Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 14. Oktober 2017

Statistik forever, TTIP adieu!

Statistik und Politik? Da ist TTIP zum Beispiel, das vorerst gestorbene „Freihandelsabkommen“ mit den USA, das die große Wirtschaft und die Europäische Union unbedingt wollten, weil sie sich große Vorteile davon versprachen. Großartige Zahlen sollten das Ansinnen stützen. 110 000 Jobs, allein in Deutschland waren versprochen. Jeder Haushalt in der EU sollte dann 545 Euro pro Jahr mehr haben. Die Zahlen hatte ein der EU nahe stehendes Forschunsinstitut erhoben. Die Lobbyisten sorgten mit aller finanziellen Macht für die Verbreitung dieser Zahl, die Initiative Soziale Marktwirtschaft (INSM) sollte sie hierzulande zusätzlich auch per Internet in die Bevölkerung hämmern. Der Trick daran: Das Forschungsinstitut hatte die positivste der Szenarien heraus genommen und alle anderen verschwiegen. Und bei den 545 Euro ging es nicht um ein einziges Jahr, sondern um zehn Jahre. Man habe Prognosen und Schätzungen von „seriösen“ Wissenschaftlern und Instituten verwendet, hieß es nach Entdeckung dieser Manipulation unter anderem von seiten der INSM. Es sei „in der Quelle“ (also der Untersuchung) missverständlich dargestellt gewesen. „Missverständlich“? Nun ja. So kann man es auch nicht unbedingt bezeichnen. Ein bisschen schrägt wirkt das schon....., besonders weil die Verhandlungen unter strengster Geheimhaltung abliefen und mit Zahlen intern gewerkelt wurde. Ob da ein paar Wenige so richtig profitieren sollten und die Allgemeinheit mehr oder weniger draufzahlen sollte? Die Politiker würden unter gütiger Nachhilfe schon die „richtige“ Statistik heraus greifen, die ins Konzept passt, so möglicherweise die Überlegung der Industrielobbyisten. 

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