Man entdeckt Reste in sich.
Dessen, der man einmal war. Ob man der noch ist? Ein Gefühl umschleicht einen. Ob es
Wehmut ist? Nein, früher war nicht alles besser! Aber manches war
anders: Ein Beweis dafür, „dass es auch anders geht“. Man war in
Scheis-Notwendigkeiten eingezwängt. Man war Objekt, kaum Subjekt. Aber man hatte Zeit. Die
verbrachte man oft mit Warten... Ich war ausgestoßen. Es kam mich
hart an, dass ich als einziger im Schwimmunterricht aufblasbar orangenfarbene
Schwimmflügelchen tragen musste, weil ich nicht schwimmen konnte.
Heute kann, den letzten Statistikzahlen nach, ein viel zu großer
Prozentsatz junger Menschen nicht schwimmen. Es wurde einem klar,
dass man nicht konkurrenzfähig war, dass man auf einen
Beobachterposten verbannt war. Man war nicht dabei, wenn es bei den
Fußballmannschaften ans Wählen ging, bzw. man gehörte immer zu den letzten, die gewählt wurden. Zwei Leute gingen mit
Fußlängen aufeinander zu. Wer nicht mehr in die Lücke kam, hatte
verloren. Der andere durfte wählen. Man übte nachmittage lang vor dem Haus das Fußballspielen.
Man war in diese Bewegung verliebt. Sie durchpulste einen. Sie
motivierte einen. Sie trieb einen. Man entwickelte Sympathie für
die, die ebenfalls ausgeschlossen waren. Man sah, wie die sich Mühe
gaben und entdeckte Gemeinsamkeiten. Heute sind die Vielen toleranter. Alles geht unter in einer Wolke elterlicher Sympathie. Weich gepolstert. Bloß nicht zu hart sein..... Eltern haben Zeit dafür, der soziale Codex gebietet ein bestimmtes Verhalten. Ach, Selbstmitleid ist nicht erlaubt.......
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