Menschen
reisen aus verschiedensten Gründen: Um sich abzulenken, sich zu
erholen oder weil sie Geld haben und das zeigen wollen. Oder schlicht
aus Vergnügungssucht. Viele reisen auch, weil sie weg wollen aus
ihrem gewohnten Leben, ohne zu bedenken, dass sie damit nicht selten
das Leben anderer verschlechtern. Deswegen ist auch seit kurzem von
„Flugscham“ die Rede, also vom Wissen davon, was Tourismus
energiebilanzmäßig anrichten kann. Was
es heißt, in ein Flugzeug zu steigen. Klimaneutral reisen? Wohl kaum
möglich mit dem Clipper oder der Kreuzfahrtbarkasse. Tatsache:
derzeit wird so viel gereist wie nie zuvor. Ob die „Globalisierung“
etwas damit zu tun hat? Oder das Internet? Oder die Kluft zwischen
armen und reichen Ländern? Oder weil es für viele Menschen einfach zu
finanzieren ist? 2018 reisten etwa 1,4 Milliarden Menschen ins
Ausland. Folgen: Sinkende Löhne, Lärm, Abgase und Müll, exzessiver
Wasserverbrauch der Touristen und sinkender Grundwasserspiegel führen
zu Unmut. Plastik und Fäkalien im Meer. Touristenschwemmen in
touristischen Ballungszentren. Es gibt massive Umweltprobleme aller
Art. Unser Drang, immer öfter, billiger und weiter zu reisen, hat
verheerende Folgen für das Klima und das soziale Gefüge. Etwa auf den
Kanaren fangen Hotelbedienstete an, sich zu organisieren, weil sie
nicht immer weiter mit ständig sinkenden Löhnen und fehlenden Sozialleistungen leben wollen und können.
Das ursprüngliche Versprechen, durch den Tourismus kämen Jobs und
Geld zu den jeweiligen Touristenziele, hat sich so nicht erfüllt.
Im Gegenteil, das soziale Niveau ist durch den Tourismus teilweise
erheblich gesunken.
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