Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Kriegsspiele

Dass jetzt die Tornados der Bundeswehr im Eilverfahren mal eben so ohne größeres Nachdenken in den Einsatz geschickt werden sollen, zeugt meiner Meinung nach vom mangelnden Respekt der Häuptlinge (oder moderner: der „Eliten“) ihren Untergebenen gegenüber und gleichzeitig von einer Missachtung der Rolle des Parlaments in einem Staat. Tatsache ist, dass es hier in einem Kriegseinsatz auf Leben und Tod geht und dass genau das quasi „im Vorbeigehen“ vom Parlament abgesegnet werden soll. Könnte einem zu denken geben. Noch schnell vor Weihnachten über die Bühne bringen, damit die Verbündeten in Gestalt eines schwachen Präsidenten, der gegenüber seiner rechtpopulistischen Konkurrenz den starken Mann heraushängen will, befriedet sind. Innenpolitische Überlegungen, nach denen eine Außenpolitik gemacht werden soll. Konzeption? Perspektiven? Pläne? Fehlanzeige. Einfach mal Bomben werfen, - das ist wie im letzten Jahrhundert. Stärke demonstrieren, auch wenn es im besten Falle völlig sinnlos ist. Dabei sein. Zusammen eine Konzeption oder halbwegs effektive Strategie überlegen, die mannigfache Bereiche einbeziehen würde? Fehlanzeige. Dass andere dafür den Kopf hinhalten müssen, zeigt etwas an der Funktionsweise dieser parlamentarischen Demokratie, die eigentlich (auch aus historischen Erfahrungen heraus) sehr viel weiter sein müsste, als diejenige anderer Länder. 

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