Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 4. November 2015

Momentaufnahme

Das ist auch eine Momentaufnahme: ein hoher Fußballfunktionär kommt in Erklärungsnot, weil mehr als 6 Millionen irgendwohin, sehr wahrscheinlich in Richtung FIFA geflossen sein sollen. Dort scheinen ja ohnehin nur Abzocker und Korruptionsspezialisten zu sitzen. Ein einziger Sumpf, das, - so scheint es. Bloß nichts behaupten, erst mal abwarten. Auch wenn dieser Sumpf nur auf Druck den einen oder anderen Einblick in seinen Morast zu gewähren scheint. 6,7 Millionen? Daran scheint sich jetzt niemand erinnern zu wollen. Auch nicht ein stotternder und hilflos herumdrucksender Fußballfunktionär auf einer Pressekonferenz. Kommt ja aus der Portokasse. Man kann ja nicht über jede Kleinigkeit Bescheid wissen. „Peanuts“ hat sowas ein Bankboss legendär einmal genannt. Aber „Verantwortung“!, das schon. Das darf sein. Wird auch gerne mal mit ein paar Extramillionen honoriert. In solchen Kreisen spielt das ja ohnehin keine Rolle, - lächerliche 6,7 Millionen! Das kann einem schon mal rausrutschen. Mal eben Unterschrift drunter gesetzt. Ist jetzt und war damals nicht wichtig. Ein legendärer Fußballspieler, der irgendwie irgendwo bei irgendwas beteiligt zu gewesen scheint, scheint nach der Methode „Schau mer mal“ die Sache auszusitzen. Nix sagen. Alle scheinen sich ohnehin an nichts Genaues nicht zu erinnern. Behörden sind unterwegs, brauchen aber jene Zeit, die die Aufmerksamkeitsspanne des breiten Publikums natürlich weit übersteigt. Das will nämlich weiterhin an sein "Sommermärchen“ glauben. Also verläuft sich das alles im Sand und Ausschüsse werden gegründet. Brave Spieler, das! (Auf Plätzen und in Parlamenten). Üble Funktionäre (will jetzt gerade niemand sein!). Noch immer wird das sauber geschieden. Dabei kann die Gesamt- und Verdienstlage dieser vom Turbokapitalismus begünstigten Spieler als ein einziger Skandal begriffen werden. In ganz Europa übrigens. Das arme Spanien wurde offenbar ja von der EU mit ein paar vielen Millionen (oder Milliarden? auch egal...) kräftig unterstützt, damit es unter anderem seine Starfußballclubs von der Steuer freihalten kann. Ob die EU auch ein komischer Club ist? Der seine Substanz jetzt ganz offen angesichts herbeiströmender Flüchtlinge zeigt? Aber mit Millionen und Milliarden hantieren, das geht schon! Jetzt wurden 30 Flüchtlinge an einem Flugzeug inmitten eines Spaliers von EU-Funktionären verabschiedet: aufgrund eines schon vor Wochen verabschiedeten "Programms" will die EU 160 000 auf ihre einzelnen Mitgliedsländer verteilen. Na gut, immerhin schon mal 30! Auch nicht schlecht! Der Schulz faselt dazu etwas vom Lächeln im Gesicht eines Flüchtlingskindes. Ein Herz für Kinder! Derweil weitet sich ein Abgasskandal weiter aus: Deutschlands größtes Unternehmen hat wohl auch bei Benzinabgaswerten geschummelt. Und über die hochgelobte "Plattform" (mehr platt als plat-) in andere Fabrikate verteilt. Der über die Medien nahezu dauernd kolportierte Lichtblick: Es hat diese Betrügereien selbst aufgedeckt und zugegeben. Musste nichts in den USA zugeben. Unsäglich, das alles.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen