Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 30. Juli 2019

Reisen und Globalisierung

Menschen reisen aus verschiedensten Gründen: Um sich abzulenken, sich zu erholen oder weil sie Geld haben und das zeigen wollen. Oder schlicht aus Vergnügungssucht. Viele reisen auch, weil sie weg wollen aus ihrem gewohnten Leben, ohne zu bedenken, dass sie damit nicht selten das Leben anderer verschlechtern. Deswegen ist auch seit kurzem von „Flugscham“ die Rede, also vom Wissen davon, was Tourismus energiebilanzmäßig anrichten kann. Was es heißt, in ein Flugzeug zu steigen. Klimaneutral reisen? Wohl kaum möglich mit dem Clipper oder der Kreuzfahrtbarkasse. Tatsache: derzeit wird so viel gereist wie nie zuvor. Ob die „Globalisierung“ etwas damit zu tun hat? Oder das Internet? Oder die Kluft zwischen armen und reichen Ländern? Oder weil es für viele Menschen einfach zu finanzieren ist? 2018 reisten etwa 1,4 Milliarden Menschen ins Ausland. Folgen: Sinkende Löhne, Lärm, Abgase und Müll, exzessiver Wasserverbrauch der Touristen und sinkender Grundwasserspiegel führen zu Unmut. Plastik und Fäkalien im Meer. Touristenschwemmen in touristischen Ballungszentren. Es gibt massive Umweltprobleme aller Art. Unser Drang, immer öfter, billiger und weiter zu reisen, hat verheerende Folgen für das Klima und das soziale Gefüge. Etwa auf den Kanaren fangen Hotelbedienstete an, sich zu organisieren, weil sie nicht immer weiter mit ständig sinkenden Löhnen und fehlenden Sozialleistungen leben wollen und können. Das ursprüngliche Versprechen, durch den Tourismus kämen Jobs und Geld zu den jeweiligen Touristenziele, hat sich so nicht erfüllt. Im Gegenteil, das soziale Niveau ist durch den Tourismus teilweise erheblich gesunken.

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