Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Sonntag, 27. Dezember 2015
Akklamation
Wie
weit Politiker von der Realität entfernt sein können, hat mir jetzt
wieder ein aktuelles Interview einer Sonntagszeitung mit dem Finanzminister
Schäuble gezeigt. „Als Wirtschaftsminister arbeite ich sehr
vertrauensvoll mit Gabriel zusammen. Als SPD-Vorsitzender hat er mein
vollstes Mitleid, weil er Vorsitzender einer innerlich gespaltenen
Partei ist", soll der nämlich dort gesagt haben.
Ob dem Manne ein solcher Akklamationsparteitag wie zuletzt der seiner CDU nicht peinlich ist? Befremdlich schien mir das zu sein,
insbesondere, weil Teile dieser „Partei“ dem Kurs der Kanzlerin
gar nicht zustimmen, aber aus Gründen der „Räson“ wohl
zugestimmt haben. So gab sich ein Bild einer Partei, das von den
Medien ausführlich wegen ihrer „Geschlossenheit“ abgefeiert wurde, was mit Demokratie meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun
hat. Denn allgemeine Wahlen, aber auch Wahlen zu Parteivorsitzenden,
sollten vielleicht eine Art Abbild der Meinungen innerhalb der
Bevölkerung sein. Es wäre schlimm, wenn dies Abstimmungsergebnis
genau dies wäre. Eine Art monolithischer Block sollte eine Partei
nach Ansicht der Mainstream-Medien wohl sein, eine Ansammlung von
Individuen, die möglichst nur eine einzige Meinung für sich als
verbindlich gelten lassen sollen. Der dicke Siggi ist nach ihrer
Ansicht wohl herb abgestraft worden. Nach meiner eigenen Ansicht
spiegelt sein Ergebnis (das er selbst wohl auch als Katastrophe
empfindet) aber viel eher (wenn auch nicht ganz) die Stimmung in der
deutschen Realität wieder. Was sollen denn solche beifallsumrauschten Akklamationsparteitage?, fragen sich viele Menschen in dieser Realität. Vielleicht erklärt einer mal das. Am besten in den großen Medien.
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