Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 5. November 2022

Wie fremd man sich bleibt (Lyrik ub)

WIE FREMD MAN SICH BLEIBT Wieder: einer der Versuche, ein Stück sich näherzukommen, Tasten nach Konturen wieder: plötzlich zurückgeschreckt, merk' dass ich natürlich nicht weiß, wer du bist wo du bist, denn du bist außer mir du schenkst mir Worte, die ich dreh' und wende, zärtlich, und such' dein Gesicht dahinter so viele Masken, schon gefallen im Dunkel verschwindend, ich bleib' zurück allein und such' nach jemanden, den du mir vorenthälst Wer? redet von uns und von dieser Welt die so verschieden ist, von Person zu Person Wer? versucht mit Worten zu greifen, was zwischen Kopf und Leib uns umspült Entfernung frei wählend, das richtige Maß heute morgen, nur für Sekunden, sah dich neben mir...und fünf Minuten später lachte ich mich aus, ein Nichtserzähler, der unpäßlich für dieses Land sich ständig neu erfindet neben dir, außer mir und mir neben dir so viele sehn' zu und spielen Neugier wer verwechselt mich mit dem Schatten neben mir du siehst in mir das Andre nicht wie die Andern und mit der Zeit bleibt uns noch aufgetragen das Netz aus Stein zu lösen, das uns hält.

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