Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 10. Juli 2019

Sich suchen?

Werde, der du bist“, das Nietzsche-Zitat hatte man stets sehr ernst genommen, bis man entdeckte, dass sich niemand daran hielt, dass es offenbar nicht sehr verbreitet war. Dabei beschreibt es eine Lebensaufgabe, die vielleicht immer wichtiger wird. Stimmt ja, aber.....diese Zweiteilung in das, was man tut, und das, was man tun sollte, blieb mir sowieso fremd. Sich auf eine Reise zu begeben, hin zu einem selbst, das war etwas, was ich schon mit der Muttermilch einsog und mich damit außerhalb stellte, ohne dass ich es so recht realisierte. Wer ist man eigentlich? Gibt es da etwas, auf das man sich zubewegen sollte? Verändert man sich nicht dauernd und schafft sich damit eine Geschichte? Sich selbst verstehen: eine Lebensaufgabe, die für mich einschloss, sich als soziales Wesen zu begreifen, das auch von „den Anderen“ bestimmt wird, was eine politische Dimension hat. Wer war man damals, als man durch seinen Geburtsort strich? Ist man noch derselbe, - oder ist man jemand anderes? Die Welt als offen zu erfahren, ist einem das heute noch möglich? Der Fluss, in den man steigt, ist stets derselbe und nie derselbe – schrieb Hesse in „Siddhartha“, das eine Art Adaption der buddhistischen „Siddhartha Gothama“-Sage ist. Ob an dieser Stelle Platz für Humor oder Ironie ist? Ob Humor eine Einstellung sein kann, ein Lächeln dem gegenüber, dass alles verschiedene Seiten hat...., dass man selbst verschiedene Seiten erkennt, die man nicht richtig versteht, dass es stets nur Perspektiven gibt (die man wechseln kann)? Ob das Gelassenheit mit sich bringt? Man blickt zurück und stellt fest, dass man keine Chancen hatte oder sie nicht nutzte. Man verschwand im Nichts.

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