Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 23. November 2015
Herausforderung der Globalisierung
Auch ein Autoskandal
dieser Tage zeigt wieder: Leute, die mit soliden zweistelligen
Millionensummen und fetten Abfindungen in Rente geschickt werden,
weil sie die Allgemeinheit schlichtweg betrogen haben, sind wegen
ihres erfolgsgetragenen und machtbewussten Verantwortungssinns
jahrelang gehätschelt worden. Wer verantwortet dies? Letztlich
niemand, so stellt sich heraus, sondern das System der Regeln, nach
denen alles abzulaufen scheint. Wahnwitziger Reichtum versus
galoppierender Armut. Die Armen hoffen, reich zu werden, was jede noch
so große Ungleichheit und Ungerechtigkeit am Leben erhält. Denn alles würde ja keinen
Sinn machen, wenn es nicht diese Unterschiede gäbe. Der
Leistungsgedanke thront noch immer über allem. Dabei gehört auch ein Wille zur
Rücksichtslosigkeit, ein Wille zu dieser Art des Erfolgs, sich an der Leistung anderer zu
bereichern, andere als „Alphatier“ zu beherrschen und ihnen das
Ganze als „Menschenführung“ zu verkaufen. Denn in Wirklichkeit,
so die gelegentlich offen dargelegte Idiologie, suche die Mehrheit
der Menschen genau dies: Führung und Unterwerfung. Versklavung und Wohlfahrt auf
Kosten der Habenichtse in unterentwickelten Ländern ist unter dem
Zeichen der Globalisierung daraus geworden. Im Schönsprech der
Entscheider sind „Herausforderungen“ daraus geworden: Die
Besitzenden und Tonangeber der Zentren samt ihren Handlangern in den
Peripherien sind legitimiert, alles an sich zu raffen, auch mit
merkwürdigen Freihandelsabkommen, in denen sie sich gegenseitige
Vorteile zuzuschustern versuchen, auf Kosten derer, die ohnehin
nichts haben und ihnen die Rohstoffe für ihre Raubzüge zu liefern
gezwungen sind.
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