Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 1. Dezember 2015
Bin dann mal weg
Wenn ich heute sterben würde, würde niemand drüber reden, daran denken. Man würde „ganz unverhofft“ und
plötzlich und „vor der zeit“, wie es heißt, das Weite suchen.
Dann könnte es zum Beispiel auch eine Verwechslung sein. Könnte.
Doch wenn man es mal ganz unromantisch definieren will, ist der Tod
der Zustand eines Organismus nach der Beendigung des Lebens. - das
klingt gar nicht so schrecklich, wie es alle machen! Wenn etwa ein
Flugzeug abstürzt, dann entlockt uns das die Bemerkung
„ach“ und „oh“. Auch Betroffenheit. Nehmen wir also an, ich
stürbe, wäre es ein riesiges Desaster für mich selbst natürlich.
für die Menschheit vielleicht weniger. Ich wär ja dann mal weg.
Einfach weg. Nicht aufzufinden. Verschwunden. Versicherungen?
Finanzamt? Testament? Erbschaften? Ich hinterlasse keine
ungeklärten Verhältnisse, ich hinterlasse überhaupt keine
Verhältnisse. Sollte also der Tod jetzt kommen, gilt die Devise der
Zweckpessimisten: „der Sarg ist halb leer.“ Ich merke, wie ich
schwanke: zwischen schwarzem Humor, Verdrängung und
Aufschiebgedanken.
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