Nepotismus
(„Vetterleswirtschaft“) und vertikale Durchlässigkeit einer
Gesellschaft hängen wohl auf vielerlei Art zusammen. Es fällt auf,
dass sich beispielsweise im internationalen Showgeschäft inzwischen die stets selben
Nachnamen tummeln, die inzwischen aber die Töchter und Söhne
tragen. Der Beispiele sind ungeheuer viele, man mag sie nicht mehr
aufzählen. Aber auch unter Journalisten, Politikern und
Wirtschaftsführern scheint das Phänomen weit verbreitet, die Namen
geben stets Hinweise in die selbsternannte „Elite“ hinein. Auch Trump sorgt wohl sehr fürsorglich dafür, dass seine neu gewonnene
Macht in den Familienclan der (zahlreichen) Nachkommen übergeht,
nicht nur, indem er ihnen eine gewisse gut ausgestattete Lebenswelt
schafft. „Ist doch klar, die haben das Know How schon mit der
Muttermilch in sich aufgesogen“, so die gerne vorgeführte Formel
für die Brutpflege. Wie sich solche Mechanismen wohl für die
Gesellschaft auswirken? Sie sorgen zweifelsohne für eine
Zementierung der bestehenden Verhältnisse. Gesellschaftlich
aufzusteigen scheint keine Frage der Leistung mehr zu sein. Dies
sorgt natürlich für eine breit nachlassende Motivation. Erfolg
statt Leistung scheint die neue Messgröße zu sein. Und wer hat am
meisten Erfolg in dieser Gesellschaft? Am Ende der, der am meisten
Geld hat? Und woher er das hat? Ob er zum richtigen Zeitpunkt am
richtigen Ort war? Ob er ein System für sich ausgenutzt hat, das den Rücksichtslosesten und Brutalsten belohnt? Was das mit einer Leistung zu tun hat? Woher es
wohl kommt, dass die beliebtesten Berufswünsche unter „jungen
Leuten“ wohl „Event Manager“, "Graphic Design Manager“,
„Marketing sales manager“ u.ä. lauten? Ob man an diesen Stellen
mit dem geringsten Aufwand zum größtmöglichsten Erfolg gelangt?
Wer kann das jemand vorwerfen? Die dahinter stehenden Strukturen
freilich, die wären veränderbar.
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