Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 17. Mai 2016

Produktivfortschrritt

Ich wundere mich wieder einmal, dass jetzt bei Tarifverhandlungen und sonstigen Gehaltsverhandlungen von Seiten der „Arbeitgeber“ ständig damit argumentiert wird, dass die Produktivität keinesfalls in dem Maße gestiegen sei, in dem Erhöhungen geforedert würden. Im Gegenteil, die Zahl der prekär Beschäftigten ist so hoch, wie in keinem europäischen Staat. Und die Lohnfortschritte sind mäßig wie eh und je. Gleichzeitig wird aber schon mit der sogenannten Digitalisierung „4.0“ gedroht, die zu revolutionären Veränderungen der Arbeitswelt führen würde, dergestalt natürlich, dass sehr viel Arbeitsplätze eingespart werden würden. Maschinen, die durch elektrronische Abläufe gesteuert werden, tun dann die Arbeit, die jetzt noch von Hand verrichtet werden muss. Ob dies kein Produktivfortschritt ist? Ob nicht schon in den vergangenen 20 Jahren die Digitalisierung solche Effekte hervorgerufen hat? Ob es nicht, wie im öffentlichen Raum nie diskutiert wird, eine große Menge an überflüssiger Arbeit gibt, die hauptsächlich im unteren und mittleren Managment angesiedelt ist? Ob in diesem Bereich auch über „Synergien“ nachgedacht wird? Ob die „Selbstoptimierung“ des Menschen nicht lauter willfährige kleine Rädchen im Gedtriebe gezüchtet hat, die im Wirtschaftskreislauf ohne jeden individuellen Störfaktor (wie etwa eigene Meinung, Krankheit etc.) Verwendung finden? Ob diese Schicht an Menschen nicht schon lange das öffentliche Klima prägt?  

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