Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 18. Februar 2017

Beobachtungen zum Heraufdämmern eines Populismus (4)

Ist's Populismus, wenn das alles auf die Lage drückt? Was die Leute stört, ist, dass mit Jean-Claude Juncker ausgerechnet der Steuervermeidungspapst und Oberprofi zum EU-Kommisionschef ausgekungelt wurde. Dass jetzt ein früherer Berlusconi-Buddy der neue EU-Parlamentspräsident ist, macht die Sache auch nicht besser. Es stört auch, dass im Abgasskandal um VW der SPD-Landesfürst aus Niedersachsen wohl einige fragwürdige Spielchen mitgespielt hat, was zumindest nahelegt, dass er seine Pflichten als Aufsichtsrat nicht gar so ernst genommen hat. Die Leiharbeiter müssen das jetzt als Erste büßen (na klar, wer steht denn unten in der Hierarchiepyramide....?), indem ihre Verträge wohl nicht mehr verlängert werden. Dass US-Kunden großzügig für entstandene Verluste entschädigt werden, während in Europa lebende VW-Kunden offenbar nicht viel zu erwarten haben, ist wohl auch nicht nur den unterschiedlichen Rechtssystemen geschuldet. Das Verkehrsministerium jedenfalls scheint hier überall unter der Annahme mitzuspielen, dass die Autoindustrie halt Arbeitsplätze garantiert und deshalb für den Exportweltmeister heilig gesprochen ist. Dabei ist nicht mal das sicher, denn das E-Auto könnte genauso wie Arbeitswelt 4.0 mit ihren Automatisierungen, Einsparpotentialen und Digitalisierungen zu großflächigen Entlassungen führen. Gibt es hier Konzepte? Vorstellungen? Pläne gar?Sitzungen mit wichtigen Verkehrspolitikern gibt es, gewiss, aber es entsteht der Eindruck, dass dabei nicht viel heraus kommt. 

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