Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 3. Mai 2016
Politischer Alltag
Jetzt kommt heraus, dass der Handelskonzern Edeka nun doch Stellen abbauen
will – und vielleicht auch kann. Stimmt das? Dabei hat doch der
Wirtschaftsminister vollmundig nach seiner unlängst gegen alle
Widerstände verfügten „Ministererlaubnis“ zur Fusion bzw. Aquisition zwischen Edeka und Kaiser's erklärt, dass in den
nächsten Jahren die Arbeitsplätze dort sicher seien. Ob er sich
dabei ein bisschen hat austricksen lassen? Das Desaster mit TTIP,
dessen eifrigster Fürsprecher er ist, ist nach der Offenlegung des
Scriptes und dem TTIP-Leak ja wohl sowieso klar (Greenpeace sei dank!). Eine Kampagne hinter der Offenlegung zu vermuten, könnte etwas zu primitiv sein. Die Schiedsgerichte und Sonderklagerechte für Konzerne mal außen vor gelassen: Am besten sollte man
die Verhandlungen abbrechen, ist doch klar. Arbeitsplätze und "Wachstum" (nichts ist bewiesen...) hin oder her. Nicht mal eine abgespeckte Version würde sicherstellen, dass man sich nicht hat (bei der EU auch: willentlich) austricksen lassen. Da ändert der charmante Auftritt des US-Präsidenten hierzulande bei der Hannovermesse nichts. Dass in Brüssel bei der
EU sowieso nur Lobbyisten sitzen, die heftigen Einfluss auf die Abgeordneten nehmen, ist ein Verdacht, den man
wahrscheinlich haben kann. Von dieser Seite ist bei TTIP wohl nichts anderes zu erwarten als globaler multinationaler und durch die EU gefilterter Konzernlobbyismus. Der
Verdacht hatte ja bisher schon bestanden, dass TTIP für Europäer
nichts taugt. Ein riesiger Konstruktionsfehler ist ja außerdem von
vornherein, dass Verhandlungen, die den Alltag Europas massiv
beeinflussen, geheim geführt werden müssen. Transparenz? Nö, nicht
hier! Hm, ob da etwas schief läuft? Dass der Kauf von Elektroautos
einer Branche, die glänzend verdient hat und trotz bei einem ihrer nicht unwesentlichen Mitglieder nachgewiesener betrügerischer
Machenschaften noch immer verdient, mit einem stattlichen staatlichen
Zuschuss unterstützt wird, während gleichzeitig eine Studie
offenlegt, dass die abgesenkte Rente in Zukunft einen Großteil der
arbeitenden Bevölkerung in die Altersarmut entlässt, ist ja wohl
ein weiterer Skandal. Ob der Wirtschaftsminister seine SPD nach längst gesunkenen Umfragewerten da
vollends an die Wand fährt? Ob diese etablierte Politik überhaupt noch etwas mit dem Alltag
der Leute zu tun hat?
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