Stichwortimpulse stellen. Nun ja, solche Mechanismen scheinen mit unseren vielbeschworenen „Werten“ ja problemlos vereinbaren zu sein, was sie in Wirklichkeit auf Kosten einer gleichgültigen Allgemeinheit und des fußballerisch bedeutungslosen Restes der Welt angreifbar macht. Die Durchdringung jeglicher Sphären von den penetrantesten privaten Profitinteressen (und nur in sehr latenter Weise von den viel gescholtenen religiösen Überzeugungen...), die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die Penetranz der smart grinsenden Geschäftemacher zeitigt Folgen, die vielleicht doch ein bisschen fragwürdig sind, was in den scheinbar empor strebenden Gesellschaften eines ungezügelten Manchesterkapitalismus besonders gut zu sehen ist.

Dienstag, 24. November 2015

Grundwerte und Werte

Oh je! Ich lese, ich überfliege die Meldung, dass manche „Fans“ ihre Kosten für die Länderspielabsage nicht voll erstattet bekommen, weil „outgesourct“ wurde. Tricky, das. Auch will, so war zu erfahren, ein abgas- und CO2-betrügerischer deutscher Automobilkonzern seine Kunden in Deutschland im Gegensatz zu jenen in den USA mit Entschädigungen oder Ähnlichem recht schmal halten. Macht ja nichts, ist ja nur die Umwelt, die das Abgaszeugs abkriegt! Und die gehört allen.... Ob das alles wahr ist? Das darf doch nicht wahr sein! Pech gehabt? Ob das die gerade jetzt so vielbeschworenen „Grundwerte“ repräsentiert? Oder vielmehr die „Werte“? Ob hier jemand etwas verkennt? Ob das dann doch etwas schnöde ist? Helmut Schmidt ist jetzt abschließend geehrt worden. Ob er noch eine Zeit repräsentiert, als man gewisse Dinge etwas anders gesehen hat? Etwas weniger unter dem kaufmännischen Aspekt? Etwas? Ob sich hier merklich und unmerklich im Laufe der Zeit die Perspektive etwas verändert hat?

Montag, 23. November 2015

Herausforderung der Globalisierung

Auch ein Autoskandal dieser Tage zeigt wieder: Leute, die mit soliden zweistelligen Millionensummen und fetten Abfindungen in Rente geschickt werden, weil sie die Allgemeinheit schlichtweg betrogen haben, sind wegen ihres erfolgsgetragenen und machtbewussten Verantwortungssinns jahrelang gehätschelt worden. Wer verantwortet dies? Letztlich niemand, so stellt sich heraus, sondern das System der Regeln, nach denen alles abzulaufen scheint. Wahnwitziger Reichtum versus galoppierender Armut. Die Armen hoffen, reich zu werden, was jede noch so große Ungleichheit und Ungerechtigkeit am Leben erhält. Denn alles würde ja keinen Sinn machen, wenn es nicht diese Unterschiede gäbe. Der Leistungsgedanke thront noch immer über allem. Dabei gehört auch ein Wille zur Rücksichtslosigkeit, ein Wille zu dieser Art des Erfolgs, sich an der Leistung anderer zu bereichern, andere als „Alphatier“ zu beherrschen und ihnen das Ganze als „Menschenführung“ zu verkaufen. Denn in Wirklichkeit, so die gelegentlich offen dargelegte Idiologie, suche die Mehrheit der Menschen genau dies: Führung und Unterwerfung. Versklavung und Wohlfahrt auf Kosten der Habenichtse in unterentwickelten Ländern ist unter dem Zeichen der Globalisierung daraus geworden. Im Schönsprech der Entscheider sind „Herausforderungen“ daraus geworden: Die Besitzenden und Tonangeber der Zentren samt ihren Handlangern in den Peripherien sind legitimiert, alles an sich zu raffen, auch mit merkwürdigen Freihandelsabkommen, in denen sie sich gegenseitige Vorteile zuzuschustern versuchen, auf Kosten derer, die ohnehin nichts haben und ihnen die Rohstoffe für ihre Raubzüge zu liefern gezwungen sind. 

