Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 28. Juli 2019

Dies Land, was könnte das sein?

Ja rechtfertigt der Kampf gegen den vermeintlich drohenden Faschismus alles? Ist es eine akzeptable Folge, sich nun staatstragend zu verhalten und alles abzusegnen, was dieser ach so demokratische Staat produziert? Ein staatstragender Politiker, der ja Deutschland in all seinen öffentlichen Äußerungen so großartig (um sich möglicherweise bei rechten Kräften anzubiedern) findet und meint, mit Hartz4 könne man schon eine Zeit lang ziemlich gut leben, geht ja in dieser Richtung immer wieder voran. Dabei war eine der bisher letzten Nachrichten, die ich vernahm, dass Deutschland von der EU (nicht gerade ein umstürzlerischer Verein!) eine Strafzahlung von 850 000 Euro täglich angedroht würde, wenn nicht schnellstens die Gülleausbringung und die Nitratbelastung des Bodens im bisherigen Ausmaß reduziert würde. Auch Glyphosatausbringung ist in der Landwirtschaft hierzulande immer noch erlaubt, die Massentierhaltung mit all ihren fragwürdigen Folgen (-->Gülle, Tier- und Fleischexport) ist immer noch gängige Praxis in Deutschland, das Wort von der „Fluchtursachenbekämpfung“ ist zu einer Phrase geworden, die gerne in politischen Sonntagsreden Anwendung(ein früherer Ministerpräsident hat darin ja traurige Berühmtheit erlangt) findet. Hier vor meiner Haustüre wird das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ durchgesetzt, das in einer ganzen Reihe von Großprojekten steht, bei denen Milliarden Euro keine Rolle spielen. Es gibt derzeit einen verkehrspolitischen Streit zwischen Deutschland und Österreich, wobei Deutschland von einem Verkehrsminister vertreten wird, der Millionen Euro für sein Lieblingsprojekt einer PKW-Maut für Ausländer bereits ausgegeben hat und dem Hunderte von Millionen Euro an Strafzahlungen drohen, während er und seine ihn umgebenden „Zuträger“ eine Aura zu umgeben scheint, die manche Leute als „Büttel der Automobilindustrie“ beschreiben. Österreich, die Schweiz und Italien scheinen unter anderem mit teuren Tunnelneubauten den Transport auf der Schiene zu forcieren, während die deutsche Seite noch nicht einmal für in Aussicht gestellte Anschlussgleise gesorgt hat. Dass beispielsweise in der Schweiz der Zugverkehr minutengenau läuft und Deutschland sich beharrlich weigert, sich davon etwas abzuschauen, gehört ebenfalls zu den Dingen, die das Verkehrsministerium mit all seinen teuren Beratern (--->Blog „Guter Rat ist teuer“) zu verantworten hat. Ist das alles so großartig und ein triftiger Grund, stolz zu sein? Ist unter diesen Vorzeichen Hartz 4 ein System, das diesem Staat gut zu Gesicht steht? 

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