Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 20. Juli 2019

Kunst und Leben (Auszug aus meinem Roman)

Auszug aus einem nicht vollendeten Roman, der sich an bestimmte Bilder erinnert:

"In einem ganz bestimmten Paradoxon hob sich der Gegensatz Kunst und Leben auf. Dies Thema trieb ihn um: war es Henri Matisse, oder war es Marcel Duchamps? Er war sich in diesem Moment nicht sicher. Aber einer von beiden hatte an eines seiner Kunstwerke diese großartigen Zeilen geheftet: „Dies ist nicht, was es darstellt“. Pennälerwissen. Ein Stochern im Nebel.
That’s, what it is“, diese lässigen, diese ganz und gar unintellektuellen Zeilen würde er einen Cowboy dazu sprechen lassen, wenn er eines Tages einen Film über derartige Sachverhalte drehen würde. Der Cowboy würde dreckig dazu grinsen, wie einer jener Schurken, die um zwölf Uhr mittags mit der Eisenbahn in das kleine Kaff im Westen kommen, um Gary Cooper die Hölle heiß zu machen. „High Noon“. Was nun? Natürlich würde er eines Tages den Oscar für sein Werk annehmen, - nun gut. Beiläufig. Man hatte wahrscheinlich keine andere Wahl, als ihn an- und mitzunehmen. Aber eigentlich ging’s einem nicht darum, Es ging einem um die Kunst, es ging einem darum, sich auszudrücken. Man musste sich ausdrücken, dies war einem als Künstler aufgegeben. Und er selbst war Künstler. Wenigstens eine Art Künstler. Basta."

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