Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 26. Februar 2016

Unkrautvernichtungsmittel (2)

Das nach dem Reinheitsgebot gebraute deutsche Bier soll Glyphosat beinhalten? Gleich etliche Biermarken? Krebserregend soll es dadurch zumindest indirekt sein? Das schlagen die Schlagzeilen in uns hinein. Ein einschlägiges Institut soll dies ermittelt haben. Ja ist denn Glyphosat nicht schon seit längerer Zeit umstritten? Als Unkrautvernichtungsmittel, das den armen gebeutelten Bauern zunächst einmal sehr viel nützt, indem es alles vernichtet, was der Ernte schädlich werden könnte. Indem es dann aber nicht einfach verschwindet, sondern langsam in den Boden und dann ins Grundwasser einsickert, wo es bewirken könnte, dass alles und jedes damit kontaminiert sein könnte? Aber das ist ja genauso wie bei der Luft, die Dieselmotoren gewisser Konzerne verpesten, alles Gemeingut. Daran kann sich jeder bedienen, das gehört niemanden, sondern nur allen. Davon gibt es unendlich viel. Überall. Massenhaft. Und was allen gehört, kann nichts wert sein, - so die gängige Wirtschaftsidiologie. Dass hier nicht schon längst ein Umdenken eingesetzt hat, oder wenigstens nur sachte begonnen hat, ist ein Skandal. Schon seit Jahren ist bekannt, dass Glyphosat zumindest fragwürdige Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte. Natürlich haben seinen Einsatz zuständige Behörden abgesegnet und einschlägige Institute bezweifelt. Genauso lief es womöglich beim Diesel-Abgasskandal. Jeder schien Bescheid gewusst zu haben. Ob da ein System dahinter steckt? Ob da ein grundsätzlicher Fehler der Anschauung dahinter steckt? Natürlich alles halb so schlimm, wir setzen einfach die Grenzwerte herauf, so werden jetzt offizielle Stellen wieder verbreiten. Beruhigung ist oberste Pflicht. Für dieses Ziel wird alles in Kauf genommen. Und das Gesicht verlieren sollte möglichst auch niemand. Was dies betrifft, hat es zumindest mit den Möglichkeiten dazu zu tun. Dies wiederum hat mit Macht zu tun. Ob vielleicht ein gewisses wirtschaftliches Interesse dahinter steht? Eine Rolle spielt. Ob dieses wenigstens geäußert und benannt werden sollte? Ob der Erhalt eines wie auch immer gearteten und wem auch immer nützenden „Wohlstands“ einen Verzicht auf Gesundheit rechtfertigt? All diese Überlegungen müssten eigentlich offener und transparenter geäußert und diskutiert werden. Womöglich wären Wohlstandsbürger mit einem solchen Tauschgeschäft sogar einverstanden, nach dem Motto: was letztenendes Arbeitsplätze sichert, sichert auch den „Wohlstand“. Doch ob ein Täuschen und Schönreden der richtige Weg ist? In welchen naheliegenden Interessen dies freilich liegt, müsste dann wohl auch gefragt werden. Unkrautvernichtung: wem nützt sie? Und wie? Welche Mechanismen kommen hier zum Tragen? Wer greift dafür auf was zu? Welche Mittel werden dafür eingesetzt? Immerhin gehen jetzt einmal diese Schlagzeilen vom geliebten Bier durch die deutsche Medienlandschaft.

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