Am Ende schuf dieses Wissen um die eigene
Verantwortung, um das eigene Versagen, eine
Verzweiflung. Am Ende war diese ganze Kulturgeschichte ein einziges
Davonlaufen vor dem Tod, sinnlos, ausweglos. Du bist viel zu oft zu
schwach gewesen. Zu viele sind zu schwach gewesen. Wir alle sind zu
schwach gewesen. Es hat Kriege, Mord und Totschlag gegeben. Wir haben
dem Unbewussten zu wenig abgetrotzt, was als Vernunft hätte
durchgehen können. Oder hätten wir uns mit diesem Unbewussten
rechtzeitig aussöhnen sollen? Oder als weiche Menschlichkeit. Als
Spiritualität.
„Birth Copulation Death, that’s
all, that’s all“. So lapidar hatte es T.S. Elliott
ausgedrückt. So musste das sein. Das hatte die Natur womöglich
genau so bestimmt. Der Widerspruch zum heiligen reinen Christus, wie
er hier in diesem unvergleichlichen Blau über uns schwebte. Die
Versuchung, wie sie im Laufe der vergangenen Jahrhunderte wohl auch
über so manchen Mönch gekommen war. Das Schwarz, ohne das es kein
Weiß gibt.
Doch es gab ja auch ein Andererseits, die große
Anti-These, den Widerspruch, der tief in uns verankert ist. Wir haben
dieses Unbewusste viel zu wenig als eine Quelle des Kreativen
verstanden. Wir hätten etwas daraus machen können. Vielleicht ein
Gemälde, in dem wir uns diesen Widerstreit der Kräfte von der Seele
malen. Wie Martin Koller. Ob er sich als Handwerker verstanden hat?
Ob er sein Ego wichtig genommen hat? Ein Auftragsproduzent war er,
ein Umsetzer des von Autoritäten Vorgegebenen. Nur: Er machte das
Beste daraus. Das Schönste.
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