Es wird uns der Begriff
„Innovation“ als etwas Unabänderliches verkauft, das im Zeichen
des technischen Fortschritts unweigerlich über uns kommen wird, wie ein blitz, wie ein Göttliches. So
etwas macht mich misstrauisch. Es scheint nur noch darauf anzukommen,
bei der „Innovation“ irgendwie mitmachen zu können, die Mittel
dazu zu haben. Klar, die Wirtschaft braucht es offenbar. Cleverer als andere
sein, heißt da wohl die Devise. Im „Wettbewerb“ besser sein.
Diejenigen Länder, in denen ich bisher war, haben das übrigens alle
von sich behauptet: Dass sie besser seien, „innovativer“, als
alle anderen Aber was ist „innovativ“? Inwiefern steuern wir da
mit? Ist unsere Urteilskraft noch gefragt? Was würden die Vertreter
einer Aufklärung dazu sagen? Vom Individuum scheint jegliche
Verantwortung durch die „digitale Revolution“ auf die
Algorithmen abgewälzt. Die technische Zauberformel wird da noch
gesucht, - aber im übrigen: Es wird alles gut! Die Technik wird’s
richten. Ursache und Wirkung? Anstelle dessen kann eine
Wahrscheinlichkeitsbeziehung treten: Wenn bestimmte Phänomene
auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass andere Phänomene
auftreten. Haha. Die Zahl der auftretenden Geburten scheint gemeinsam
mit der Zahl der auftretenden Störche hoch zu gehen. Was wohl das eine
mit dem anderen zu tun hat?
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