Sonntag, 22. November 2015

Parteitage

Jetzt scheint wieder die Zeit der Parteitage zu sein. Und die große Zeit der Reden von Schwätzern, die ihre Gemeinplätze unter dem Beifall ihrer Gesinnungsgenossen absondern müssen. Festplatten werden in gestanzten Phrasen geleert, die Parteien versammeln sich dahinter und treffen Beschlüsse, die man genau so von ihnen und den Strömungen in ihnen erwartet hat. Selbstvergewisserung. Identitätsrituale. Frankreich, oh je, besonders Paris, und all dies war ein Angriff auf unsere Werte und unsere Partei, jawohl.
Was soll das?, fragt man sich von außen. Hohlheiten. Verkäufer von müden Phrasen, die nichts so meinen zu scheinen, wie sie es sagen. Die jeden Kompromiss mitmachen. (Jaja, ohne Kompromisse geht’s in einer Demokratie nicht....aber jeden? Alles und jedes zermahlen in den Mühlen einer Kungelei und seltsamer Absprachen...?). Sie versammeln sich unter den grellen Sprüchen der Werbeagenturen. Vorsitzende werden mit großen Mehrheiten gewählt – oder mit kleineren. Die Kleinen bestätigen die Großen, ihre Häuptlinge und Leittiere. Mit Abstimmungsergebnissen, selbstverständlich, damit auch alles demokratisch wirkt. Und dann geht’s ins Rennen um die Macht im Staat, um die Deutungshoheit, um das souveräne Absondern in brav vom Fernsehen übertragenen Talkshows, bei denen die immer selben Nasen, ihre immer gleichen Sprüche zu den immer gleichen Fragen einer immer gleichgesichtigen Moderation ablassen. Betroffenheit, Empörung, Forderungen. Gegen wen? Gegen die Entscheidungsträger. Diese verweisen ihrerseits auf größere Zusammenhänge, können nix machen. Beifall. Mit sich im Reinen sein, hauptsächlich mit sich selbst, das ist wichtig. Selbsterschöpfende Rituale. Die Allgemeinheit tritt weit dahinter zurück, eine Kumpelei der parteibonzigen Verantwortungsträger lässt sich auf Parteitagen demokratisch legitimieren. Diese Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit, so hat das viel beschworene Grundgesetz einmal erklärt. "Wirken mit...". Inzwischen haben sich diese Parteien des Staates längst bemächtigt, sie kontrollieren ihn und klatschen auf Parteitagen sich und ihrem eigenen unterwürfigen Getue bei sinkenden Mitgliederzahlen selbst Beifall. 

Samstag, 21. November 2015

Entscheider

"Ich arbeite dafür (...), dass wir diese Außengrenzen wieder in den Griff bekommen, weil sie uns die Freiheit im Inneren der Europäischen Union erhalten", sagt Angela Merkel in ihrer Rede zur Flüchtlingsfrage anlässlich 25 Jahre CDU-Landtagsfraktion in Schwerin. Das ist das Stichwort. „Wir schaffen das!“. Ach? Die deutsche Politik hat im europäischen Rahmen kläglich versagt. Nichts ist geschafft! Absolut nichts. Nicht mal das! 130 Flüchtlinge sind inzwischen auf die einzelnen Staaten verteilt, viele Wochen nach den einschlägigen Beschlüssen, die 160 000 vorsahen. Wieso erpressen diese Leute nicht diese unwilligen Staaten mit EU-Beiträgen, wenn genau diese „Staaten“ den Rest Europas so rücksichtslos erpressen? EU-Egoismus. Wie wenn hier kein Land des Egoismus sei! Hier in Deutschland ist er sogar gesellschaftlich verordnet, trotz und gegen alle wohlmeinenden Freiwilligen, die der Stolz dieses Landes sind und zu denen solche „Entscheider“ der Politklasse nicht gehören. Was ist eigentlich mit den Menschenfreunden aus Frankreich? Es sind hier wie dort nur wenige Politiker und Bestimmer, die sich selbst persönlich an Hilfe beteiligen. Es entspricht halt nicht ihrer Idiologie. Und sie sind zu bequem dazu. Zu wohlsituiert. Die liefern lieber Waffen in den Nahen Osten, weil ihrer Klasse das Geld bringt. Und? Kulturmenschen sind ohnehin nicht sichtbar. Wieso eigentlich nehmen die wichtigsten „Verbündeten“ in Europa so gut wie niemand auf? Angst vor Le Pen? Rechtspopulisten? Bitte keine solche politischen Tabuzonen! Das passt nicht zu Europa, - zur EU wahrscheinlich schon.  

Freitag, 20. November 2015

Empfehlungen der Celebrities und anderer Promis

Mir fällt auf, dass immer mehr „Celebrities“ und gestandene Hollywoodgrößen Uhren, Kaffeemaschinen, Parfums und andere Konsumgüter in farbig grinsenden medialen Kampagnen mit großflächigen Anzeigen empfehlen. Es weiß ja jeder, dass dies mit den persönlich gepflegten Gewohnheiten der jeweiligen „Stars“ nichts zu tun hat, dass es eine reine Sache des Vertrags und des gewerbsmäßig übertragenen Images ist. Der Trick geht so: wer dies benutzt, kann sich wie der XYStar fühlen. Ist fast schon so wie das angebetete Standbild der Prominenz. Und es klappt auch noch! Shoppen wird auf diese Weise mindestens dreimal so schön! Übrigens: Comedians, die sich gerne als unabhängig und kritisch inszenieren, sind darin besonders gut. Und wenn ungehörige Paparazzi über das Privatleben dieser Celebreties berichten oder belichten, ist das denunziatorisch, feige und miserabel. Interessiert aber die auf den Geschmack gebrachte Öffentlichkeit. Homestorys, Klatsch, Plauder- und Liebesgeschichten sind so lange gut, wie sie den „Promis“ nützen. Haben sie aber ein ganz bestimmtes Interesse erweckt, sollen sie tabu sein. Und über allem ein universelles positives Lächeln! Um Parallelen zu entdecken, mag sich ein Blick in Aldous Huxleys in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschriebenes Buch „Schöne Neue Welt“ lohnen.  

