Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 11. November 2015

Spiel der Inszenierung

Ob die Vielen das Spiel mit den Inszenierungen noch durchschauen? Politiker bringen gestanzte Anliegen vor, stehen scheinbar für etwas ganz Bestimmtes (mit dem sie auf anderer Ebene nichts zu tun haben!), was durchaus auch mal von der gröberen und durchschlagsfähigen Sorte sein darf. Beispiele gibt es viele. Kolumnisten und ständig wiederkehrende Imageträger machen wichtige Gesichter und Meinungen, sind ätzend albern und beschäftigen ganze Stäbe von Zuträgern. Prominente aller Art empfehlen sich auf ihren „offiziellen Homepages“ und lassen Imagebroschüren einbringen. Geschickt lancieren sie Enthüllungsgeschichten und neueste Berichte über ihr scheinbares „Privatleben“ in den Medien, erzeugen Interesse, das dann oft genug auf eigene Produktlinien gelenkt wird. Es gilt, ein Stück Privatheit zu ergattern, wenn schon nicht das eigene, dann das von „Promis“. Noch besser: ein Blick durchs Schlüsselloch eines Arschlochs, das möglichst prominent ist und in möglichst effektiver Selbstverherrlichung mit auf Shopping-Tour geht. Online-Tagebücher der medial inszenierten Belanglosigkeiten sind auch beliebt. Peinlich, das. Albern. Doof. Zumindest für den, der es einmal durchschaut hat und zumindest auf diese Weise nicht mehr so leicht zum Konsum rumzukriegen ist.  

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