Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 12. Mai 2016
Dienstwagen
Ob das nicht auch eine gewisse Abgehobenheit
signalisiert? Ob das eigentlich der Glaubwürdigkeit förderlich ist? Es gab
wieder einmal Überblicke und es war bei etlichen Anlässen im TV zu
sehen, welche Dienstwagen Ministerinnen und Minister fahren (lassen).
Das am meisten genannte und offensichtlich am meisten genutzte Modell war
ein AUDI Quattro 3.0 8-Zylinder TDI (also Turbodiesel). Ob das nicht
für sich spricht? Diesel? (8-Zylinder). Gerade jetzt? Etwa beim Elektroautogipfel wurde es gerne vorgeführt. Ob das nicht
ein Symbol dafür ist, wie weit diese Angehörigen der Politikelite
von der Wirklichkeit ihres Wahlvolkes entfernt sind und in welcher
Welt sie leben? Er habe keinen Bock auf die Holzbänke eines VW Golf,
gab einst Peer Steinbrück zu Protokoll. Frau Hendricks als
Ministerin des Ressorts Umwelt lässt offenbar auch eine solche
8-Zylinder Diesel-Kiste fahren, die nicht gerade als ober-umweltfreundlich
gelten kann. Verkehrsminister Mister Dobrindt hingegen lässt
naturgemäß einen BMW 730 fahren. Dass diese Diesel, besonders
diejenigen mit hohem Hubraum, die Umwelt besonders verpesten sollen,
ist ja derzeit Gegenstand der Diskussion. Luft verpesten heißt ja
auch: Dieselmotoren greifen mit ihren ausgestoßenen Nano-Partikeln massiv die Gesundheit der
Bevölkerung an. „Sondergeschützte“ Limousinen großen Hubraums,
wie sie Oberwichtigs wie etwa Gabriel, Schäuble, von der Leyen usw.
fahren lassen, tun dies im Übrigen noch viel mehr. Das politische
Personal scheint solche Statussymbole unbedingt zu brauchen und
begründet diesen Umstand gerne mit langen Dienstfahrten, dringend zu
verrichtender Büroarbeit und der Notwendigkeit, als Angehöriger der
Bundesregierung in einer entsprechenden Limousine vorfahren zu
wollen. Wenn man davon ausgeht, dass in Deutschland das Automobil
noch immer ein Statussymbol ist, dann drückt sich wohl in dieser
Uniformität, die sich übrigens bis auf die Ebene der Landräte
hinabzieht, auch so etwas wie eine Geisteshaltung aus, die unter
anderem wohl ein starkes Protest- und Politikverdrossenheitspotential
befördert. Dies wiederum fördert letztlich einen Populismus
schlimmster und verlogenster Sorte.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen