Dass Zeit ein höchst
wertvolles Gut sei, mag sich herumgesprochen haben. Diese Erkenntnis
legt sich auch angesichts der permanenten Beschleunigung,
Erreichbarkeit und Verfügbarkeit nahe. Alles wird immer mehr
verdichtet und unserer Verfügung als Mensch entzogen. Dass es dabei
in erster Linie um Zeit geht, wird immer klarer. Zeit ist Lebenszeit.
Dass diese unwiederbringlich ist, wird dem Menschen erst im
fortgeschrittenen Alter so richtig klar. Oder bei oder nach einer
lebensbedrohlichen Krankheit. Dies zieht oft eine Veränderung des
Blicks oder – insgesamt - der Perspektive auf die Zeit nach sich.
Es gilt, die Zeit sinnvoll zu nutzen und sie auch mal im Müßiggang,
im schönen Nichtstun, zu verbringen. Manch einer behauptet, dies sei
sogar die Voraussetzung für Kreativität überhaupt. Mal auf andere
Gedanken kommen, in sich gären, Kraft aus sich schöpfen, Kraft zum
Tun und sich Entäußern, nach außen bringen. Zeit nicht nur
„nutzen“ für fragwürdige Zwecke, sondern sie in sich wirken
lassen. Es gilt, „Prioritäten“ zu setzen, Reihenfolgen
festzulegen. Sich „Zeit nehmen“ für etwas, könnte dies
bedeuten. Für sich selbst etwa. Zeit hat keinen unmittelbaren
ökonomischen Wert, auch wenn wir uns oft gezwungen sehen, unsere
Zeit zu verkaufen, um zu überleben.
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