Mittwoch, 18. November 2015

Unkrautvertilgungsmittel

Wer wäre man, dass man die Gefährlichkeit von Glyphosat bestimmen könnte? Es ist das am meisten verwendete Unkrautvertilgungsmittel und findet beispielsweise als Wirkstoff in dem berühmt-berüchtigten Mittel „Roundup“ Anwendung, auf das bestimmte Landwirte schwören, weil es alles vernichtet, was ihrer Ernte gefährlich werden könnte. Die zuständige EU-Behörde erklärt es als unbedenklich und will sogar den Grenzwert für die tägliche Aufnahme von 0,3 auf 0,5 Milligramm hochsetzen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hingegen stuft das Mittel klar als „krebserregend“ ein. Beide stützen ihre Einstufung auf eine Fülle von Untersuchungen. Wer hat nun recht? Unter dem Eindruck der Informationen darüber, welchen Einfluss die Lobbyisten in Brüssel und in Berlin haben, drängt sich ein bestimmter Verdacht auf. Zu beweisen ist da natürlich gar nichts. Ob man sich nicht noch etwas mehr Zeit hätte lassen sollen, um die strittige Frage etwas klarer zu entscheiden? Die "zuständigen Behörden", die Rechtsverdreher, all diese so unabhängigen „Gesundheitsspezialisten“...... 

Dienstag, 17. November 2015

Gastronomie (2)

Ein Fernsehkoch, der mit seinem Schnurrbart und eingebautem Dauerlächeln längst zu einem Markenzeichen geworden ist, hat jetzt, so hieß es, Probleme mit der Steuer. Steuerhinterziehung. Sozialbetrug. So die Vorwürfe, die keineswegs richtig sein müssen. Findige Rechtsanwälte der teuren Art werden hier wahre Bollwerke aufbauen oder längst aufgebaut haben. Schaden für die öffentlichen Kassen: 300 000 Euro. So heißt es. Mit der Entlohnung von Angestellten herumgetrickst. Mutmaßlich. Im eigenen Gourmettempel auf dem Rücken von Mitarbeitern Geschäftlein gemacht. Mindestlohn? Hm. Nicht ganz eingehalten. Ist ja Gastronomie. Und der geht’s doch so schlecht! Und erst den Sternegastronomien! Da müssen dringend Werbeverträge ran. Produktlinien. TV-Auftritte. Gut gelaunte und honorierte Einlagen. Allüberall. Da muss ja etwas liegen bleiben. Und: Steuerhinterzeihung ist in. In München wurde das ja im Sommer gleich mehrfach einem großen Publikum vorgeführt. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Privatsphäre. Klaro. Alles ist sowieso nur mutmaßlich so. 

Montag, 16. November 2015

Gastronomische Expansion

Mir fallen schon seit längerem die vielen Fernsehköche auf, die je nach Zielgruppe überall (auch und gerade in den elektronischen Medien...) ihr Süppchen kochen. Man kann sich ihre vielen Namen schon gar nicht mehr merken. Es gilt dabei, was durchaus lobesam sein könnte, das Gute vom Schlechten zu scheiden und es entsprechend zuzubereiten. Ein sinnliches Vergnügen. Ein Fest mit dem richtigen Kochbuch in der Hand. Nur: Man muss sich so etwas leisten können. In ihrer mittelklassigen Welt äußern diese Starbrutzler so gerne, dass hier in Deutschland doch niemand hungern oder sonstwie darben müsse. Es ginge doch allen soooo gut (der Zusatz „im Vergleich zum Rest der Welt“ steht für das Bemühen um eine eher „alternative“ Zielgruppe und wird von manchen pflichtschuldigst darangehängt...). Ich empfehle mal einen Blick zu den Tafeln. Einfach so. So nebenbei zeigen gewisse Zahlen, dass das Essen als Zeichen der sozialen Polarisation ein Statussymbol geworden ist, dessen Kapitaleinsatz und Zeitaufwand sich halt nicht alle leisten können. Man bekocht also möglichst mit einem Dauerlächeln im Gesicht diejenigen, die es sich leisten können. Selbstverständlich fehlt auch nicht der Hinweis, das man halt ein wenig mehr Aufwand dafür leisten müsse, sich etwas Wohlschmeckendes zuzubereiten. Die Prioritäten müssten sich verschieben, früher sei das ja auch anders gewesen. Ach, und wer seine Verzehrwaren beim Discounter kaufe, sei selbst schuld, wenn er sich ungesund ernähre. Was wolle man von anonymen Industrie-Erzeugnissen eigentlich erwarten, die ihre Käufer über den Preis finden? Das könne ja nur und unter sämtlichen Mittelklassegesichtspunkten NICHTS taugen. Nebenbei eröffnet der grinsende Koch gerade eben sein zigtes Lokal, was er gerne mal als seinen finanziellen Erfolg ausweist. Selbstverwirklichung rocks. Wer nichts wird, ist selbst schuld. In Dubai, London und Südafrika gekocht und jetzt mit kulturell wertvollem Nobelfood und Kochbüchern die Ernte eingefahren. Gastronomische Expansion ist angesagt. Wer es sich nicht leisten will, bleibt zurück. das passt und wird gelernt. 

