Fußball und Religion?
Zwei Fundstücke dazu: Auf Schalke gibt es eine Kapelle im Stadion,
in der Taufen, Ehe-Jubiläen, Andachten und Trauungen durchgeführt
werden. Aus ganz Deutschland kommen dazu die Menschen, aber auch
Menschen in Not aus der unmittelbaren Umgebung finden den Weg
hierher. Oder eine eigene Grabstätte auf dem Altonaer Friedhof
gefällig? In Verehrung des HSV? Man kann dieses „Grabfeld HSV“
durch ein Fußballtor betreten, wo die Toten mit Blick auf das
(ehemalige und mittlerweile tausend Mal umbenannte, aber jetzt wieder
ursprünglich benannte) Volksparkstadion bestattet sind und in Form
eines Stadionrunds angeordnet sind. Bei der Beerdigung werden auch HSV-Schlachtgesänge vom Band angeboten. Es gibt die Bestattungsform
„Team“: ein 20er Grab, Urnenbeisetzung, in gemeinschaftlicher
Ruhestätte. Aber auch die Beisetzungsform „Einzelspieler“,
„Doppelpass“ und „Die Raute im Herzen“ sind möglich. Die
(Betrauungs-) Kosten dafür müssen "naturgemäß" unterschiedlich
ausfallen. Der samstägliche Kampf der Guten gegen die Bösen wird
also um den Übergang vom Leben in den Tod ergänzt. Fußball als
Religion.
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