Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 7. Februar 2016

Dada (2)

Unter anderem Hugo Ball, Emmy Hennings, Richard Huelsenbeck, Tristan Tzara und Hans Arp sollen dazu gehört haben, zu den ersten „Dadaisten“, jenem Kreis von Künstlern, die sich 1916 im „Cabaret Voltaire“ in der Spiegelgasse in Zürich getroffen haben. Nicht schlecht. Kenner kennen diese Namen. Die Bühne und der Zuschauerraum wurden dann zu einer Experimentalzone, in der seltsam subversive Aktionen stattgefunden haben. An den Wänden hingen Plakate mit seltsam ausgelassenen Buchstaben und dazwischen hingen Bilder von Hans Arp herum. Dazwischen wurden seltsam verquere Gedichte aufgesagt. Es wurde alles zu so etwas wie einem Gesamtkunstwerk. Allgemein war Improvisation angesagt, das Publikum begeisterte sich bis hin zum Krawall. Schön, dass man das so eingrenzen und ablegen kann. Das also ist Dadaismus. Aha. Verwegene Geister, das. Damals. Das Aufbegehren, der Protest, das Explosive daran wird heute gerne ausgeblendet oder in ein Konsumprodukt, eine Show oder derartiges einbezogen. In Hippiezeiten kam so etwas noch einmal hoch. Gelegentlich. Hugo Ball wurde im Zusammenhang mit Hermann Hesse prominent. Performance, Fluxus, Surrealismus und all das Zeugs? Kam später. So versuchen wir, uns die Dinge zurecht zu klauben, auch wenn das eigentlich gar nicht geht. Denn im Menschen scheint das Spontane, das Authentische, das Unmittelbare oder Intuitive immer noch auf. So ganz ist er bis jetzt noch nicht in seiner Ruhigstellungsblase untergegangen. Einstweilen sind da noch ein paar Probleme zu bewältigen. Aber Google und andere Big Datas arbeiten hart daran. Wir werden glücklich in unserer Berechenbarkeit, in unseren Algorithmen sein. 

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