Sonntag, 15. November 2015

Hoch über Albträumen

One Night in .....

Paris

Ist doch klar, dass wir mit Paris solidarisch sind. Die Frage ist nur, was das heißt. Alberne Bildchen mit der Trikolore veröffentlichen? Leute, wir sind da genauso angebombt! Wir sitzen im selben Boot. Paris ist eine wunderbare Stadt! Berlin auch. London auch. Und Rom. Wir sind dort, überall. Wir sind in Europa! Wir sind Europa! Das ist sooo wertvoll.....

Freitag, 13. November 2015

Selbst bestimmter Tod

Selbst bestimmter Tod? Gut wäre es und im Grundsatz okay. Der Bundestag hat ja in der vergangenen Woche darüber abgestimmt. Gesetz und Selbstbestimmung. Doch scheinen auch auf diesem ernsten Gebiet, wie überall, die mittelklassigen Gutmenschen und moralischen Bescheidwisser von ihren geschützten und gestützten Welten aus die Szene zu bestimmen. Diejenigen, die die Meinungshoheit rücksichtslos auf allen medialen Kanälen ausüben, die hierarchisch bestimmen und egoistisch anordnen. Seltsamerweise hat in der ganzen Diskussion keine Rolle gespielt, dass im Falle einer völligen Freigabe an das Subjekt wohl sehr bald so etwas wie ein „sozialer Druck“ aufkommen könnte. Die Formulierung „Falle doch nicht Deinen Angehörigen zur Last“ oder „was das wieder Geld kostet!“ würde ins breit gestreute Vokabular der Gesellschaft einwandern und es vor allem älteren Menschen nahe legen, sich umbringen (zu lassen). Ein scheinbar akzeptierter Konsens würde dem Gelde geopfert, oder den "Chancen der nachfolgenden Generation". Ein ehrgeiziger Jungpolitiker hatte ja diesbezüglich einst einen Versuchsballon steigen lassen, was schließlich als Ergebnis erbrachte, dass die Zeit noch nicht reif für solche durchgreifenden Einstellungen sei.  Es würde aber jetzt genauso funktionieren wie jetzt mit dem Schönheitswahn und den sich daran knüpfenden Operationen: Zuerst nur Avantgarde, dann allgemein akzeptierte Methode der „Entsorgung“. Geld, Beiträge, Investitionen, Produktivkraft u.ä. wären, - um nur Stichworte zu nennen - Argument genug. Auch dies würde ins längst akzeptierte Motto des Neoliberalismus passen: jeder ist für sich selbst verantwortlich, auch wenn er von seiner Umwelt und den von ihr propagierten Wertmaßstäben aus "Kostengründen" dazu gedrängt wird. "Die Allgemeinheit kann sich das nicht mehr leisten". Das Geld regiert und entscheidet. Und das spricht eine sehr eindeutige Sprache. Jegliche Formen von Menschlichkeit werden ihm, dem Geld nämlich, nur allzu gerne geopfert. Wer sich unbedingt selbst entscheiden will oder kann, müsste auch das Geld dazu haben. 

Mittwoch, 11. November 2015

Spiel der Inszenierung

Ob die Vielen das Spiel mit den Inszenierungen noch durchschauen? Politiker bringen gestanzte Anliegen vor, stehen scheinbar für etwas ganz Bestimmtes (mit dem sie auf anderer Ebene nichts zu tun haben!), was durchaus auch mal von der gröberen und durchschlagsfähigen Sorte sein darf. Beispiele gibt es viele. Kolumnisten und ständig wiederkehrende Imageträger machen wichtige Gesichter und Meinungen, sind ätzend albern und beschäftigen ganze Stäbe von Zuträgern. Prominente aller Art empfehlen sich auf ihren „offiziellen Homepages“ und lassen Imagebroschüren einbringen. Geschickt lancieren sie Enthüllungsgeschichten und neueste Berichte über ihr scheinbares „Privatleben“ in den Medien, erzeugen Interesse, das dann oft genug auf eigene Produktlinien gelenkt wird. Es gilt, ein Stück Privatheit zu ergattern, wenn schon nicht das eigene, dann das von „Promis“. Noch besser: ein Blick durchs Schlüsselloch eines Arschlochs, das möglichst prominent ist und in möglichst effektiver Selbstverherrlichung mit auf Shopping-Tour geht. Online-Tagebücher der medial inszenierten Belanglosigkeiten sind auch beliebt. Peinlich, das. Albern. Doof. Zumindest für den, der es einmal durchschaut hat und zumindest auf diese Weise nicht mehr so leicht zum Konsum rumzukriegen ist.  

