Wer redet denn noch so tumb traditionell von „Werbung“?
Im Zeitalter der sogenannten Globalisierung ist das oft „Branding“,
also das Aufladen eines Produkts oder eines Begriffs mit emotionalen
Inhalten und Botschaften. Kulturelle Stereotypen scheinen sich dazu
besonders gut zu eignen: alle Amerikaner sind oberflächlich, alle
Franzosen träumen von der Liebe, die die Italiener recht feurig
machen, alle Schwedinnen sind blond... usw. Für was wohl inzwischen
„Made in Germay“ steht? Für Ehrlichkeit, tüftlerischen
Fortschritt und Pünktlichkeit? Nun ja, von den in Deutschland
gebauten Automobilen wird ja oft behauptet, sie seien die besten
überhaupt. Ob sie das wirklich sind? Der Kunde kann sich nicht
irren. Exporterfolge und Kohle sprechen für sich. Was das für ein
Denken ist? Wohin es führen kann, wenn Firmen mehr auf Image und Ruf
setzen, auf Werte und Emotionen, als auf Qualität, das wurde nicht
erst jüngst an vielen Beispielen ersichtlich.
Doch die Personen, Firmen, Staaten und Produkte gehen
flott weiter voran, wenn es um daraum geht, sich von anderen zu
unterscheiden, einen Lifestyle zu prodduzieren und die damit
verknüpften Insignien. Bloß immer auf der Höhe des Zeitgeists
sein! Prestige, Lebensgefühl und „Konkurrenzfähigkeit“ (was ein
anderes Wort dafür ist, andere Mitbewerber fertig zu machen, was
nicht heißt, sie unbedingt in der Qualität zu überholen... alle
Tricks und Betrugsmechanissmen scheinen da ja erlaubt...) Gebote der
Globalisierung. Ein einprägsames Logo und eine zeitgemäße
Farbgebung scheinen auch dazuzugehören, was dahinter im Alltag des
Produzierens passiert, ist dabei egal. Nur das Erscheinungsbild am
Markt scheint da zu zählen. Es zählt, was am billigsten ist.
Umsatz. Strategie. Penetration. Was eigentlich wäre angesichts
dessen der Begriff „günstig“. Wieso muss es immer „billig“
sein? Vom Image her gedacht, wäre nicht nur das lächerlich. Teure
Phrasen und dämliche Wortspiele, alles passt und wird gut.
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