Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 3. Juni 2022

Empathie-Show

Ich lese über einen Vortrag zur Empathie und wie sie unser Zusammenleben besser machen könnte. Nun, das ist es in etwa, was ich auch in dem Blog „Reise durch Wirklichkeiten“ schon seit langer Zeit verdeutlichen wollte (und nicht erst jetzt, nachdem „Empathie“ eine Art Modewort geworden zu sein scheint). Natürlich steht hier eine „prominente“ Referentin im Vordergrund, die vielleicht in zwei Jahren über ein ganz anderes Modethema referieren wird und jetzt viel Geld mit ihren „Weisheiten“ verdient. Auf „schwierige Situationen Einfluss nehmen“, darum gehe es, so heißt es in der Ankündigung. Nur mit Empathie würden wir die Sichtweisen des anderen verstehen, so der Text. Damit könnten wir im richtigen Augenblick genau die richtige Lösung parat haben. Es gehe um „Begegnungsqualität“, „begeisterte Kunden“, „harmonische Teams“ ein „Wohlfühlklima unter Kollegen“ und „mehr Zwischenmenschlichkeit“. Ich finde, diese Formulierungen sind einigermaßen verräterisch und weisen stark darauf hin, dass es um eine Art Anwendungsorientiertheit innerhalb einer „Unternehmenskultur“ geht, vielleicht auch um die Erzeugung von Illusionen und raffinierten Lügen, was durch bessere Lenkung des Einzelnen letztlich der Gesamtproduktivität eines Unternehmens dienen soll. Um das gezielte Einsetzen einer Technik also zum Wohle eines Unternehmens. Dabei versuchten wir, Empathie stets sehr viel weiter zu fassen und damit unter anderem auch die verständnisvollere Berührung mit „anderen“ Kulturen anzudeuten. Der Austausch unter Menschen könnte somit vielleicht einfacher und freundlicher werden, wenn wir unserer Identität halbwegs gewiss sind und nicht unseriösen Hütchenspielern mit ihrem Abgrenzungswahn und Gewaltpotential aufsitzen.

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