Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 11. Juli 2019

Mensch und Selbstbestimmung

Es kommt mir oft so vor, als sei gerade die Philosophie und die grundsätzliche Betrachtung etwas, was sich selbst genügt und sich in Tagungen, Konferenzen oder Vorträgen erschöpft. Was fehlt, ist die Verbindung zum Alltag anderer Leute außerhalb der Filterblase, die leider auch erreichbar für populistische und vereinfachende Tendenzen sind (derer sich übrigens Politiker als Ganzes gerne befleißigen...). Guter Rat muss teuer sein, wenn man von morgens bis Abends sich in der Stressmaschine des Hamsterrads aufzu halten gezwungen ist und keinerlei Blick für die Zusammenhänge entwickeln kann. Spezialistentum scheint auf allen Gebieten angesagt – und wirkt sich aus. Denn noch nie erscheinen mir Menschen so manipulier- und lenkbar wie heute. 
Wie die hochgelobten digitalen Mittel dafür die Werkzeuge bereit stellen, kann mit einem kurzen Blick ins Ausland erkannt werden. Orwell und Huxley waren wohl Waisenknaben in ihrer Vorschau. Wollen wir so leben? Wie wollen wir leben? Soll jemand Autoritäres den Kurs vorgeben, dem dann alle anderen folgen sollen (wenn nicht, dann werden sie einen Kopf kürzer gemacht....)?. Ist Unterwerfung und Fremdbestimmtheit nicht nur ein sexuelles Spiel, sondern erstreckt sie sich auf die gesamte menschliche Existenz (baut auf einem dementsprechenden Bedürfnis auf?)? Wenn es so wäre, welche Gefahren könnten daraus erwachsen? Wohin könnte so etwas führen, dass doch jedem Gedanken der Aufklärung widerspricht? Totalitär, Totalitarismus - ist das notwendigerweise eine Dimension der Digitalisierung? Philosophie und grundsätzliche Betrachtung scheinen sich in dieser Hinsicht immer entbehrlicher zu machen, der Markt übernimmt offenbar total.

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