Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 14. Dezember 2015
Weihnachten als Ritual
Rituale strukturieren unseren Alltag und bilden einen
Teil unseres Tagesablaufs. Es gibt jedoch auch die Rituale des
Nichtalltäglichen, die Höhepunkte des Jahres, der Arbeit, bei
Geburt und Tod, Krankheit und Abschied, Feste und Feiern, die
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen bringen. Ohne
Gewohnheiten und Rituale zu leben wäre sehr anstrengend und würde
eine fortwährende Neuorientierung nach sich ziehen. Chaos zu
bändigen, wäre möglicherweise nicht möglich ohne sie. Sie bieten
auch Chancen, mit ihren Formen schöpferisch und phantasievoll
umzugehen. Das Problem ist, das sich viele Menschen an Ritualen
festhalten und den Sinn dahinter vergessen zu haben scheinen. Die
Folge ist, dass solche Rituale zunehmend hohl werden. Ob Weihnachten
auch ein solches Ritual ist? Vielfältig wird es benutzt, in einem
ökonomischen Sinne, weil beispielsweise darauf spekuliert wird, dass
Weihnachtsgeld „auf den Kopf gehauen“ wird. Doch ein
Weihnachtsgeld sehen immer weniger Arbeitsverträge vor, außer den
Privilegierten natürlich, bei denen es zu den sogenannten „Benefits“
gehört. Ein sich daran knüpfendes 13. und manchmal sogar 14.
Monatsgehalt erscheint als Ergänzung dazu selbstverständlich.
Natürlich schafft so etwas ein bestimmtes Selbstwertgefühl, die
Anerkennung und eine dazu gehörende Sinnwelt.
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