Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 10. Juni 2022

Statistik, Rente und Zukunft

Rentenpolitik? Auch hier soll offenbar mit demografischen Daten und damit verbundenen Ängsten Politik gemacht werden, so, dass Versicherungskonzerne möglichst daran verdienen können. Vielleicht. Ob das so ist? „Wir werden immer älter…..“ „Klaro!“ Zum Beispiel: dass die Gesundheitskosten explodieren, weil wir immer älter werden. Ob das nicht mit dem Trend kollidiert, dass viele Menschen sehr viel gesünder älter geworden sind? Der körperliche Zustand scheint im Alter deutlich besser geworden zu sein. Die amtlichen Experten vom statistischen Bundesamt rechnen sehr weit voraus: bis ins Jahr 2060. Dann sind wir weniger, älter und haben zu wenige Kinder, so die Statistik. Also Kinder (zukünftige Rentenzahler!) her! Dass sie dabei aber nur gegenwärtige Trends in die Zukunft fortschreibt, die sich vielleicht gar nicht so leicht „verlängern“ lassen, wird von interessierter Seite gerne unterschlagen. Dass sich bis zu einem zukünftigen Zeitpunkt sehr viel verändert haben könnte, können die einschlägigen Studien gar nicht berücksichtigen. Eine halbwegs aussagekräftige Prognose ist da schwierig. Trotzdem prasselten von den Medien Schlagzeilen wie etwa „Deutschland stirbt aus“ hernieder und die Politik lässt den Quatsch bei einschlägigen Talkrunden immer wieder wiederholen. Arbeits- und Fachkräftenotstand, Ärztemangel, abgesunkene, knappe Rente...., so ein Ausschnitt des Horrorszenarios, das aus diesen Daten immer wieder zu geldwerten Ängsten aufgebaut wird und durch ständige Wiederholung plausibler werden soll. Dass die Daten dabei von der Versicherungswirtschaft unter Verwendung von selbst gestalteten Erwartungen und Tafeln vorgebracht werden, dass Wissenschaftler sich gewisser Informationen bedienen und anderer nicht, wird dabei gerne unterschlagen, erscheint aber mittlerweile trotz fehlender Transparenz weithin akzeptiert. Dabei sind solche „wissenschaftliche“ Festlegungen meist nur solange gültig, bis eine bessere Untersuchung an ihre Stelle tritt. Das heißt, solche „Erkenntnisse“ sind vorläufig (e Annahmen). Laut „offizieller“ amtlicher Statistik könnte ein heute geborener Junge etwa 86 Jahre alt werden. In den Sterbetafeln der Versicherungswirtschaft wird er jedoch 100, unter Umständen sogar 110 Jahre alt. Was ist, wenn die „natürliche“ Steigerung der Lebenserwartung so nicht weiter und an seine Stelle sozial sehr fragwürdige Verfahren der technisch-chemischen Steigerung von Lebenserwartung treten. Wieder so ein Faktor, den einfache Fortschreibungen von Verhältnissen nicht mit auf der Rechnung haben… alles Modelle, mehr oder weniger begründete Erwartungen….

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