Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 17. November 2015

Gastronomie (2)

Ein Fernsehkoch, der mit seinem Schnurrbart und eingebautem Dauerlächeln längst zu einem Markenzeichen geworden ist, hat jetzt, so hieß es, Probleme mit der Steuer. Steuerhinterziehung. Sozialbetrug. So die Vorwürfe, die keineswegs richtig sein müssen. Findige Rechtsanwälte der teuren Art werden hier wahre Bollwerke aufbauen oder längst aufgebaut haben. Schaden für die öffentlichen Kassen: 300 000 Euro. So heißt es. Mit der Entlohnung von Angestellten herumgetrickst. Mutmaßlich. Im eigenen Gourmettempel auf dem Rücken von Mitarbeitern Geschäftlein gemacht. Mindestlohn? Hm. Nicht ganz eingehalten. Ist ja Gastronomie. Und der geht’s doch so schlecht! Und erst den Sternegastronomien! Da müssen dringend Werbeverträge ran. Produktlinien. TV-Auftritte. Gut gelaunte und honorierte Einlagen. Allüberall. Da muss ja etwas liegen bleiben. Und: Steuerhinterzeihung ist in. In München wurde das ja im Sommer gleich mehrfach einem großen Publikum vorgeführt. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Privatsphäre. Klaro. Alles ist sowieso nur mutmaßlich so. 

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