Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 17. Februar 2017

Populismus to go

Populismus? Parlamentarische Demokratie? Gutmenschen und Besserwisser? Moralische Überlegenheitsgefühle aus Europa? Die Klasse der „Eliten“ hat sich in den vor allem am Ökonomischen interessierten Gesellschaften der Globalisierungsgewinnler verfestigt und abgeschottet (welche Rolle spielt da u.a. ein ganzer Kontinent wie Afrika?). Eine einst so propagierte „vertikale Durchlässigkeit“ („Mehr Demokratie wagen“, Willy Brandt) der Gesellschaft existiert kaum noch. Der soziale Aufstieg gelingt kaum noch, vom sozialen Abstieg ist die ganze sogenannte soziale „Mittelklasse“ bedroht. Die Reichen werden reicher und die Armen ärmer. „Das ist halt so“ ist in diesem Klima ein weithin akzeptiertes geflügeltes Wort. Demokratie wird von den Herrschenden (in Berlin, auf der ENA ausgebildet, - jedenfalls aus einer geschlossenen „Käseglocke“ der Machtausübung stammenden) in einer Art Inszenierung vorgespielt, bei der es einmal in vier Jahren gilt, eine Wahlstimme abzugeben, um die zuvor die von den Parteien beauftragten Werbeganturen mit hohlen Sprüchen („Fake News“) geworben haben. Die breite Anhängerschaft hat das schon von frühesten Kindesbeinen bei der Werbung gelernt und fällt selbst auf dümmste Werbekampagnen rein. Langfristig mag so etwas die totale Entmündigung des Wählers bedeuten und, wie an zahlreichen internationalen Beispielen abzulesen ist, auf die Figur eines starken Führers, Diktators und starken Mannes zuführen. Was zählt, ist einzig und alleine der Erfolg, - eine Größe, die die sogenannte Globalisierung stark befördert hat. Der identitätslose und sich hauptsächlich auf die Macht des Geldes setzende Erfolg propagieren die „Eliten“ der Globalisierung. Doch dahinter ist ein starkes Bedürfnis nach Identität entstanden, das rechte Parteien mit dem von ihnen wie eine veraltet verstaubte Monstranz vor sich hergetragenen Nationalismus für sich zu nutzen versuchen. Peinlich und lächerlich, so etwas. Doch wer solches durchblickt inmd dies kund tut, gilt in der Globalisierung nichts mehr. Denn der „Erfolg“ als Messgröße hat alles andere überspült, Intellektuelle haben ihre einstige Wirkungsmacht längst verloren und geistern als Miesepeter verunglimpft scheinbar orientierungslos irgendwo auf den dunklen Dachböden der Globalisierungsgewinnler herum.
Identität und Persönlichkeitsstiftung im Kollektiven, das ist ein bekannter Mechanismus, der nicht nur im 20. Jahrhundert zu verheerenden Folgen geführt hat und den jetzt auf einer anderen Ebene unter anderem auch globalisierte Fußballvereine für sich und ihre meist mit riesigen Konzernen verbundenen finanzielle Interessen zu nutzen versuchen. Die solche Bedürfnisse scheinbar in sich darstellenden Führerfiguren tun ein Übriges: der jahrelang eingeübte Starkult samt seinen unglaublichen und monströsen Auswüchsen hat die Köpfe hier zusätzlich verwüstet und verseucht. 

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