Dienstag, 10. November 2015

Bildung, ein System der Beeinflussung

Jaja, das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ beschreibt in einer seiner bisher letzten Ausgaben gut, wie die Wirtschaft sich inzwischen sogar an die Schule heranmacht, um die Köpfe von Lehrern und Schülern zu erobern. Und wie staatliche Stellen, insbesondere das Innenministerium, dabei artig mitspielen. „Personell und finanziell ausgeblutet“ hätten dem die Schulen kaum etwas entgegen zu setzen, Bildung würde willig den Interessen von Unternehmen ausgesetzt, ihren manipulativen und tendenziösen Darstellungen. Angestellte von Unternehmen selbst hätten gelegentlich sogar schon die Lehrerposition selbst eingenommen (genauso wie in der "Regierung"). Kostenloses „Lehrmaterial“ und Spenden aller Art würden dem von seiten der Firmen entgegen gebracht, Lehrer verteilten dementsprechend Gutscheine, Schulhefte und Trikots mit Markenlogo. Gewinn- und Gemeinwohlinteressen würden zugunsten des Profits gegenseitig ausgespielt.
Das, so würde ich hier meinen, ist alles keine Überraschung, sondern die Steigerung und Fortsetzung einer Idee, die schon in den vergangenen 30 Jahren die ursprünglich staatliche Aufgabe der Bildung beherrscht hat. „Fit machen für den globalen Wettbewerb“, „Bologna-Reform“ und Verkürzung aller Ausbildungssgänge zugunsten einer frühen Eingliederung in den Wirtschaftskreislauf sind ja nur Stichworte auf diesem Weg (den Christdemokraten, Sozialdemokraten und Grüne unter wechselnden Vorzeichen gleichermaßen verfolgt haben...). So, wie bei der „inneren Sicherheit“ das Stichwort „Terror“ alles zu rechtfertigen scheint, so ist in scheinbar wirtschaftlichen Dingen (die gleichwohl das ganze Leben betreffen) das Wort „globaler Wettbewerb“ die Rechtfertigung für nahezu alles. Privatisierung und Vereinzelung schienen in der neoliberalen Phase der Schlüssel für die Lösung aller Probleme. Scheinbar gefälschte Doktorarbeiten und leichtfertig vergebene Titel scheinen da nur die Kehrseite eines übergroßen Leistungsdrucks, der sich für die Wirtschaft vor allem in Umsatzzahlen und Gewinnmargen bemisst. Der aktuelle Großskandal in der Automobilindustrie scheint da mit all seinen totalitären Implikationen nur ein weiterer Beleg auf diesem Weg zu sein. 

Sonntag, 8. November 2015

Arm und Reich today - Vereinzelung

Jaja, angesichts all der Missstände und der seltsamen Mechanismen dieser Welt die Leute in die Vereinzelung treiben! Es gilt der subjektive Gefühlsausbruch, die emotionale Befindlichkeitsmitteilung, das banalste am Ich. Facebook und Co. sind da nur ein Beleg unter vielen. Viele Medien sind dabei die Schrittmacher, wenn es darum geht, Leuten Sand in die Augen zu streuen. Betäubungsstrategien zu entwerfen. Die Literatur macht da ja auch gerne mit. Persönliche (nichts Kollektives) Spiritualität (Kirchen sind out!) lässt sich dafür gerne missbrauchen. Das Bildungsbürgertum japst mit, so gut es halt geht. Mit der Zeit gehen, digital werden, neoliberal sowieso... dabei sein ist alles. Wer nicht mitmacht, ist isoliert. Wie armselig! Als müsste man das Einzelne nicht mit dem Gesamten in einen sinnvollen Ausgleich bringen! Als sei genau dies nicht eine anspruchsvolle Veranstaltung. Denker sind in Denkfabriken abgestellt, eingefriedet und gut honoriert, Elfenbeintürme wachsen von Konzernen hochgezogen aus der Erde, Universitäten sind eine Veranstaltung des Staates und als solche verpönt. Grundlagenforschung findet nicht mehr statt, es zählt, was Profit bringt. Schule des Turbokapitalismus. Keine Tarife mehr, dafür Start-Ups, in denen sich die Leute selbst ausbeuten, um schließlich überwiegend pleite zu gehen. Keine Gruppen, keine Mengen, keine Massen mehr. Das trüge nur zur Destabilisierung des „Systems“ bei. Keine generellen Regeln mehr, denn dann würden ja die Schwachen (die ja nur eine Chance haben, wenn sie sich vereinen) stärker. Es gelten zunehmend einzelne Abmachungen, Verträge, Agreements, die mit Individuen getroffen werden, um das Ganze zu schwächen. Denn der einzelne Schwache ist chancenlos gegenüber dem Starken. Dieser kann auf diese Weise endlich seine Bedingungen diktieren und verkauft das dann über findige PR-Agenturen so, als sei es zum Wohle der Allgemeinheit. Ob das demokratisch ist? Sozial? Begriffe aus vergangenen Zeiten, klar. Globalisierung nach Art der Besitzenden ist angesagt. Polarisierung auf allen Gebieten. Aufspaltung in einzelne Individuen. Teile und herrsche. 

