Da befleißigt sich solch ein abgezockter
Fußballprofi, wie ich das schon oft auf Pressekonferenzen verfolgt
habe, einer martialischen Ausdrucksweise: ein „Krieg“ sei das
kommende Spiel und man werde kämpfen bis hin zum Sterben. Nun ja,
ist das Berechnung oder meint der das tatsächlich so? Fußballspiele
und ähnliche Sportspektakel sind ja längst in Ersatzkriege
ausgeartet. So mancher „Fan“ meint ja auch, es gelte
ausschließlich die „eigene“ Mannschaft anzufeuern. Alles andere
sei langweilig. Es geht also nicht oder sehr wenig um den Fußball, sondern darum, dass die „Eigenen“ siegen. Nur, wer sind „die
Eigenen“? Angeheuerte Fußballlegionäre, die als gute Profis für
den spielen, der am meisten Geld gibt? Oder Gewächse des Vereins,
die tatsächlich ihre Identität daraus beziehen, ihren Lebenssinn sogar,
dass sie für einen bestimmten Verein spielen und für keinen
anderen? Die Antwort liegt ja wohl nahe. Fußballspieler sind also
die modernen Gladiatoren, die dem Publikum auf den Rängen (und vor
allem: vor den Fernsehgeräten!) vorführen, wie sie sich in
Ersatzkriegen für Vereine zerreißen. Ersatzkriege als tribalistische Unterhaltung. Kräfte messen im Krieg light.
Umbringen, töten. Vernichten. Fertig machen. Zerlegen.
Ob es da nicht ein bisschen ein Doppelspiel gibt? Ob
der Verein in diesem Zusammenhang nicht scheisegal ist, sondern nur
das Geld zählt? Ob das echtes Profitum bedeutet? Ob das die
Anhängerschaft rafft? Es gibt in diesem Zusammenhang wohl keine
Identitäten, sondern nur ein Anheuern dort, wo es am meisten abzugreifen gibt. Das Professionelle daran mag darin liegen, dass dies das
absolut selbe wie in „der Wirtschaft“ bedeutet. Leitende
Angestellt heuern dort an, wo sie am meisten Geld verdienen und möglichst gute Boni oder "Benefits" kassieren können. Der
Inhalt dessen, was sie tun, ist dabei oft austauschbar. So, wie die
Güter, die in Konzernen produziert werden, möglichst aus
logistischen Gründen austauschbar und lange lagerbar sein sollten
(um die Globalisierung mit ihren Folgen sicherzustellen!). Für
Markenidentitäten sorgen dann die Marketingstrategen mit ihren
Tricks. 3 D-Drucker werden freilich in Zukunft die Herstellung von
Gütern ganz anders und sehr viel „individueller“ gestalten.
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