Nun ja, ich war ja von Anfang
an skeptisch, was die sogenannten „Europawahlen“ anging.
Überhaupt, es ging um die EU, nicht um Europa! Nicht so, wie oft
dargestellt! Und jetzt stellt es sich genau so heraus, wie zu
befürchten war. Die Regierungschefs der EU kungeln einen Kandidaten
als Kommissionspräsidenten aus. Wahlen? War da was? Ich versuche
mich zu erinnern: wen und was haben wir eigentlich gewählt? Da
ziehen meist ein paar abgehalfterte Politiker in ein Parlament ein (es gibt Ausnahmen!),
das von sich behauptet, das Parlament der Europäischen Union zu
sein. Dieses Einstimmigkeitsprinzip dort einmal aufzugeben und
gewisse Staaten mit der Streichung von Zuschüssen zu bestrafen, wäre
vielleicht jene grundsätzliche Richtungsänderung gewesen, die
manche Leute herbei gehofft hatten. Doch nichts ist damit. Es wird
herum geeiert, Kandidaten werden ausgekuckt und wieder verworfen, es
gibt Vetos und Befürchtungen: unterm Strich tut sich aber nichts,
weil selbst die „hohen“ Staatschefs miteinander in der Wolle
liegen. Dass manche Leute diese Art der Kompromissfindung nicht mehr
so toll finden und mehr einem autoritären Regime zuneigen, dass eine
schnelle Entscheidungsfindung verspricht: Das müsste nicht sein!
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