Neulich sah ich eine
TV-Sendung über „Influencer“, also Personen, die per Social
Media oder Blog Einflussnahme (meist für Konsummarken) betreiben,
also gegen eine freundliche Bezahlung eine Funktion übernehmen, die
früher in der Werbung gang und gäbe war. Dabei vermischen sie
geschickt die Inszenierung eines eigenen Egos mit der Werbung für
bestimmte Produkte. In dieser TV-Sendung wurden mir etliche
Unterschiede zu dem klarer, was ich hier schon jahrelang mit meinen
Blogs versuche. In meinem Blog „Reise durch Wirklichkeiten“ (es
gibt ja auch noch ubpage.de) etwa versuche ich, Neugier und Interesse
für das zu erwecken, was unser Leben um uns herum beeinflusst. Ich
versuche ein Nachdenken darüber anzuregen, nicht in erster Linie
durch journalistische Betätigung, sondern unter Verwendung dessen,
was den zeitgenössischen Menschen tagtäglich „umschwirrt“, also
dessen, was sozusagen in der Luft liegt. Dabei versuche ich, mich auf
diejenigen Quellen zu beschränken, die mir relativ glaubwürdig
erscheinen und mir im Alltag begegneten. Dies ist es auch, was einem
vergleichbaren Individuum bleibt, wenn es sich informieren will oder
muss, - oder wenn es sich Informationen ausgesetzt sieht. Würde ich
mich des Journalismus der alten Schule befleißigen, müsste ich jede
Information, die ich verbreite, selbst nachprüfen. Dies mache ich
hier nicht und begebe mich damit ausdrücklich auf die Ebene derer,
die sich jeden Tag einer Flut an Informationen stellen sollen, ohne
dass sie etwas überprüfen können.
Dabei
versuche ich nicht, mich an einem Jugendkult zu beteiligen oder ihn
gar zu zelebrieren. Ich versuche (!) in meinen Blogs, Erfahrungen
(auch solche der weiteren Vergangenheit) zu erfassen, sie einer
Aufmerksamkeit entgegen zu führen, sie zu reflektieren und sie zu
betrachten, besonders unter dem Winkel dessen, der gewissen Umständen
durch Verhältnisse ausgeliefert ist. Sich solche Verhältnisse
bewusst zu machen oder wenigstens eine Zeit lang darüber
nachzudenken, dürfte in einer Demokratie ein lohnendes Ziel sein.
Weiterhin
geht es mir hier weniger um Narzissmus und Zelebrierung des eigenen
Ego, sondern darum, sich ein Stück weit in „andere Realitäten“
(die oft durch Menschen geschaffen und keineswegs gottgegeben sind….)
zu versetzen. Eine Einflussnahme im Sinne einer Marke aus der
Konsumwelt liegt mir fern, Sponsoring meiner Seite lehne ich ab. Generell spüre ich keine Nähe zu
irgendeiner Einflussnahme. Ein kurzer Perspektivwechsel, die
zeitweise Änderung eines Blickwinkels, ein kleiner „Kick“ wäre
mir wichtiger. Dabei verstehe ich mich als Ego unter vielen anderen,
die gewissen Bedingungen ausgesetzt sind oder von ihnen beeinflusst
(im Extremfall sogar bestimmt) sind.
Betont
sei an dieser Stelle, dass es sich um Versuche handelt. Dabei Fehler
zu machen, mag menschlich sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen