Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 1. März 2016

Schöpfung

Der buddhistische Mönch und viel gelesene Autor Matthieu Ricard sagte neulich im Fernsehen: „Der Buddhismus sagt, dass das Universum ohne Anfang und Ende ist und die Erscheinungen nicht aus dem Nichts kommen können, dass also eine stetige Transformation stattfindet und nicht eine Schöpfung aus dem Nichts. Desgleichen, was das Bewusstsein betrifft, kann dieses nicht aus dem Nichts entstehen und auch nicht ins Nichts zurück fallen. Alles befindet sich in einer Kontinuität“.
Er ging zudem auf den Philosophen Bertrand Russell ein, der sagt, dass ein Universum ohne Anfang eine schwierige Vorstellung sei, aber nicht unvereinbar mit der Logik. „Was schwer vorstellbar ist, ist ein Universum, das angefangen hat. ... Im Buddhismus heißt es: Auch eine Million von Ursachen kann nicht zur Existenz bringen, was nicht existiert. Denn mit dem Begriff des Nichts versucht man zu fassen, was die Abwesenheit der Welt der Erscheinungen wäre. Die Abwesenheit der Welt der Erscheinungen ist eine Vorstellung. Das Konzept der Abwesenheit kann nicht seine Ursache sein. Man kann also sagen: eine erste Ursache kann es logisch nicht geben, denn eine Ursache ohne Ursache macht keinen Sinn. Eine Ursache, die alle Ursachen enthält, müsste dauernd die Gesamtheit der Welt erschaffen.“ … “Der Buddhismus kennt das Problem der Schöpfung nicht, weil die Welt der Erscheinungen keine feste Realität besitzt.“

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