Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 26. Dezember 2015

Sich Herausforderungen stellen

Mir fällt langsam auf, dass die Floskel „Eine Herausforderung annehmen“ derzeit hoch im Kurs steht. Keine öffentliche Äußerung ohne diese Phrase, die wohl etwas mit der Globalisierung und den damit verbindenen Mechanismen zu tun hat. Mit Kampf, sich durchsetzen in einem Gefecht und mit Verdrängung. Als sei's naturgegeben! Die Wendung hat sich eingeschlichen in unseren Sprachschatz, in unsere öffentliche Art der Verständigung untereinander. Alles und jedes bedeutet „eine Herausforderung“. In der Globalisierung scheint alles ein Kampf (egal ob Krampf!) und "Wettbewerb", die einem Aufgaben von außen stellt, die einen zu mehr Leistung provoziert und das unspezifische Wachstum fördern soll. Der Subtext (dahinter oder darunter verborgene Bortschaft) lautet dabei womöglich, dass nur so „unser Wohlstand“ zu halten sei. Überall der beste, der Weltmeister sein. So die ausgegebene Parole. Es hat hier in Deutschland leider schon einmal eine Idiologie gegeben, die davon ausging und dabei verheerende Ergebnisse gezeitigt hat. So schleicht sich eine speziell und von interessierten Kreisen aufgeladene Redewendung unterirdisch ins Bewusstsein, um ein kollektiver Glaubenssatz zu werden. Als Beförderungskanal solcher sprachlicher Zuspitzung erscheinen die öffentlichen Medien, in denen sich die Mächtigen in all ihrer von ihren „Untergebenen“ angebeteten Macht inszenieren. Es bedeutet wahrlich eine „Herausforderung“, so etwas massenhaft nachvollziehen zu können. 

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