Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 23. Februar 2016

In Arizona

Gestern die Saguaro-Wüste in Arizona, im Fernsehen. Ganz nah ran. Und dann die Überschau. Ich erkannte sogar das Gebirge wieder. Viele Gefahren. Als wir dort waren, empfand ich sie gar nicht. Ich fühlte mich beschützt in dieser Gegend, wurde scheinbar ein Teil von ihr, erlebte sogar so etwas wie Glück. Wir fuhren in den Jahren damals ein paar mal durch den Westen, und alle um uns herum waren sehr freundlich. Selbst die Polizisten gingen sehr easy und locker mit einem um, fast freundschaftlich. Das Tolle am US-amerikanischen Westen ist, dass nahezu jede Ecke so wunderbar erschlossen ist, dass man überall hinfahren kann. Das ist viel wert für jemand, der nicht viel Zeit hat. Jaja, das Autofahren ist schädlich, gewiss. Aber es bringt, sinnvoll genutzt, auch einen Nicht-Survivor  in solche Gegenden, in die Wildnis, in die Ruhe, in die Einsamkeit, es lässt einen für Europäer ungewöhnlichen Tieren begegnen und es kann einem ein Land, einen ganzen Kontinent erschließen. Im Rückblick erkenne ich umso deutlicher die Gefahren, von denen wir umgeben waren, die aber selbst ich Angsthase nicht so empfunden habe. Ich erinnere mich an manche gewaltigen Gewitter, die sich zu einem großen Umgemach hätten auswachsen können. Haben sie aber nicht. Ich war behütet und habe etwas von der Großartigkeit dieser Natur erfahren dürfen. Dieser Einsamkeit. Wie sehr sie mich beeindruckt hat! Die Weite erfahren! Die Größe und Großzügigkeit. Können und dürfen. In den Kopf bringen. Das ist großartig und eine ganz große Erfahrung meines Lebens. Überall herankommen, auch in der kurzen gegebenen Zeit, andere Horizonte und ihr Abbild im Bewusstsein, ihre Einflüsse, seltsame Mythen und ihre Vorbilder, Vorlagen, das nötigte einem nicht nur Respekt ab, sondern machte einem vieles verständlicher. Auch viele Eigenarten der US-Amerikaner werden einem ob dieses Kontextes verständlicher. Der amerikanische Westen ist absolut großartig! 

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