Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 7. November 2015

Arm und Reich today

85 Menschen besitzen so viel, wie die halbe Weltbevölkerung. Noch nie war Geld so ungleich verteilt. Wenn die Reichen immer reicher werden, dann haben auch diejenigen etwas davon, die nichts haben – heißt es. Steht im Raum. Von den Superreichen profitieren? Es würde etwas einsickern in andere Schichten, wenn diese Schmarotzer immer reicher würden. Wer eigentlich verbreitet solchen Unsinn? Seit dem großen Finanzeinbruch 2008 wurden beispielsweise allein in Großbritannien 118 Milliarden eingespart, die auf Umwegen als Boni und sonstige Vergütungen an die Banker und ein paar Manager gingen. Während die Reichen ein paar schlechtere Monate hatten, ging an den Rest der Welt während all der Jahre seitdem kein Vermögenszuwachs mehr. Sparkurs allüberall. Stagnierende Einkommen. Hingegen explodierende Einkommen der Superreichen. Vorbei die Zeiten von „mehr Demokratie wagen“ und Chancengleichheit. 
Wenn sie Taxis mieten, Restaurants besuchen, noble Uhren, Yachten und Autos kaufen, erzeugen sie Wohlstand für alle, so das immer wieder dahinter stehende und zu oft verbreitete Credo der Reichen und ihrer Handlanger. Reichtum zu verteilen schaffe Chancen für alle. Das stimmt gleich in mehrfacher Hinsicht nicht. Denn solche „Konsumausgaben“ kommen auf dem Umweg über Arbeitsplätze nur einer kleinen Anzahl von Menschen zugute, die in der Regel für ihre Dienste nicht gerade herausragend bezahlt sind. Und was überhaupt in den Bereich von Unternehmen gelangt, also zu Betriebskapital wird, wird nicht mehr im altmodischen Sinne investiert, sondern es wird zur Rationalisierung von Betriebsabläufen verwandt, - was heutzutage heißt: es werden Arbeitsplätze eingespart, es werden Menschen „freigesetzt“, rausgeschmissen, die in den Industriestaaten dann auf Kosten des Staates alimentiert werden. Sozialtransfer nennt sich dann so etwas. Viele Medien stützen solche Mechanismen ab und preisen den Mythos von Steve Jobs, Bill Gates und Co. (Figuren, die alle aus den 70er und 80er Jahren Jahren stammen...).  Als neulich jemand einen BH für 2 Millionen Euro vorführte, war die mediale Gier überwältigend und die Meldung überall präsent. Ein weiteres Beispiel: in den sogenannten „Autotests“ der Zeitungen, Zeitschriften und TV-Sendungen, werden in der Regel teure Sportwagen vorgeführt, die sich niemand von denen leisten kann, die davon träumen.Es scheint, als sei dies das normalste der Welt.  

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