Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 29. Februar 2016
Dada (3) Wort Sprache Interesse
Jetzt erst wieder war aus Anlass eines Jubiläums viel die Rede von Dadaismus. Er wurde hauptsächlich als ein
historisches Phänomen der Kunstgeschichte gedeutet. Dabei hätte er
auf einigen Feldern möglicherweise wieder eine ganz neue Aktualität.
Besonders in seiner Theorie. Die aten Gedankensysteme waren damals
nach dem Ersten Weltkrieg zusammen gestürzt. Gebonkt. Die
Gesellschaft hatte sich in allem beschleunigt und dabei etwas die
Orientierung verloren. Ob dieser Zustand nicht in Manchem unserer
heutigen Realität ähnelt? Ob die Sprache nicht entwertet und
entwürdigt ist von sie durchstechenden kommerziellen Interessen? Wer
weiß denn noch, wann was mit einem Wort verbunden ist. Mir klingt
immer noch, ohne dass ich das will, der leicht hysterische Ton eines
Werbespots im Kopf, der mit seiner gestellten Ungestelltheit an die
Realität zum Zwecke des Verdienens heran will. Vertrauen durch Fehler simulieren. Denn die Realität ist fehlerhaft. Ist nicht verboten,
gehört zu unserer Marktwirtschaft. Ob das aber nicht doch auch eine
Frage des richtigen Maßes ist? Ob dieses – gemessen an den
Fähigkeiten des Menschen – nicht längst überschritten ist? Ob
die überall präsente Anwesenheit der Werbung etwas mit unseren
Köpfen macht? Ob die Sprache schleichend etwas anderes wird? Ob der
Dadaismus sich damals nicht gewehrt hat, gegen eine politische und
idiologische Überfrachtung der Sprache? Mit seinen Mitteln? Mit der Phantasie? Ob so
etwas ob der kommerziellen Überfrachtung der Worte nicht sehr gut in unsere
Zeit passt? Es sind doch die schönsten Formulierungen längst
entfremdet, Spezialisten verstehen sich darauf, sie zu GEBRAUCHEN,
sie zu benutzen, etwas aus uns damit hervor zu locken: ein Gefühl,
eine Gestimmtheit, die uns einem Kauf geneigt machen soll. In Bände,
in Schubladen gesperrt, digital eingelesen, allzeit als
Informationspflicht verfügbar gemacht, als Zwang zur Optimierung,
unseres Selbst, unserer Umstände......
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