Samstag, 7. November 2015

Arm und Reich today

85 Menschen besitzen so viel, wie die halbe Weltbevölkerung. Noch nie war Geld so ungleich verteilt. Wenn die Reichen immer reicher werden, dann haben auch diejenigen etwas davon, die nichts haben – heißt es. Steht im Raum. Von den Superreichen profitieren? Es würde etwas einsickern in andere Schichten, wenn diese Schmarotzer immer reicher würden. Wer eigentlich verbreitet solchen Unsinn? Seit dem großen Finanzeinbruch 2008 wurden beispielsweise allein in Großbritannien 118 Milliarden eingespart, die auf Umwegen als Boni und sonstige Vergütungen an die Banker und ein paar Manager gingen. Während die Reichen ein paar schlechtere Monate hatten, ging an den Rest der Welt während all der Jahre seitdem kein Vermögenszuwachs mehr. Sparkurs allüberall. Stagnierende Einkommen. Hingegen explodierende Einkommen der Superreichen. Vorbei die Zeiten von „mehr Demokratie wagen“ und Chancengleichheit. 
Wenn sie Taxis mieten, Restaurants besuchen, noble Uhren, Yachten und Autos kaufen, erzeugen sie Wohlstand für alle, so das immer wieder dahinter stehende und zu oft verbreitete Credo der Reichen und ihrer Handlanger. Reichtum zu verteilen schaffe Chancen für alle. Das stimmt gleich in mehrfacher Hinsicht nicht. Denn solche „Konsumausgaben“ kommen auf dem Umweg über Arbeitsplätze nur einer kleinen Anzahl von Menschen zugute, die in der Regel für ihre Dienste nicht gerade herausragend bezahlt sind. Und was überhaupt in den Bereich von Unternehmen gelangt, also zu Betriebskapital wird, wird nicht mehr im altmodischen Sinne investiert, sondern es wird zur Rationalisierung von Betriebsabläufen verwandt, - was heutzutage heißt: es werden Arbeitsplätze eingespart, es werden Menschen „freigesetzt“, rausgeschmissen, die in den Industriestaaten dann auf Kosten des Staates alimentiert werden. Sozialtransfer nennt sich dann so etwas. Viele Medien stützen solche Mechanismen ab und preisen den Mythos von Steve Jobs, Bill Gates und Co. (Figuren, die alle aus den 70er und 80er Jahren Jahren stammen...).  Als neulich jemand einen BH für 2 Millionen Euro vorführte, war die mediale Gier überwältigend und die Meldung überall präsent. Ein weiteres Beispiel: in den sogenannten „Autotests“ der Zeitungen, Zeitschriften und TV-Sendungen, werden in der Regel teure Sportwagen vorgeführt, die sich niemand von denen leisten kann, die davon träumen.Es scheint, als sei dies das normalste der Welt.  

Mittwoch, 4. November 2015

Momentaufnahme

Das ist auch eine Momentaufnahme: ein hoher Fußballfunktionär kommt in Erklärungsnot, weil mehr als 6 Millionen irgendwohin, sehr wahrscheinlich in Richtung FIFA geflossen sein sollen. Dort scheinen ja ohnehin nur Abzocker und Korruptionsspezialisten zu sitzen. Ein einziger Sumpf, das, - so scheint es. Bloß nichts behaupten, erst mal abwarten. Auch wenn dieser Sumpf nur auf Druck den einen oder anderen Einblick in seinen Morast zu gewähren scheint. 6,7 Millionen? Daran scheint sich jetzt niemand erinnern zu wollen. Auch nicht ein stotternder und hilflos herumdrucksender Fußballfunktionär auf einer Pressekonferenz. Kommt ja aus der Portokasse. Man kann ja nicht über jede Kleinigkeit Bescheid wissen. „Peanuts“ hat sowas ein Bankboss legendär einmal genannt. Aber „Verantwortung“!, das schon. Das darf sein. Wird auch gerne mal mit ein paar Extramillionen honoriert. In solchen Kreisen spielt das ja ohnehin keine Rolle, - lächerliche 6,7 Millionen! Das kann einem schon mal rausrutschen. Mal eben Unterschrift drunter gesetzt. Ist jetzt und war damals nicht wichtig. Ein legendärer Fußballspieler, der irgendwie irgendwo bei irgendwas beteiligt zu gewesen scheint, scheint nach der Methode „Schau mer mal“ die Sache auszusitzen. Nix sagen. Alle scheinen sich ohnehin an nichts Genaues nicht zu erinnern. Behörden sind unterwegs, brauchen aber jene Zeit, die die Aufmerksamkeitsspanne des breiten Publikums natürlich weit übersteigt. Das will nämlich weiterhin an sein "Sommermärchen“ glauben. Also verläuft sich das alles im Sand und Ausschüsse werden gegründet. Brave Spieler, das! (Auf Plätzen und in Parlamenten). Üble Funktionäre (will jetzt gerade niemand sein!). Noch immer wird das sauber geschieden. Dabei kann die Gesamt- und Verdienstlage dieser vom Turbokapitalismus begünstigten Spieler als ein einziger Skandal begriffen werden. In ganz Europa übrigens. Das arme Spanien wurde offenbar ja von der EU mit ein paar vielen Millionen (oder Milliarden? auch egal...) kräftig unterstützt, damit es unter anderem seine Starfußballclubs von der Steuer freihalten kann. Ob die EU auch ein komischer Club ist? Der seine Substanz jetzt ganz offen angesichts herbeiströmender Flüchtlinge zeigt? Aber mit Millionen und Milliarden hantieren, das geht schon! Jetzt wurden 30 Flüchtlinge an einem Flugzeug inmitten eines Spaliers von EU-Funktionären verabschiedet: aufgrund eines schon vor Wochen verabschiedeten "Programms" will die EU 160 000 auf ihre einzelnen Mitgliedsländer verteilen. Na gut, immerhin schon mal 30! Auch nicht schlecht! Der Schulz faselt dazu etwas vom Lächeln im Gesicht eines Flüchtlingskindes. Ein Herz für Kinder! Derweil weitet sich ein Abgasskandal weiter aus: Deutschlands größtes Unternehmen hat wohl auch bei Benzinabgaswerten geschummelt. Und über die hochgelobte "Plattform" (mehr platt als plat-) in andere Fabrikate verteilt. Der über die Medien nahezu dauernd kolportierte Lichtblick: Es hat diese Betrügereien selbst aufgedeckt und zugegeben. Musste nichts in den USA zugeben. Unsäglich, das alles.

