Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 16. Februar 2017

Waffenexporte und Wohlstand

Lüge? Ob sie die deutsche Wirklichkeit allmählich geradezu beherrscht? Wohlstand? Ob das auch etwas mit Waffenexporten zu tun hat? Die Zusammenhänge sind doch klar. Deutschland ist innerhalb kürzester Zeit zum drittgrößten Waffenexporteur aufgestiegen. Überall sind deutsche Waffen beliebt. Deutschland? Ausgerechnet Deutschland? Ja. Ob wir damit die Flüchtlinge produzieren, die wir anschließend so überaus „großherzig“ aufnehmen? Ob da Waffen zum Einsatz kommen, die wir deutschen Wohlstandsbürger so niemals dulden würden? Wir sorgen doch für Entspannung, führen endlose Gespräche dafür und veranstalten einschlägige Konferenzen? Und währenddessen Destabilisierung als Konjunkturprogramm, speziell für eine in Deutschland ansässige Waffenindustrie? Tat- und kapitalkräftige Unterstützung für Länder, in denen Blogger ausgepeitscht und Frauen gesteinigt werden? Die Verteidigungsministerin hat, wie ich mir als eindrücklich gemerkt habe, neulich dazu etwas leise und kleinlaut verlauten lassen, dass Deutschland ja traditionell gute Beziehungen zu einem gewissen arabischen Land habe. Der Wirtschaftsminister, - auch das war für mich eindrücklich! - hat neue Aufträge für die deutsche Wirtschaft in Katar auf den Weg gebracht. Hm..... ob uns das alles einleuchtet? Ob Deutschland auch auf diesem Gebiet vorne sein muss? 
Wir leben hier in Deutschland offenbar recht gut von etwas „unsauberen“ Exporten. VW mag da vielleicht nur ein Beleg unter vielen sein, freilich ein kostspieliger für diejenigen, die VWs herstellen. Für die „Menschenführer“ weniger. Eine Großbank scheint wohl weltweit auch mehr als von purer Gier beschmutzte Visitenkarten hinterlassen zu haben. Ob der Wachstumsgedanke spätestens jetzt einmal überdacht werden sollte? Ob Profit-um-jeden-Preis“ noch die richtige Religion für das 21. Jahrhundert ist? Ob die Drohung mit den wegfallenden Arbeitsplätzen noch zieht? Und jetzt, mit dem Trump-Isolationismus hat es ja die Exportindustrie sowieso schwer? Man denkt sich: Leute in eurer deutschen Komfort- und Wellnesszone, wacht auf! Es geht hier buchstäblich um Leben und Tod! Doch die Profitmaximierung, das Wachstum um jeden Preis geht weiter. Nachhaltigkeit ist nur noch ein Modewort, „qualitatives Wachstum“ wird schon als Begriff dassavouiert und diskreditiert, pulverisiert in jede Richtung. Wenn wir es nicht machen, dann machen es andere. Das Argument ist schon mal gehört worden und entschuldigt für Opportunisten scheinbar alles. Es heißt, die Augen aufzumachen. In die Welt hinaus zu schauen. Folgen zu bedenken. Ein bisschen mehr wahr zu nehmen, was offenbar wahr ist.

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