Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 24. Oktober 2017
Zukunft
„Das Leben hat
an und für sich nur Nachteile“ soll der Schriftsteller Thomas
Bernhard gesagt haben. Klar, der Mann war unverbesserlicher
Pessimist. So etwas ist ja heutzutage nahezu verboten, obwohl die
Zweifel sägen. Jemand stirbt, das Leben aber geht ungerührt weiter,
so als sei nichts gewesen. Menschen scheiden aus, gehen ab, die einen
gehen, andere kommen, es ist ein Fluss, den man zumindest erkennen
sollte. Wohin gehen wir, woher sind wir gekommen? Da ist ein Fluss,
der uns scheinbar von solchen Fragen wegreißt. Ablenkungen,
Betäubungen, das „wahre Leben“, die Aktivität an sich.....
usw. Die Begründungen stehen alle billig bereit. Wir fallen, wir
werden weniger, wir.... wen juckt's? Das allgemein gültige Bild der
Wirklichkeit suggeriert uns, als habe all das keine Gültigkeit, als
gelte nur das unmittelbar geführte Leben..... Die Parolen wurden
schon früh ausgegeben: „Sei du selbst, alle anderen sind schon
besetzt“, soll Oscar Wilde gesagt haben. Es ist der Satz der
Selbstverwirklichung und der Selbstoptimierung, den so viele Menschen
derzeit anbeten. Ob wir Angst haben vor der Zukunft?
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