Wie peinlich ist denn das? Da
wählen wir in Europa. Spitzenkandidaten stellen sich, wohlwissend,
dass die EU für die Aufstellung des Kommissionschefs auch den
Europäischen Rat mit einzubeziehen vorsieht. Aber die halten sich im
Wesentlichen an die Vorgaben der Wahl, sind ja Demokraten – so
wurde gestreut. Großartige Diskussionen und Talkshows, mit und ohne EU-Parteien. Es war auch von unschönen Praktiken in Hinterzimmern der
Regierungschefs die Rede, von „auskungeln“ und Ähnlichem. Aber:
Es wird gewählt. "Spitzenkandidatenprinzip“, so hieß es. Und jetzt
kommen die Regierungschef um die Ecke, um eine Kandidatin zu
präsentieren, die für uns (gerühmt wird in der Presse ihre
„europapolitische Erfahrung“) nie etwas mit Europa zu tun hatte,
die bisher nie im EU-Parlament saß und die in ihrem bisherigen
Regierungsamt ziemlich erfolglos schien, indem sie offenbar schwere
Pannen zu verantworten hatte. Wie und was hatte man gewählt? Und nun so etwas. Wie
geht denn das? Diese Regierungschefs machen genau das, was offenbar
niemand wollte, sie erfüllen sämtliche negativen Erwartungen... und
das angesichts von Brexit und Flüchtlingspolitik! Ein
Offenbarungseid für die EU, eine Katastrophe, mag sie noch so in den
offiziellen Medien abgefeiert werden.
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