Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 2. Februar 2017

Nepotismus

Nepotismus („Vetterleswirtschaft“) und vertikale Durchlässigkeit einer Gesellschaft hängen wohl auf vielerlei Art zusammen. Es fällt auf, dass sich beispielsweise im internationalen Showgeschäft inzwischen die stets selben Nachnamen tummeln, die inzwischen aber die Töchter und Söhne tragen. Der Beispiele sind ungeheuer viele, man mag sie nicht mehr aufzählen. Aber auch unter Journalisten, Politikern und Wirtschaftsführern scheint das Phänomen weit verbreitet, die Namen geben stets Hinweise in die selbsternannte „Elite“ hinein. Auch Trump sorgt wohl sehr fürsorglich dafür, dass seine neu gewonnene Macht in den Familienclan der (zahlreichen) Nachkommen übergeht, nicht nur, indem er ihnen eine gewisse gut ausgestattete Lebenswelt schafft. „Ist doch klar, die haben das Know How schon mit der Muttermilch in sich aufgesogen“, so die gerne vorgeführte Formel für die Brutpflege. Wie sich solche Mechanismen wohl für die Gesellschaft auswirken? Sie sorgen zweifelsohne für eine Zementierung der bestehenden Verhältnisse. Gesellschaftlich aufzusteigen scheint keine Frage der Leistung mehr zu sein. Dies sorgt natürlich für eine breit nachlassende Motivation. Erfolg statt Leistung scheint die neue Messgröße zu sein. Und wer hat am meisten Erfolg in dieser Gesellschaft? Am Ende der, der am meisten Geld hat? Und woher er das hat? Ob er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war? Ob er ein System für sich ausgenutzt hat, das den Rücksichtslosesten und Brutalsten belohnt? Was das mit einer Leistung zu tun hat? Woher es wohl kommt, dass die beliebtesten Berufswünsche unter „jungen Leuten“ wohl „Event Manager“, "Graphic Design Manager“, „Marketing sales manager“ u.ä. lauten? Ob man an diesen Stellen mit dem geringsten Aufwand zum größtmöglichsten Erfolg gelangt? Wer kann das jemand vorwerfen? Die dahinter stehenden Strukturen freilich, die wären veränderbar.  

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