Dienstag, 3. November 2015

Image, Werbung und Globalisierung

Wer redet denn noch so tumb traditionell von „Werbung“? Im Zeitalter der sogenannten Globalisierung ist das oft „Branding“, also das Aufladen eines Produkts oder eines Begriffs mit emotionalen Inhalten und Botschaften. Kulturelle Stereotypen scheinen sich dazu besonders gut zu eignen: alle Amerikaner sind oberflächlich, alle Franzosen träumen von der Liebe, die die Italiener recht feurig machen, alle Schwedinnen sind blond... usw. Für was wohl inzwischen „Made in Germay“ steht? Für Ehrlichkeit, tüftlerischen Fortschritt und Pünktlichkeit? Nun ja, von den in Deutschland gebauten Automobilen wird ja oft behauptet, sie seien die besten überhaupt. Ob sie das wirklich sind? Der Kunde kann sich nicht irren. Exporterfolge und Kohle sprechen für sich. Was das für ein Denken ist? Wohin es führen kann, wenn Firmen mehr auf Image und Ruf setzen, auf Werte und Emotionen, als auf Qualität, das wurde nicht erst jüngst an vielen Beispielen ersichtlich.
Doch die Personen, Firmen, Staaten und Produkte gehen flott weiter voran, wenn es um daraum geht, sich von anderen zu unterscheiden, einen Lifestyle zu prodduzieren und die damit verknüpften Insignien. Bloß immer auf der Höhe des Zeitgeists sein! Prestige, Lebensgefühl und „Konkurrenzfähigkeit“ (was ein anderes Wort dafür ist, andere Mitbewerber fertig zu machen, was nicht heißt, sie unbedingt in der Qualität zu überholen... alle Tricks und Betrugsmechanissmen scheinen da ja erlaubt...) Gebote der Globalisierung. Ein einprägsames Logo und eine zeitgemäße Farbgebung scheinen auch dazuzugehören, was dahinter im Alltag des Produzierens passiert, ist dabei egal. Nur das Erscheinungsbild am Markt scheint da zu zählen. Es zählt, was am billigsten ist. Umsatz. Strategie. Penetration. Was eigentlich wäre angesichts dessen der Begriff „günstig“. Wieso muss es immer „billig“ sein? Vom Image her gedacht, wäre nicht nur das lächerlich. Teure Phrasen und dämliche Wortspiele, alles passt und wird gut.  

Montag, 2. November 2015

Images (1)

Was denken wir denn über Marken und Images? Wir wissen, dass von der Industrie sehr viel Geld dafür ausgegeben wird, dass es ein allgemein anerkanntes Gebiet der Wissenschaft zu sein scheint und wir müssen zudem als einigermaßen denkender Mensch geradezu lachen über diesen Begriff, der ja nicht erst in jüngster Zeit von der Industrie selbst total zugrunde gerichtet wurde. Dieselkisten und Motoren: Made in Germany. Naja. Eine Computermarke, die mal das Image des Piekfeinen und Außergewöhnlichen hatte, ist zum nach Börsenwert teuersten Konzern der Welt aufgerückt, um, wie jeder weiß, die Hersteller in Asien und die Böden in Afrika auf der Suche nach seltenen Erden auf der Jagd nach besserem Profit auszunehmen! Kein Wunder, dass man da Geld auszugeben gewillt ist, um das Image ein bisschen positiver aufzuladen und so etwas wie Exklusivität weiterhin zu produzieren. Ein paar Chemie-Düngemittelkonzerne und etliche „global“ agierende Lebensmittelkonzerne scheinen uns unter anderem aus Gründen der möglichst profitablen Logistik schleichend zu vergiften, was natürlich keiner merken soll. Auch die Pharamnkonzerne scheinen da gerne mitzumischen, wobei deren "Kerngebiet" wohl die Krankenkassen sind. Doch die Nachrichtenlage muss da möglichst ein wenig „gelenkt“ und geschönt werden. 
Und so geht es weiter. Filme über dieses und jenes, „Imagefilme“, sollen da eine Marke mit Bedeutung aufladen, die natürlich nichts mit der Realität zu tun haben muss. Ein Witz! Und die „Konsumenten“ fallen reihenweise darauf herein, kaufen sich im Ausland gefälschte Markenprodukte, nur um sich im Licht einer Marke sonnen zu können. Vielleicht aber auch, weil's meist spottbillig ist. Manche Hersteller mit teuren Marken lassen ihre Klamotten in Bangladesh genau dort herstellen, wo auch die ganz billigen Labels in der Produktion unterwegs sind. Auch solche Dinge haben sich längst herumgesprochen und medial verbreitet. Und diese Marken sollen mit Begehren aufgeladen werden? Zum Lachen... auch wenn solche unmessbaren Dinge sogar ernsthaft gelehrt werden...Zeitgenössische Weisheiten.....

