Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 25. Oktober 2017
Schopi über den Tod (7)
Artur Schopenhauer schreibt in seinem Werk „Parerga
und Parapomena“: „....daß die große Anhänglichkeit an das
Leben, oder vielmehr die Furcht vor dem Tode, keineswegs aus der
Erkenntniß entspringt, in welchem Falle sie das Resultat des
erkannten Werthes des Lebenssein würde; sondern daß jene
Todesfurcht ihre Wurzel unmittelbar im Willen hat, aus dessen
ursprünglichem Wesen, in welchem er ohne alle Erkenntniß, und daher
blinder Wille zum Leben ist, sie hervorgeht. Wie wir in das Leben
hineingelockt werden durch den ganz illusorischen Trieb zur Wollust;
so werden wir darin festgehalten durch die gewiß ebenso illusorische
Furcht vor dem Tode. Beides entspringt unmittelbar aus dem Willen,
der an sich erkenntnislos ist. Wäre, umgekehrt, der Mensch ein bloß
erkennendes Wesen; so müßte der Tod ihm nicht nur gleichgültig,
sondern sogar willkommen seyn. Jetzt lehrt die Betrachtung, zu der
wir hier gelangt sind, daß was vom Tode getroffen wird, bloß das
erkennende Bewusstseyn ist, hingegen der Wille, sofern er das Ding an
sich ist, welches jeder individuellen Erscheinung zum Grunde liegt,
vor allem auf Zeitbestimmenden Beruhendes frei, also auch
unvergänglich ist“. Schopi überdenken, solange noch Gelegenheit
dazu ist!
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