Der buddhistische Mönch und viel
gelesene Autor Matthieu Ricard sagte neulich im Fernsehen: „Der
Buddhismus sagt, dass das Universum ohne Anfang und Ende ist und die
Erscheinungen nicht aus dem Nichts kommen können, dass also eine
stetige Transformation stattfindet und nicht eine Schöpfung aus dem
Nichts. Desgleichen, was das Bewusstsein betrifft, kann dieses nicht
aus dem Nichts entstehen und auch nicht ins Nichts zurück fallen.
Alles befindet sich in einer Kontinuität“.
Er ging zudem auf den Philosophen
Bertrand Russell ein, der sagt, dass ein Universum ohne Anfang eine
schwierige Vorstellung sei, aber nicht unvereinbar mit der Logik.
„Was schwer vorstellbar ist, ist ein Universum, das angefangen hat.
... Im Buddhismus heißt es: Auch eine Million von Ursachen kann nicht
zur Existenz bringen, was nicht existiert. Denn mit dem Begriff des
Nichts versucht man zu fassen, was die Abwesenheit der Welt der
Erscheinungen wäre. Die Abwesenheit der Welt der Erscheinungen ist
eine Vorstellung. Das Konzept der Abwesenheit kann nicht seine
Ursache sein. Man kann also sagen: eine erste Ursache kann es logisch
nicht geben, denn eine Ursache ohne Ursache macht keinen Sinn. Eine
Ursache, die alle Ursachen enthält, müsste dauernd die Gesamtheit
der Welt erschaffen.“ … “Der Buddhismus kennt das Problem der
Schöpfung nicht, weil die Welt der Erscheinungen keine feste
Realität besitzt.“
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