Sonntag, 1. November 2015

Lobbyismus und Parlament

Peinlich sowas, wenn es um Grundsätzliches geht! Lobbyismus, Politik, Parlament und Verantwortung. Wichtige Teile des Bundestags scheinen sich zu weigern, die Namen der Lobbyisten zu veröffentlichen, obwohl diese überall zu den Abgeordneten per Hausausweis freien Zugang haben und teilweise sogar in den Büros selbst Gesetzesvorlagen erarbeiten! „Normale“ Bürger hingegen müssen sich strengen „Sicherheitsüberprüfungen“ unterziehen, wenn sie in das Zentrum der von ihnen ausgehenden Macht vordringen wollen. So scheint das zu sein. Und obwohl das alles mit der (der Terrorismus ist ja fast schon ein Totschlagargument) "Sicherheit" leicht zu begründen wäre, widerspricht es sämtlichen Grundlagen der parlamentarischen Demokratie! Ob so etwas zur Politikverdrossenheit beiträgt! Ob sich da hinter den Kulissen komische Spiele abspielen? Ein Schelm, wer so etwas vermutet und die Konstruktion einer Berliner „Politik-Käseglocke“ unter anderem an diesem Mechanismus der Abschottung von kommerziellen Interessen festmachen will! Es hat sogar jemand dagegen geklagt! Und ihm wurde Recht gegeben. Jetzt geht’s – natürlich! - in die nächste Instanz. Berufung und hochbezahlte Anwälte im Talar! Der Rechtsstreit wird wohl Jahre dauern. Natürlich wird nicht einmal ein Ausschuss für so etwas zusammengerufen. 
Doch - scheis der Hund drauf! - auf Druck der sogenannten „Großen Koalition“ scheint sich der Bundestag weiterhin zu weigern, seine Lobbyisten namentlich offen zu legen. Wow! So etwas scheint ja sämtlichen Vorurteilen recht zu geben. „Recht“ geben! Immerhin hat sich die SPD einigermaßen erweichen lassen und weist die Namen ihrer Lobbyisten jetzt aus. Doch die Union der aufrechten Parlamentarier bleibt hart und weigert sich standhaft. Die Interessenvertreter können auch weiterhin ihrer “Tätigkeit“ im Verborgenen nachgehen. Ob das alles richtig ist? Ob's wahr ist? Das darf doch nicht wahr sein! Bitte erklären!!! In tausend Talkshows, die doch ansonsten alle mit PR-Phrasen zugemüllt werden. Es muss doch anders sein! Was ist die offizielle Rechtfertigung für so etwas? Und TTIP wollen sie auch noch im Windschatten der Flüchtlingsproblematik durchpeitschen? Was ist denn das? Parlamentarische Demokratie? Nun ja in vielen anderen Parlamenten scheint das auch nicht anders zu sein. Ob das die Rechtfertigung ist? Verdrossenheit ob solcher Politik?    

Freitag, 30. Oktober 2015

Halloween mit einem Asteroiden

Die Situation erinnert mich ein bisschen an die in Lars von Triers Film „Melancolia“: Heute spätnachmittag/abend/nacht (zusehen sogar mit einem Fernrohr...) (am nächsten der Erde: Samstag um 13, 16 und 19 Uhr) kommt der Asteroid TB 145 der Erde ziemlich nahe, das heißt, er soll in einer Entfernung von etwa 500 000 km (im kosmischen Maßstab ist das nichts) mit etwa 126 000 Km/Stunde vorbei rasen. Der Asteroid soll etwa einen Durchmesser von 400 Meter haben (Zum Vergleich: der, der 2013 in Sibirien eingeschlagen ist und nicht nur durch seine Druckwelle große Schäden (etwa 1600 Verletzte) verursacht hat, hatte etwa 20 Meter Durchmesser). Happy Halloween! Knapp daneben ist auch vorbei, denkt sich da der Optimist. Hoffentlich haben die Wissenschaftler richtig gerechnet. „Heft zurück – setzen – Fünf“, diesen verstaubt älteren Spruch würde es nämlich in einem anderen Fall nicht mehr geben. Eine größere Fläche wäre dann nämlich zerstört. Der Asteroid ist sehr spät entdeckt worden, nämlich am 10. Oktober. Was sagt uns das? Womöglich ziemlich viel. Wenn das Ding die Erde treffen würde, würde uns das im Voraus verraten? Welche Vorwarnzeiten hätten wir eigentlich? Bloß gut, dass es nach Informationen der NASA und der ESA nur 5000 bis 6000 solch gefährlicher Asteroiden gibt! Was solche Informationen wohl taugen? Hm.