Es kommt mir oft so vor,
als sei gerade die Philosophie und die grundsätzliche Betrachtung
etwas, was sich selbst genügt und sich in Tagungen, Konferenzen oder
Vorträgen erschöpft. Was fehlt, ist die Verbindung zum Alltag anderer Leute außerhalb der Filterblase, die leider auch erreichbar für populistische und
vereinfachende Tendenzen sind (derer sich übrigens Politiker als
Ganzes gerne befleißigen...). Guter Rat muss teuer sein, wenn man
von morgens bis Abends sich in der Stressmaschine des Hamsterrads
aufzu halten gezwungen ist und keinerlei Blick für die Zusammenhänge entwickeln kann.
Spezialistentum scheint auf allen Gebieten angesagt – und wirkt
sich aus. Denn noch nie erscheinen mir Menschen so manipulier- und
lenkbar wie heute.
Wie die hochgelobten digitalen Mittel dafür die
Werkzeuge bereit stellen, kann mit einem kurzen Blick ins Ausland
erkannt werden. Orwell und Huxley waren wohl Waisenknaben in ihrer Vorschau. Wollen wir so leben? Wie wollen wir leben? Soll
jemand Autoritäres den Kurs vorgeben, dem dann alle anderen folgen
sollen (wenn nicht, dann werden sie einen Kopf kürzer gemacht....)?.
Ist Unterwerfung und Fremdbestimmtheit nicht nur ein sexuelles Spiel,
sondern erstreckt sie sich auf die gesamte menschliche Existenz (baut auf einem dementsprechenden Bedürfnis auf?)? Wenn
es so wäre, welche Gefahren könnten daraus erwachsen? Wohin könnte
so etwas führen, dass doch jedem Gedanken der Aufklärung
widerspricht? Totalitär, Totalitarismus - ist das notwendigerweise eine Dimension der Digitalisierung? Philosophie und grundsätzliche Betrachtung scheinen
sich in dieser Hinsicht immer entbehrlicher zu machen, der Markt
übernimmt offenbar total.
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