Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 2. Juni 2022

Sein

Ich wache auf, in Liebe und Dankbarkeit. Wer weiß, welche üblen Zeiten kommen! In Anbetracht dessen will ich einverstanden sein mit dem, was um mich herum passiert. Ich kann essen und trinken. Ob mich im nächsten Winter eine Wärme umfängt, wird sich heraus stellen. Ich gleite durch die Zeit und muss entdecken, dass ich älter geworden bin. Ja klar, das oft gehörte Klagelied. Jeder seine Version. Na klar, ich habe (sogar schwerwiegende!) Fehler gemacht. Das drückt! Trotzdem bin ich dankbar, dass ich da sein darf. So viele Menschen um mich herum waren plötzlich weg. Ich entdecke auch zunehmend, dass ich alleine bin. Ich hatte mir das einmal ausgedacht und zurecht gelegt, auch unter Einfluss von Denkern wie Hermann Hesse. Zudem: Ökologie und all das Zeugs. Wachstum? Ist den Leuten egal. Zu viele Leute auf dieser Erde? Das sind Dimensionen, in denen Wirklichkeit nicht staatt findet. Jetzt weiß ich aber: Kinder in die Welt setzen hatte seinen Grund. Unter anderem aus sozialen Gründen. Ich hingegen glaubte, mich darüber hinwegsetzen zu können. Es mir leisten zu können. Außerdem vertraute ich auf den Sozialstaat. Heute belasten mich unveränderliche Zeichen um mich herum. "Kinder" werden verherrlicht, was im staatlichen Maßstab auf der materiellen Ebene noch nicht so recht klappt. Der „Sozialstaat“ ist nur noch an zukünftigen Rentenzahlern interessiert. Ob ich das alles gerade heute noch akzeptieren kann? Versäumnisse bedrängen mich: Ich müsste, sollte, könnte….. auch habe ich massive Angst vor (staatlichen) Institutionen, die einem immer wieder mit irgendwelchen bürokratischen Anliegen und Fristsetzungen auf die Pelle rücken. Tolles Argument, dass es anderswo viel schlimmer ist. Die Musik? Ob ich dieses Kapitel beenden muss? Nach der Erfahrung einer krassen Ablehnung über Jahre hinweg fällt mir das leichter.

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